Formel 1

Hockenheimring: Einzigartiges Motodrom

Grand Prix von Deutschland: Rosberg ist Titelverteidiger

Hockenheimring: Einzigartiges Motodrom

Heimsieg: Mercedes-Pilot Nico Rosberg triumphierte 2014 am Hockenheimring.

Heimsieg: Mercedes-Pilot Nico Rosberg triumphierte 2014 am Hockenheimring. picture alliance

Der zwölfte Grand Prix der diesjährigen Formel-1-Saison wird am Sonntag, 31. Juli 2016, um 14 Uhr in Deutschland auf dem Hockenheimring gestartet (LIVE!-Ticker ab 13.45 Uhr). Die Fahrer müssen auf dem 4,574 km langen Kurs insgesamt 67 Runden drehen, die Gesamtrenndistanz beträgt 306,458 Kilometer. Den bis dato letzten Grand Prix auf dem 2002 umgebauten Kurs gewann 2014 Mercedes-Pilot Nico Rosberg.

Nach dem Aus für den Nürburgring im vergangenen Jahr ist der Hockenheimring der einzig verbliebene Grand Prix in Deutschland. Zuvor hatten sich die beiden Strecken bei der Ausrichtung des Grand Prix von Deutschland seit 2007 abgewechselt.

Historischer Rückblick

Der Kurs in Hockenheim wurde 1932 gebaut, ursprünglich geplant als Teststrecke der Firma Mercedes. Das berühmte Motodrom kam allerdings erst Mitte der sechziger Jahre hinzu und bot mehr als 100 000 Zuschauern Platz. Das Formel-1-Debüt auf dem Hochgeschwindigkeitskurs fand 1970 statt, allerdings blieb es zunächst bei dem einmaligen Zwischenspiel. In den nachfolgenden Jahren hatte bei der Vergabe der Deutschland-GP immer der Nürburgring die Nase vorn. Sieben Jahre musste man sich gedulden, ehe der PS-Zirkus ein zweites Mal in Hockenheim seine Zelte aufschlug. Erst nach dem schlimmen Feuerunfall von Niki Lauda (1976) auf der Nordschleife zog die Formel-1-Karawane endgültig an den Hockenheimring. Von 1977 bis 2006 wurde jedes Jahr (außer 1985) ein Grand Prix von Deutschland auf diesem Rennkurs gestartet.

Formel 1 Grand Prix Rechner

Die Strecke in der Nähe von Heidelberg war ein Kurs der Gegensätze. Auf der einen Seite gab es das stadionähnliche Motodrom mit den engen, verwinkelten Kurven. Andererseits verliefen endlos erscheinende Geraden mitten durch den Wald, lediglich durch drei Schikanen unterbrochen. Dies wurde 2002 geändert: Auf dem stark verkürzten Hockenheimring gibt es statt der beiden Waldgeraden eine neue Arena mit einer langgezogenen Linkskurve und zwei neuen Überholmöglichkeiten. Gut für die Fans, auch wenn der Kurs nun keine Hochgeschwindigkeitstrecke mehr ist, aber sie sehen die Fahrer jetzt viel öfter.

Das Motodrom ist einzigartig in der Formel 1, auf keiner anderen Strecke gibt es einen vergleichbaren Streckenabschnitt. Viele Piloten mögen die einzigartige Atmosphäre, der sie Runde für Runde aufs Neue begegnen. "Das Stadion ist und bleibt das Highlight von Hockenheim. Riesenatmosphäre, du hörst die Zuschauer jubeln, die Fans sehen die Autos irrsinnig lange rumfahren", sagt Ex-Formel-1-Pilot und TV-Experte Alexander Wurz.

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Die Rennstrecke

Der Hockenheimring sorgt immer wieder für Überraschungen, Action und Überholmanöver. Die asphaltierten Auslaufzonen verleiten zu riskanten Manövern, und wenn die gutgehen, ist es umso besser fürs Rennen. Die Piste sieht einfacher aus als sie ist, eben weil man die Auslaufzonen immer als Rennstrecke mitnehmen muss, um schnell zu sein.

Die Schwierigkeit besteht auf diesem Rennkurs einmal mehr in der Optimierung des Setups. Einerseits verlangen die schnellen Geraden viel Motorleistung und wenig Abtrieb. Andererseits müssen die Rennautos so abgestimmt werden, dass vor allem im Motodrom genügend Grip aufgebaut wird. Es muss ein Kompromiss gefunden werden zwischen Top-Speed auf den Geraden und einer guten Balance in den engeren Streckenteilen.

Die Bremsenverschließ ist ziemlich hoch in Hockenheim. Mehrmals pro Runde müssen die Piloten von absoluten Höchstgeschwindigkeiten hart abbremsen. Möglichkeiten zum Überholen gibt es speziell dann, wenn man von den gewöhnlichen Linien abweicht.

Der noch etwas neuere Streckenteil auf der Rückseite des Fahrerlagers ist ebenfalls sehr interessant. Eine extrem lang gezogene Linkskurve hin zur Spitzkehre erlaubt hohe Topspeeds und bietet beim Anbremsen eine gute Überholmöglichkeit aus dem Windschatten heraus.

Rekord

Der Streckenrekord datiert aus dem Jahr 2004, als Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes den Hockenheimring in 1:13,780 Minuten umrundete, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 223,182 km/h entspricht.

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