GP von Ungarn Rennen

2013

Endstand

1 Lewis Hamilton 2 Kimi Räikkönen 3 Sebastian Vettel 4 Mark Webber 5 Fernando Alonso 6 Romain Grosjean 7 Jenson Button 8 Felipe Massa 9 Sergio Perez 10 Pastor Maldonado 11 Nico Hülkenberg 12 Jean-Eric Vergne 13 Daniel Ricciardo 14 Giedo van der Garde 15 Charles Pic 16 Jules Bianchi 17 Max Chilton 18 Paul di Resta 19 Nico Rosberg 20 Valtteri Bottas 21 Esteban Gutierrez 22 Adrian Sutil
1:42:29,445 + 10,938 + 12,459 + 18,044 + 31,411 + 52,295 + 53,819 + 56,447 + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde + 2 Runden + 2 Runden + 3 Runden + 3 Runden + 4 Runden + 6 Runden Motorschaden, 42. Runde Kraftübertragung, 28. Runde Hydraulik, 19. Runde

Hamilton hängt bei der Hitzeschlacht alle ab

GP von Ungarn: Vettel wird hinter Räikkönen Dritter

Hamilton hängt bei der Hitzeschlacht alle ab

Lewis Hamilton biegt als Führender in die erste Kurve ein. Dahinter muss sich Sebastian Vettel gegen Nico Rosberg und Romain Grosjean wehren.

Lewis Hamilton biegt als Führender in die erste Kurve ein. Dahinter muss sich Sebastian Vettel gegen Nico Rosberg und Romain Grosjean wehren. getty images

Die Hitzewelle, die Europa in diesen Tagen überrollt war natürlich auch das Top-Thema am Hungaroring. Asphalttemperaturen von über 50 Grad machten nicht nur den Fahrern Kopfschmerzen. Auch das leidige Reifenthema kochte bei diesen Bedingung wieder hoch.

Trotz eines eher verschlafenen Start des Weltmeister konnte Vettel im letzten Moment noch dagegen halten und wenigstens seinen zweiten Platz in die erste Kurve retten. Dahinter wurde es eng: Grosjean, Alonso, Rosberg und Massa beharkten sich. Dabei fiel vor allem Rosberg nach einer Berührung mit Massa weit zurück. Alonso dagegen schaffte es mit einem starken Überholmanöver sich auf Platz vier zu verbessern. An der Spitze war Hamilton gut weg gekommen und führte das Feld mit einer sicheren Führung in die ersten Rennrunden. Vettel fehlte zum Rennbeginn der Speed um Hamilton unter Druck setzen zu können. Im Gegenteil: Der Heppenheimer kam schnell unter Druck von Grosjean im Lotus.

Button blockiert Vettel und Grosjean

Ungarn-spezifisch war überholen auf der kurvigen Strecke nur schwer möglich. Umso wichtiger wurden die Boxenstopps und die Reifenstrategie der Teams. Dabei eröffnete der führende Hamilton bereits Ende der neunten Runde den Reigen der Reifenwechsel. Damit übernahm Vettel kampflos die Führung bis zu seinem eigenen Stopp. Allerdings war schon früh zu bemerken, dass dem Red Bull heute Geschwindigkeit fehlte. Er kam hinter Button, der auf der härteren Mischung gestartet war, wieder auf die Strecke zurück. Dieser dehnte seinen ersten Stint lange aus und blockierte den Weltmeister einige Runden lang. Auch Grosjean, der mittlerweile ebenfalls neue Pneus geholt hatte, war Leidtragender des langsameren McLaren.

Auch Alonso holte auf das Paket hinter Button auf und gesellte sich ab der 19. Runde dazu. An der Spitze hielt sich Webber, der von Platz 10 gestartet war, aber noch keine Reifen gewechselt hatte. Hamilton jagte auf frischen Pneus hinterher, musste jedoch nicht überholen, da ihn seine Strategie ohnehin vorbeispülen würde.

