Eishockey

Hamburg weint - Bremerhaven hofft

Fischtown Pinguins haben DEL-Lizenz beantragt

Hamburg weint - Bremerhaven hofft

Das Ende: Die Hamburg Freezers scheiden aus der DEL aus.

Das Ende: Die Hamburg Freezers scheiden aus der DEL aus. picture alliance

Prey: "Wir müssen diese Chance ergreifen"

Das Aus in Hamburg hat der Roll- und Eissport-Verein aus Bremerhaven zunächst mit großem Bedauern aufgefasst. "Wir haben über Jahre eine Kooperation gepflegt, die als Freundschaft zu bezeichnen war. Niemand sollte sich über das sportliche Aus eines Klubs freuen und diesen Umstand möchten auch wir noch einmal deutlich unterstreichen. Wir bedauern die jetzige Situation außerordentlich", sagte Pinguins-Teammanager Alfred Prey. Trotzdem eröffnet das nun feststehende Ausscheiden der Freezers dem REV die Chance, den freigewordenen Startplatz in der DEL zu übernehmen.

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"Festzustellen bleibt, dass, wenn es einen freien Platz zu belegen gibt, wir diese Chance ergreifen müssen. Diesen Schritt sind wir unserer Stadt und unseren Fans schuldig", erklärte Prey weiter. Die Fischtown Pinguins hatten sich bereits in den letzten Jahren vorsorglich beworben - so auch in diesem Jahr. Der Lizenzierungsantrag ging deshalb auch fristgerecht bei der DEL ein. "Die Beantragung um Aufnahme in das alljährliche Lizenzprüfungsverfahren der DEL, der wir auch in diesem Jahre termingerecht bereits im Februar nachgekommen sind, gehört zu unserer Sorgfaltspflicht", so Prey.

Wie gut die Chancen für Bremerhaven stehen, dazu machte die Deutsche Eishockey-Liga bislang keine Angaben. Im Vorfeld hatte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke lediglich angekündigt, dass er "grundsätzlich" davon ausgehe, auch weiterhin ein Teilnehmerfeld mit 14 Mannschaften antreten lassen zu wollen. Ein Platz wäre demnach frei. Ob es neben den Pinguins einen weiteren Bewerber gibt, wurde bislang nicht bekannt.

1,2 Millionen reichen den Freezers nicht

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Während Bremerhaven also hofft, vergießen die Eishockey-Fans in Hamburg bittere Tränen. Eine von Freezers-Kapitän Christoph Schubert gestartete Crowdfunding-Aktion brachte stolze 532.952 Euro ein. Insgesamt konnte das Retter-Team, zu dem auch Feldhockey-Olympiasieger Moritz Fürste gehörte, binnen fünf Tagen pausenloser Arbeit auf rund 1,2 Millionen Euro frisch generiertes Kapital verweisen. Am Ende vergeblich. Freezers-Besitzer AEG (Anschütz Entertainment Group) ließ die "Kühlschränke" fallen: "In Anbetracht der Tatsache, dass wir in den vergangenen 14 Jahren alleinig alle Verluste geschultert haben und der Tatsache, dass es unser übergreifendes Ziel war, nur ein Team in der Liga zu besitzen, sind wir nicht weiter bereit, Verluste dieser Größenordnung auszugleichen", erklärte AEG-Präsident Tom Miserendino nüchtern.

Für die Sport-Stadt Hamburg ist das der nächste schwere Schlag nach dem Olympia-Aus, dem Untergang der HSV-Bundesliga-Handballer und dem wirtschaftlich begründeten Abstieg der Hamburger Volleyball-Frauen von der Bundes- in die 2. Liga.

cru