Das Wetter war wie üblich ein Thema in Belgien. Allerdings war es trotz des befürchteten Regens beim Start in Spa trocken. Dies trug, genauso wie die Zurückhaltung der Piloten, zu einem unfallfreien Rennbeginn bei. Das Feld sortierte sich nach der ersten, problematischen Kurve ohne größere Schwierigkeiten. Kurz danach zog aber Titelverteidiger Vettel an. Fast spielerisch leicht zog er an Polesetter Hamilton vorbei und trat die Flucht nach vorne an. Verlierer der Startphase waren vor allem Webber und di Resta, die die grüne Ampel fast verschliefen und genauso Positionsverluste hinnehmen mussten wie die beiden Lotus mit Grosjean und Räikkönen. Profitieren konnten am Start vor allem Alonso und Button. Während der Brite aber auf der Strecke ein deutlich zu langsames Auto bewegte, machte sich der Spanier im Ferrari an die Aufholjagd. Bereits nach sechs Umläufen tauchte der Rote Renner auf Platz drei auf.
Während sich damit die Spitzengruppe stabilisiert hatte versuchten dahinter die Lotus Druck zu machen und sich nach dem verpatzten Start wieder nach vorne zu fahren. Dabei standen mit di Resta, Perez und Hülkenberg allerdings zähe Hindernisse im Weg. Mittlerweile versuchte auch Webber wieder Boden gut zu machen, blieb aber hinter Rosberg hängen. Damit war die erste Runde der Boxenstopps ausschlaggebend für die neue Sortierung des Feldes. Dabei verlor Hamilton seine zweite Position an Alonso, der mit frischen Reifen am Mercedes des Briten vorbei kam.
Nach dem Boxenstopp packte Vettel an der Spitze erst recht den Hammer aus. Im Schnitt nahm der Heppenheimer dem Ferrari fast eine Sekunde pro Runde ab und vergrößerte den Vorsprung schnell auf fast zehn Sekunden. Dahinter blieb Hamilton zwar in Schlagdistanz, machte aber keine Versuche Alonso anzugreifen. Der zweite Mercedes mit Rosberg hielt sich mit respektablen Abstand hinter den Podestplätzen, konnte sich jedoch gegen Webber verteidigen. Mit Button auf Position sechs, so schien es zu diesem Zeitpunkt, versuchte es ein Pilot mit einer nur einem Boxenstopp.
Mitte des Rennens beschränkten sich die Piloten auf Verteidigung der jeweiligen Position. Kimi Räikkönen musste in dieser Phase alldings seine Chancen begraben. Mit einer defekten und überhitzten Bremse gab der Finne in der 26. Runde das Rennen auf, nachdem er zuvor 27-mal hintereinander in die Punkteränge gefahren war. Kurze Zeit später subtrahierte Maldonado di Resta an der Boxeneinfahrt. Auch der Force India Pilot musste das Rennen mit gebrochener Hinterradaufhängung aufgeben. Maldonado konnte nach eiliger Reparatur noch einmal auf die Strecke zurückkehren.
Nachdem die Spitze den jeweiligen zweiten Boxenstopp absolviert hatte, war Button mit seiner Ein-Stopp-Strategie auf Platz drei vorgespült worden. Allerdings saßen dem Ex-Weltmeister mit Hamilton, Rosberg und Webber potente Konkurrenten auf frischen Reifen im Nacken. Das McLaren-Team reagierte auf diese Situation und änderte seine Pläne. Button wurde neun Runden vor Schluss doch noch an die Box gerufen und erhielt neue Pneus. Auf Platz sechs nahm Button das Rennen wieder auf.
Davor konnte Webber das Heck von Rosbergs Mercedes kaum mehr sehen. Fast das komplette Rennen hing der Australier hinter dem Wiesbadener fest, schaffte es aber nicht, vorbei zu kommen. An der Spitze ließ Vettel dagegen keine Zweifel aufkommen und zeigte eine souveräne Vorstellung. Teilweise nahm er dem gewiss nicht langsamen Alonso eine Sekunde pro Runde ab. Dieser hatte sich früh mit dem zweiten Platz abgefunden, den er sicher mit ebenso deutlichem Vorsprung vor Hamilton ins Ziel brachte.