Sebastian Vettel triumphierte erstmals bei trockenen Bedingungen! Die beiden ersten Grand-Prix-Siege des Heppenheimers in Monza (2008) und Shanghai (2009) hatten den Red-Bull-Piloten zum Regenkönig gemacht.
Für das erfolgsverwöhnte Brawn-GP-Team reichte es diesmal hinter den beiden Red Bull nur zum dritten Platz von Rubens Barrichello, der Felipe Massa (Ferrari) und Nico Rosberg (Williams) in Schach hielt.
Brawn-GP-Pilot Jenson Button stand nach bislang sechs Triumphen und einem zweiten Platz ausgerechnet beim Heimspiel erstmals in diesem Jahr nicht auf dem Podest.
In der WM-Gesamtwertung verkürzte Vettel mit jetzt 39 Punkten den Rückstand auf Button von 32 auf 25 Zähler.
Ferrari konnte mit Felipe Massa (Vierter) und Kimi Räikkönen (Achter) zwar wieder einen Achtungserfolg erzielen, doch dieses mittelprächtige Ergebnis wird die Kritiker in Italien zunächst nicht verstummen lassen. Indiskutabel waren allerdings die Auftritte der anderen großen Teams im "Home of British Motorracing". BMW Sauber (Kubica 13./Heidfeld 15.), Renault (Piquet 12./Alonso 14.) und McLaren Mercedes (Hamilton 16./Kovalainen ausgeschieden) konnten in keiner Phase des Rennens ihren hohen Ansprüchen gerecht werden.
Bei mäßigen Temperaturen um die 16° kamen alle Starter unfallfrei weg, lediglich Heidfeld beschädigte seinen Frontflügel an Kovalainens McLaren-Mercedes. Vettel als Trainingsschnellster behauptete dabei seine Führungsposition und konnte den ersten Angriff von Barrichello kontern. Im hinteren Feld überraschte Räikkönen im Ferrari mit einem Blitzstart und verbesserte sich sofort von Platz 11 auf Platz 5. Etwas verschlafen hatte der WM-Führende Button den Start. Als Neunter kam der Brite aus der ersten Runde und musste sich auf eine Aufholjagd einstellen.
Nach wenigen Runden stellte sich heraus, dass Vettel über das schnellste Paket im Feld verfügte. Unaufhaltsam zog der Heppenheimer von seinen Verfolgern weg und baute seinen Vorsprung Runde für Runde kontinuierlich aus. Nach zehn Umläufen war der Vorsprung bereits auf 10,8 Sekunden angewachsen. Dahinter hing Webber im zweiten Red Bull hinter Barrichello fest, fand aber keine Gelegenheit für ein Überholmanöver. Überraschend konnte sich Nakajima (Williams) auf Platz vier halten und damit Räikkönen, Rosberg und Trulli auf Distanz halten.
Spannung gab's nur im Hinterfeld, wo sich Heidfeld eisern gegen Alonso und Kubica ebenso erfolgreich gegen die Angriffe Hamiltons wehrte.
Die ersten Boxenstopps hatten es aber in sich und wirbelten das Klassement gehörig durcheinander. Webber tankte sich an Barrichello vorbei auf P2, Button verlor Boden und fand sich zeitweise auf Platz zehn wieder. Der große Verlierer war aber Nakajima, der von Platz vier auf Position neun zurückgespült wurde. Zur Beruhigung der Williams-Crew konnte aber Rosberg profitieren, der nun auf P4 fuhr.
Die Positionen an der Spitze waren damit zunächst bezogen. Während Vettel überlegen führte, hatte sich das Feld sortiert. Für Aufregung sorgten zunächst nur Hamilton und Alonso, die sich eine spannende Schlacht um Platz 15 (!) lieferten.
In Runde 35 sorgten dann Kovalainen und Bourdais im Hinterfeld für Abwechslung, als ein Missverständnis der beiden Piloten zu einer Kollision führte. Beide Wagen konnten trotz Beschädigungen die Box erreichen, mussten jedoch kurz darauf wegen Folgeschäden aufgeben.
Ab der 40. Runde war die zweite Runde der Tankstopps fällig. Wieder zeigte es sich, dass in Silverstone ein späterer Stopp von großem Vorteil ist. Massa schob sich an Rosberg vorbei. Button kassierte als Allerletzter an der Tankstelle noch Trulli und Räikkönen und verbesserte sich auf Platz sechs.
Die letzten Runden absolvierten die überlegen führenden Red Bull schon fast im Schongang. Vettel und Webber trennten fast 20 Sekunden, während der Australier bequeme 23 Sekunden Vorsprung auf Barrichello hatte. Button wollte sich mit seinem sechsten Rang nicht zufrieden geben und holte mit neuen, weichen Reifen auf Rosberg auf. Der Wiesbadener wehrte sich bis zum Zielstrich erfolgreich.
Pl. | Fahrer | Team | Box | Zeit |
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1 | S. Vettel | Aston Martin ... | 0 | 1:22:49,328 |
2 | M. Webber | Aston Martin ... | 0 | + 15,188 |
3 | R. Barrichello | Brawn GP | 0 | + 41,175 |
4 | F. Massa | Scuderia ... | 0 | + 45,043 |
5 | N. Rosberg | Williams ... | 0 | + 45,915 |
6 | J. Button | Brawn GP | 0 | + 46,285 |
7 | J. Trulli | Toyota | 0 | + 1:08,307 |
8 | K. Räikkönen | Scuderia ... | 0 | + 1:09,622 |
9 | T. Glock | Toyota | 0 | + 1:09,823 |
10 | G. Fisichella | Sahara Force ... | 0 | + 1:11,522 |
11 | K. Nakajima | Williams ... | 0 | + 1:14,023 |
12 | N. Piquet jr. | Renault Sport ... | 0 | 1 Rd. zurück |
13 | R. Kubica | BMW Sauber F1 ... | 0 | 1 Rd. zurück |
14 | F. Alonso | Renault Sport ... | 0 | 1 Rd. zurück |
15 | N. Heidfeld | BMW Sauber F1 ... | 0 | 1 Rd. zurück |
16 | L. Hamilton | McLaren F1 ... | 0 | 1 Rd. zurück |
17 | A. Sutil | Sahara Force ... | 0 | 1 Rd. zurück |
18 | S. Buemi | Red Bull Toro ... | 0 | 1 Rd. zurück |
19 | S. Bourdais | Red Bull Toro ... | 0 | 40. Rd., Unfallfolgen |
20 | H. Kovalainen | McLaren F1 ... | 0 | 39. Rd., Unfallfolgen |