Mittlerweile versuchte Grosjean auf Biegen und Brechen an Vettel vorbei zu kommen. Der Weltmeister verteidigte seinen Platz allerdings entschieden. In der 24. Runde nahm Vettel sein Herz in beide Hände und setzte zum Überholvorgang gegen Button an. Während der Red Bull noch gut am McLaren vorbei kam wollten die Verfolger schnell nachziehen. Dabei kam es zu einer Berührung von Grosjean mit Button, die für beide gerade noch einmal gut ging.

An der Spitze hatte sich mittlerweile Hamilton mit einem sicheren Vorsprung etabliert. Nach Webbers Stopp betrug der Vorsprung des Briten auf die hinterher jagenden Vettel und Alonso über zehn Sekunden. Grosjean musste dagegen nach der Berührung mit Button seinen zweiten Boxenstopp vorziehen und fiel zwischenzeitlich auf Position sieben zurück.

Grosjean quetscht sich an Massa vorbei, verlässt aber die Strecke

Die verschiedenen Reifenstrategien der Teams wirbelten Mitte des Rennens das Feld gehörig durcheinander. Immer wieder fanden sich Fahrer in Zweikämpfen mit wechselnden Konkurrenten wieder, die auf konträren Reifenstrategien unterwegs waren. Dabei verließ Grosjean bei einem riskanten Überholmanöver gegen Massa die Strecke und musste sich mit einer Durchfahrtstrafe abfinden. Damit verabschiedete sich der Franzose aus der Spitzengruppe.

Hamilton zog an der Spitze seine Runden. Der Brite wurde zwar von Webber bedrängt, doch der Red Bull hatte auf jeden Fall noch einen Reifenwechsel vor sich, da der Australier noch keine weichen Pneus aufgezogen hatte. Auch der auf drei positionierte Räikkönen war auf einer unterschiedlichen Strategie. Damit sah nach gut 40 Runden Vettel wie der sichere Zweite aus. Allerdings kam Grosjean von Hinten mit Wut im Bauch an. Nach seiner "Strafrunde" durch die Box hatte er wieder Anschluss gefunden und bedrängte Alonso.

Nach gut zwei Dritteln des Rennens musste man allerdings den anderen Lotus-Piloten, Kimi Räikkönen in die Reihe der Favoriten aufnehmen. Der Finne war im Verdacht, mit dem dritten Satz Reifen das Rennen beenden zu können. Seinen zu dieser Zeit eingenommenen sechsten Platz würde er damit erheblich verbessern. Lediglich Hamilton betraf dies nicht mehr. Der Vorsprung seines Mercedes betrug zu diesem Zeitpunkt bereits eine gute halbe Minute.

Vettel beißt sich an Räikkönen die Zähne aus

Nach 50 Runden hatten fast alle Piloten ihre Boxenstopps absolviert. Lediglich Red Bull machte da eine Ausnahme. Vettel kam erst in der 56. Runde zum Reifenwechsel und setzte mit frischen Reifen zum Endspurt an. Noch länger wartete Webber. Erst zehn Runden vor der Zielflagge holte er sich die vorgeschriebenen weichen Reifen. Die Strategie der Konkurrenten war damit klar. Hamilton fuhr mit großem Vorsprung dem Sieg entgegen. Vettel sollte mit den erheblich frischeren Reifen Räikkönen noch von Platz zwei verdrängen, sich auf jeden Fall aber vor Alonso halten. Webber dagegen sollte mit den frischen weichen Reifen möglichst Alonso auf Distanz halten.

So ganz wollte die Red Bull Strategie jedoch nicht aufgehen. Während Hamilton an der Spitze einsam seine Führungsrunden abspulte schaffte es der Weltmeister nicht, sich Räikkönen auf Schlagdistanz zu nähern. Trotz der erheblich abgefahrenen Reifen des Lotus kämpfte Kimi verbissen um seinen zweiten Platz. Drei Runden vor dem Ende versuchte es Vettel zwar auf der letzten Rille am Finnen vorbei zu kommen, scheiterte jedoch. Dabei nahm der Red Bull viel Dreck auf und der Weltmeister musste seine Ambitionen auf Platz zwei begraben.

Die Formel 1 macht nun Sommerpause und meldet sich mit dem Rennen in Spa-Francorchamps am 25. August wieder zurück.