GP von Monaco Rennen

2013

Endstand

1 Nico Rosberg 2 Sebastian Vettel 3 Mark Webber 4 Lewis Hamilton 5 Adrian Sutil 6 Jenson Button 7 Fernando Alonso 8 Jean-Eric Vergne 9 Paul di Resta 10 Kimi Räikkönen 11 Nico Hülkenberg 12 Valtteri Bottas 13 Esteban Gutierrez 14 Max Chilton 15 Giedo van der Garde 16 Sergio Perez 17 Romain Grosjean 18 Daniel Ricciardo 19 Jules Bianchi 20 Pastor Maldonado 21 Felipe Massa 22 Charles Pic
2:17:52,056 + 3,888 + 6,314 + 13,891 + 21,477 + 23,103 + 26,734 + 27,223 + 27,608 + 36,582 + 42,572 + 42,691 + 43,212 + 49,885 + 1:02,590 6 Runden zurück Unfallfolgen, 64. Runde Unfall, 62. Runde Unfall, 59. Runde Unfall, 45. Runde Unfall, 29. Runde Getriebe, 9. Runde

Rosberg feiert Start-Ziel-Sieg im Fürstentum

Großer Preis von Monaco: Vettel Zweiter, Sutil Fünfter

Rosberg feiert Start-Ziel-Sieg im Fürstentum

Keine Veränderung: Die Mercedes von Nico Rosberg (li.) und Lewis Hamilton behaupten die ersten beiden Plätze

Keine Veränderung: Die Mercedes von Nico Rosberg (li.) und Lewis Hamilton behaupten die ersten beiden Plätze getty images

Bei bestem Wetter ging es auf den traditionsbeladenen Stadtkurs von Monaco. An der Spitze zogen nach dem Start die Favoriten eher zurück, um ihre Autos unfallfrei um die erste enge Kurve zu bringen. Im Hinterfeld erwischte es aber van der Garde und Maldonado, die mit deformierten Frontflügeln erst einmal die Box ansteuern mussten.

Rosberg trat in der Folgezeit die Flucht nach vorne an. Dahinter hielt sein Teamkollege Hamilton den anstürmenden Vettel sichtbar auf. Auch dahinter hatten sich die Fahrer gemäß ihrer Startposition eingeordnet. Überholen war, wie üblich in Monaco, schwierig bis unmöglich. Schnell hatten die Piloten auf Lauermodus umgeschalten. Geduldig wurde auf Fehler des Vordermanns oder die unumgänglichen Reifenwechsel gewartet. Auch der zunächst drängelnde Vettel ließ Hamilton nach dem zweiten Umlauf mehr Luft, schon alleine um sein Kühlsystem und seine Aerodynamik nicht zu überfordern.

Zwischen dem Fünften, Räikkönen, und dem Sechsten, Alonso, tat sich im ersten Viertel des Rennens eine Lücke auf. Dies legte die Vermutung nahe, dass der Spanier Reifen schonte, um sich dadurch einen Boxenstopp gegenüber der Konkurrenz zu sparen. Dabei zog der Ferrari-Pilot einen regelrechten Stau hinter sich her. Button, Perez, Sutil und Vergne wären zwar schneller gewesen, kamen am Ferrari aber nicht vorbei.

Aber nicht nur Alonso zockte auf die Reifenstrategie. An der Spitze pokerten Mercedes und Red Bull ebenfalls. Dabei nützten die Teams die spezielle Situation der Enge von Monaco aus. Die Möglichkeit mit höheren Rundenzeiten Reifen zu schonen, ohne das Risiko einzugehen, überholt zu werden, ließ die meisten mit nur einem Boxenstopp liebäugeln.

Safety Car: Massa zerlegt seinen Ferrari

Die Favoriten entschlossen sich ab der 26. Runde zu ihren Stopps. Als Erster holte sich Webber neue Reifen, gefolgt von Räikkönen, Alonso und Vettel. Erst als letzte kamen die beiden Mercedes in Runde 32 zum Wechsel. Dabei hatte Vettel Glück: Fast zeitgleich zu seinem Stopp krachte Massa in die Leitplanken nach Start und Ziel. Das Safety-Car musste auf die Strecke und der Titelverteidiger konnte sich dadurch um einen Platz verbessern. Hamilton war der Pechvogel der Safety-Car-Phase. Er fiel von Position zwei auf den vierten Platz hinter Webber zurück.

