Eishockey

Drei Eigentore und ein später Galchenyuk

NHL Play-offs: Montreal schlägt zurück - Tokarski überzeugt

Drei Eigentore und ein später Galchenyuk

Eingeschneit: Montreals Goalie Dustin Tokarski pariert in dieser Szene gegen Rangers-Stürmer Rick Nash.

Eingeschneit: Montreals Goalie Dustin Tokarski pariert in dieser Szene gegen Rangers-Stürmer Rick Nash. Getty Images

Tokarski ersetzt Price

In Spiel zwei der Serie zwischen Montreal und New York verletzte sich Canadiens-Stammgoalie Carey Price schwer (rechtes Knie, Saisonaus). Da die Habs in beiden Spielen mit einem Torverhältnis von 3:10 regelrecht vom Eis gefegt wurden, schien das Conference-Finale schon entschieden. Coach Michel Therrien hatte nun die Qual der Wahl, ob er seinen erfahrenen Ersatzmann Peter Budaj (31) oder sogar Talent-Torwart Dustin Tokarski (24) zwischen die Pfosten stellt - er entschied sich für Letzteren und wurde belohnt: Tokarski überzeugte mit 35 Paraden und einer Fangquote von 94,6 Prozent. Eine Quote, die sogar den bisherigen Play-off-Schnitt von Price (91,9 Prozent) klar überbietet.

NHL Stanley Cup - Play-offs - Conference Finale - Best of 7
mehr Infos
New York Rangers - Vereinsdaten
New York Rangers

Gründungsdatum

15.05.1926

Vereinsfarben

Blau-Rot-Weiß

mehr Infos
Montreal Canadiens - Vereinsdaten
Montreal Canadiens

Gründungsdatum

04.12.1909

Vereinsfarben

Rot-Weiß-Blau

mehr Infos

Die Fetzen fliegen

Auf dem Eis im Madison Square Garden flogen sofort die Fetzen: Montreals Brandon Prust fuhr einen grenzwertigen Check gegen Derek Stepan, der daraufhin in der Kabine behandelt werden musste. Teamkollege Derek Dorsett rächte sich kurz darauf mit einem Faustkampf gegen Prust, derweil stänkerte New Yorks Daniel Carcillo gegen den Linienrichter und wurde wegen Schiedsrichterbeleidigung mit einer Matchstrafe belegt. All das konnte die Rangers aber nicht stoppen: Martin St. Louis startete einen Angriff, verzögerte vor dem Tor gekonnt und legte quer zu Carl Hagelin, der sofort abzog. Der auf dem Eis liegende Canadiens-Verteidiger Josh Gorges fälschte den Puck zu einer Kerze nach oben ab und lenkte die herunterfallende Scheibe unglücklich ins eigene Tor zum 1:0 für die Hausherren (16.).

"Buzzer-Beater" rettet NYR in die Verlängerung

NHL Play-offs 2014

Nach dem ersten Seitenwechsel sorgte Montreals Andrei Markov für den Hoffnungsschimmer: Sein Schuss aus halbrechter Position schlug unten links im Kasten ein (24.). Der Nimbus des in den Play-offs schier unüberwindbaren Henrik Lundqvist (insgesamt 477 Paraden, 93,1 Prozent Fanqquote) brökelte. Das nutzten die Habs, die dank der hervorragenden Goalie-Performance von Tokarski lange das 1:1 hielten, auch im dritten Drittel: Thomas Vanek machte die Scheibe scharf, am zweiten Pfosten sprang der Puck dann vom Schlittschuh von Daniel Briere zurück in den Torkreis, wo Ryan McDonagh das Spielgerät beim Rettungsversuch mit seinem Skate ins eigene Tor lenkte (57.). Nun schien New York schon geschlagen, doch 29 Sekunden vor der Schlusssirene sorgte der nächste kuriose Treffer für die Verlängerung: Chris Kreider fälschte einen Dan-Girardi-Schuss an die Kufe von Alexei Emelin ab - es resultierte das dritte Eigentor an diesem Abend (60.).

Briers flammender Appell zeigt Wirkung

Nun war das Momentum auf Seiten der Rangers. Also startete Montreals Stürmer Briere eine flammende Rede kurz vor der Overtime. "Hört zu, Verlängerung, in deren Arena, sie sind hochemotional, haben ein wichtiges Tor gemacht, wir müssen sofort bereit sein, weil sie werden jetzt entschlossen rauskommen und ein schnelles Ende herbeiführen wollen", zitierte Habs-Verteidiger P.K. Subban den Appell, "wir mussten also sofort auf dem Eis sein und unsere ersten beiden Wechsel waren einfach super." In der Tat brauchte es keine zwei Minuten, bis die Canadiens den Auswärtssieg perfekt machten: Tomas Plekanec schoss aufs Tor, Alex Galchenyuk staubte den Abpraller vor dem rechten Pfosten erfolgreich ab (62.). "Das war viel zu schnell", unkte Briere nach dem Spiel, "ich habe es nicht einmal geschafft, meinen Gang einzulegen." Damit verkürzen die Kanadier den Serien-Rückstand auf 1:2.