Lightning schießwütig, doch Brassard stielt die Show
Mit einem Sieg hätte der Lightning den ersten Einzug ins Stanley-Cup-Finale seit elf Jahren perfekt machen können - und Tampa Bay ließ definitiv nichts unversucht: Mit 16:7 Torschüssen im ersten sowie 13:11 Schüssen im zweiten Drittel entwickelten die West-Floridianer deutlich mehr Offensivpower, doch Rangers-Goalie Henrik Lundqvist (36 Saves, 92,3 Prozent Fangquote) zeigte immer wieder seine Extraklasse. Die Tore machten stattdessen die Gäste aus New York: Derick Brassard narrte Tampas Torwart Ben Bishop (21 Saves, 80,8 Prozent Fangquote) mit einem feinen Stocktrick und vollendete per Rückhand-Tunnel (4.). Keith Yandle erhöhte per Schlagschuss auf 2:0 (16.), dann verkürzte Ryan Callahan im Powerplay auf 1:2 (18.).
NHL Stanley Cup - Play-offs - Conference Finale - Best of 7
Tampa Bay Lightning - Vereinsdaten
Gründungsdatum
16.12.1991
Vereinsfarben
Blau-Weiß-Schwarz
New York Rangers - Vereinsdaten
Gründungsdatum
15.05.1926
Vereinsfarben
Blau-Rot-Weiß
Tampa tauscht Torwart - Rangers mit "Crash-the-net"-Taktik
Nach einem torlosen Mittelabschnitt enteilten die Broadway Blueshirts im Schlussdrittel. Immer wieder setzten die Rangers den Lightning in der gegnerischen Zone unter Druck, erzwangen Puckverluste und zogen dann vehement und physisch zum Tor. J.T. Miller (44.), James Sheppard (47.) und erneut Derick Brassard (48.) schraubten den Spielstand binnen 252 Sekunden auf ein 5:1 und beendeten damit Bishops Nacht. Tampas Starter wurde von Backup Andrei Vasilevskiy (sechs Saves, 85,7 Prozent Fangquote) ersetzt.
Brassard macht seinen Hattrick perfekt
NHL Play-offs 2015
Die Kufenflitzer auf dem Eis waren trotzdem noch nicht satt: Während Bolts-Stürmer Nikita Kucherov mit einem Doppelpack ein wenig Ergebniskosmetik betrieb (48., 54.), traf auch New Yorks Rick Nash (51.). Den Schlusspunkt unter ein Zehn-Tore-Festival setzte schließlich Brassard, der von der Mittellinie ins mittlerweile leere Lightning-Tor zum 7:3-Endstand einschoss und damit seinen Hattrick perfekt machte. "Ehrlich gesagt bin ich nur da rausgegangen und habe versucht, den Unterschied auszumachen. Wenn ich das Gefühl habe, dass das Team offensive Unterstützung braucht oder, dass ich mehr tun muss, dann mache ich es einfach. Ich setzte mich da wirklich nicht unter Druck. Ich spiele einfach", so der 27-jährige Kanadier, der neben seinen drei Toren auch zwei Vorlagen verbuchte.
Miller: "Das ist alles, was jetzt gerade zählt"
Doch nicht nur für Brassard, sondern auch für Miller war es ein unvergesslicher Abend: Der 22-jährige US-Amerikaner bejubelte den ersten Play-off-Treffer seiner Karriere. "Es fühlt sich großartig an, aber ich bin viel glücklicher, dass wir als Team aufgestanden sind, sie geschlagen und Spiel sieben erzwungen und uns selbst noch eine Chance gegeben haben. Das ist alles, was jetzt gerade zählt", so Miller.
Stamkos: "Wir werden nicht schmollen"
Das alles entscheidende Match steigt in der Nacht zum Samstag im Madison Square Garden. Bis dahin will Tampa Bay die 3:7-Klatsche vergessen haben: "Wir werden uns nicht hinsetzen und schmollen und uns selbst bemitleiden. Wir müssen jetzt auswärts ein Spiel gewinnen, um ins Stanley-Cup-Finale einzuziehen. Unsere Auswärtsstärke macht uns zuversichtlich. Aus welchem Grund auch immer haben wir zuletzt auswärts besser gespielt als zu Hause, also werden wir das Positive herausziehen", sagte Lightning-Kapitän Steven Stamkos.
NHL-Ergebnisse vom Dienstag, 26. Mai 2015:
Tampa Bay Lightning - New York Rangers 3:7
Serienstand: 3:3
