Eishockey

Liebesbrief der Tochter: Leopold darf wechseln

NHL: Heimsiege für Rangers, Sharks und Blackhawks

Liebesbrief der Tochter: Leopold darf wechseln

Seine Tochter hat ihn zurückgeholt: Jordan Leopold spielt künftig für die Wild.

Seine Tochter hat ihn zurückgeholt: Jordan Leopold spielt künftig für die Wild. Getty Images

Vom Krisen-Klub zu einem ambitionierten Team: Der rustikale Verteidiger Holzer kann nun mit einer Saisonverlängerung planen, nachdem er fortan für die Ducks die Schlittschuhschuhe schnürt. Anaheim ist Zweiter im Westen, Toronto lässt Holzer als abgeschlagenen Vorletzten der Eastern Conference zurück.

"Die Ducks sind eines der Top-Teams der Liga", sagte der Münchner dem Fachmagazin "Eishockey News". Wann Holzer für Anaheim auf dem Eis stehen wird, ist aber noch offen. Der Verteidiger hatte sich bei Torontos 0:4-Niederlage bei den Washington Capitals nach einem Check von Alexander Ovechkin eine Gehirnerschütterung zugezogen. "Es ist schon wieder etwas besser, ich hoffe, dass ich bald wieder spielen kann", sagte er. Anaheim ist die zweite Station für den früheren DEG-Profi in der NHL.

Leopold: Ein Liebesbrief der Tochter führt zum Wechsel

Mit Jordan Leopold wechselte ein weiterer Akteur am Montag die Fronten. Der 34-Jährige spielt nun nicht mehr für die Columbus Blue Jackets, sondern für die Minnesota Wild. So weit, so normal. Doch der Transfer wurde ausgelöst durch einen handgeschriebenen Brief seiner elfjährigen Tochter Jordyn. Sie bat in ihren Zeilen: "Liebe Wild-Coaches, mein Papa ist sehr allein ohne seine Familie. Bitte, bitte, bitte fragt die Jackets, ob Ihr ihn haben könnt."

Leopold stammt aus Minnesota, seine Frau Jamie ist mit den vier Kindern vor einiger Zeit wieder in die Region gezogen. "Er spielt nicht, die Jackets haben ihn nur geholt, weil sie noch einen Verteidiger brauchten. So läuft das seit November, und so kann es nicht weitergehen", argumentierte Jordyn überzeugend: "Die Wild haben zuletzt keine Spiele gewonnen und Ihr Coaches wisst, dass das Team Verteidiger braucht."

Dem Wunsch der Familie Leopold wurde entsprochen. "Bei dem Trade ging es darum, einem Spieler etwas Gutes zu tun, der bei uns ein großartiger Profi war. Wir müssen uns bei ihm bedanken", sagte Jarmo Kekäläinen, General Manager der Blue Jackets. Kekäläinen verbreitete den rührenden Brief bei Twitter.

"Der Brief war echt überzeugend. Sie hat ein paar gute Argumente untergebracht", sagte Wild-Manager Chuck Fletcher. "Jordan war hier an der Highschool ein Star. Ich glaube, es wird funktionieren." Leopold spielt seit 2002 in der NHL und stand für sechs verschiedene Klubs in 677 Partien auf dem Eis. Dazu kommen 71-Play-off-Spiele. Für das Team USA lief er bei vier Weltmeisterschaften sowie bei Olympia 2006 in Turin auf.

Die verrückte Reise des Ben Smith

Gespielt wurde auch noch in der NHL, dabei gab es drei komfortable Heimsiege zu feiern. Die New York Rangers (84 Punkte) fertigten das ligaweit punktbeste Team klar mit 4:1 ab: Rick Nash erzielte gegen die Nashville Predators (89) sein 38. Saisontor für die "Broadway Blueshirts". Jonathan Toews (2, ein Assist) und Marian Hossa verbuchten 60 Prozent der Tore der Chicago Blackhawks (81) beim 5:2 über die Carolina Hurricanes (55). Und Joe Pavelski trug sich beim 4:0 der San Jose Sharks (70) über die Montreal Canadiens (87) zum 32. Mal in die Schützenliste der Haie ein. Goalie Alex Stalock feierte mit 20 Saves seinen vierten Shutout in der NHL.

Am Ende eines langen Tages durfte Ben Smith mit den San Jose Sharks jubeln.

Am Ende eines langen Tages durfte Ben Smith mit den San Jose Sharks jubeln. Getty Images

Mann des Tages war jedoch - neben Jordan Leopold - Ben Smith. Der rechte Flügel hatte am Morgen noch beim Warmlaufen der Blackhawks in Chicago teilgenommen, war wenig später zu den Sharks getradet worden, setzte sich in den Flieger - und traf am Abend gleich einmal für die Sharks ins Tor! Per Polizeieskorte war der Spieler gerade noch rechtzeitig zum SAP Center gebracht worden.

Smith, der noch ein weiteres Tor vorbereite, gab den wackligen Sharks also gleich den erhofften Schub. "Immer wenn man getradet wird, will man das neue Team voranbringen", so der neue "Held". "Egal ob als Erster oder Letzter."

NHL, Montag, 02. März

New York Rangers - Nashville Predators 4:1
Chicago Blackhawks - Carolina Hurricanes 5:2
San Jose Sharks - Montréal Canadiens 4:0

aho/sid

Jordyn Leopolds Brief an die Columbus Blue Jackets twitter