Sieben Runden beruhigte Bernd Mayländer mit dem Safety-Car das Feld, was den Reifenschonern im Feld natürlich entgegen kam. Den Restart entschied Rosberg souverän für sich. Erneut setzte sich der Wahlmonegasse bei seinem Heimrennen vom Feld ab. Die beiden Red Bull auf den weiteren Plätzen hatten sichtlich Schwierigkeiten auf Rennspeed zu kommen. Hinter Webber bildete sich fast schon ein Stau. Hamilton versuchte mit einem halsbrecherischen Überraschungsangriff in der Rascasse am Australier vorbei zu kommen, musste letztendlich aber zurückstecken.

Das Feld hatte sich nach der Safety-Car-Phase stark zusammen geschoben. Zwischen den Boliden war kaum eine Sekunde Abstand. Dabei schaffte es Perez, sich an Button vorbei zu quetschen und der Mexikaner griff sofort Richtung Alonso an. Zwar kam es zunächst nicht zu einem Überholmanöver, allerdings musste der Spanier Perez wenig später vorbeiwinken, da Alonso in der Hafenschikane beim Abwehrversuch leicht abgekürzt hatte.

Chilton nimmt Maldonado auf die Hörner: Abbruch!

In der 46. Runde berührten sich nach der Tabac-Kurve Chilton und Maldonado. Dahinter konnte Bianchi seinen Marussia mit zerstörter Nase noch in die Box bringen, Maldonados Williams stieg aber unkontrolliert hoch und donnerte in eine Streckenbegrenzung. Das Rennen wurde daraufhin mittels roter Flagge unterbrochen. Der Venezolaner kletterte gottseidank unverletzt aus seinem Cockpit, doch an der Streckenbegrenzung musste repariert werden.

Nach gut 20 Minuten Unterbrechung wurde das Rennen erneut hinter dem Safety-Car gestartet. Auch beim dritten Start des Tages ließ sich Rosberg nicht beirren. Wieder brachte der Wiesbadener seinen Mercedes sicher von der Spitze weg ins Rennen. Dahinter schien sich Vettel früh mit dem zweiten Platz abgefunden zu haben. Er ließ respektabel Luft auf den Führenden und sicherte seine Podiumsplatzierung ab. Dahinter entbrannte erneut ein erbitterter Kampf um Platz drei zwischen Webber und Hamilton. Immer wieder hing der Brite im Getriebe des vor ihm platzierten Red Bull, konnte aber kein erfolgversprechendes Überholmanöver ansetzen.

Weiter hinten im Feld machte Sutil im Force India mächtig Druck auf Alonso auf Platz sieben. In der 57. Runde konnte er sich tatsächlich am Spanier vorbei drücken und machte sich umgehend an die Verfolgung von Perez.

Nico Rosberg

Die Nummer 1 im Fürstentum: Nico Rosberg gewinnt in Monaco. getty images

An der Spitze setzte sich Rosberg immer mehr ab und vergrößerte seinen Vorsprung zu Beginn der Schlussphase auf rund fünf Sekunden. Dahinter verteidigte Vettel sicher seinen zweiten Rang, während es fast so aussah, als würde Webber den Rest des Feldes aufhalten. Hinter dem australier tummelten sich die Verfolger innerhalb von Sekundenbruchteilen.

Safety Car zum Dritten: Grosjean fährt auf Ricciardo auf

Ein Crash zwischen Grosjean und Ricciardo in der 63. Runde machte Rosbergs Vorsprung allerdings wieder zu Nichte. Eine weitere Safety-Car-Phase wurde angeordnet und Bernd Mayländer bremste das Feld wieder ein. Für die letzten elf Runden wurde das Rennen noch einmal frei gegeben. Dabei überschlugen sich die Ereignisse. Perez versuchte sich an Räikkönen vorbei zu quetschen. Dabei verlor der McLaren einige Verkleidungs-Teile und musste wenig später aufgeben. Fast genauso schlimm kam es für den Finnen, der mit einem aufgeschlitzten Reifen an die Box musste und zunächst auf den letzten Platz zurückfiel. Letztlich schaffte es der "Iceman" aber noch auf den zehnten Platz und sicherte sich einen Punkt. Räikkönens Serie ist damit auf 23 Rennen in Folge in den Punkten angewachsen.

Davon profitierte Sutil, der sich durch eine starke Leistung mit dem fünften Rang belohnte. Auf den vorderen vier Plätzen taten sich Rosberg, Vettel, Webber und Hamilton nicht mehr weh. Das Quartett steuerte in dieser Reihenfolge die die schwarz-weiß-karierte Flagge an. Für Rosberg, der 30 Jahre nach seinem Vater Keke in Monaco gewann, war es der zweite GP-Sieg nach China im vergangen Jahr.