Nürnberg kann in Wolfsburg nicht gewinnen
Wolfsburg und Nürnberg brannten in Spiel sechs ein Feuerwerk ab und lieferten sich eine nervenzerreißende Partie. Gerade einmal 160 Sekunden waren gespielt, da fälschte Norm Milley einen Schlenzer von Brett Palin zum 1:0 ins Tor ab (3.). Fortan waren die Grizzly Adams präsenter und drückten, doch die Franken antworteten mit Toren: Patrick Reimer staubte zum 1:1 ab (9.), kurz darauf narrte Yan Stastny den Heim-Goalie Sebastian Vogl, als er einen Pass antäuschte, dann aber mit einem Flachschuss traf (11.). Die Erfahrung, dass sich im Eishockey binnen Sekunden ein Spiel drehen kann, machten aber nicht nur die Hausherren sondern wenig später auch die Ice Tigers: Sebastian Furchner und Simon Danner (beide 17.) verwandelten binnen 22 Sekunden einen 1:2-Rückstand in einen 3:2-Vorsprung.
Die erneute Antwort der Nürnberger folgte dann nach dem ersten Seitenwechsel. Verteidiger Fredrik Eriksson donnerte einen Schlagschuss von der blauen Linie in den rechten Winkel (24.). Sowohl das Momentum als auch die Führung holte sich Wolfsburg aber relativ schnell wieder zurück: Robbie Binas Distanzschuss war für Ice-Tigers-Torwart Tyler Weiman kaum zu sehen und schlug im Netz ein (30.). Kurz darauf legte Marco Rosa in doppelter Unterzahl nach: Weiman ließ einen wuchtigen Schuss von Milley nach vorne abprallen, Aaron Brocklehurst verteilte den Puck nach rechts, wo Marco Rosa aus der Nahdistanz auf 5:3 erhöhte (34.).
DEL-Play-offs 2014
Nun standen die Gäste mit dem Rücken zur Wand, gaben im Schlussdrittel aber noch einmal Vollgas. Allerdings bissen sich die Nürnberger reihenweise die Zähne an der gut geordneten Grizzlys-Defensive aus. So setzten die Niedersachsen nach einem Konter den Todesstoß: Tyler Haskins verzögerte in einer Zwei-auf-eins-Situation gut und traf dann mit einem Handgelenksschuss in den rechten Winkel (47.). 6:3, die Entscheidung! Dennoch beließen es die Niedersachsen nicht bei diesem Spielstand und schraubten das Ergebnis dank der Treffer von Gerrit Fauser (54.) und Matt Dzieduszycki (55.) noch auf 8:3 nach oben. Während die Saison für Nürnberg erneut früh endet, zieht Wolfsburg in die nächste Runde ein. Dort treffen die Grizzly Adams in einer Halbfinal-Neuauflage aus dem letzten Jahr auf die Kölner Haie.
Flaake schießt Freezers ins Halbfinale
Iserlohns Torwart Mathias Lange (li.) gegen Hamburgs Matthew Pettinger. picture alliance
Die Freezers brauchten nur noch einen Sieg, um ins DEL-Halbfinale einzuziehen. Diesen mussten die Hanseaten aber ausgerechnet am Seilersee gegen die unbequemen Roosters holen. Im ersten Drittel neutralisierten sich beide Mannschaften über weite Strecken. Hamburg konnte sich vor allem auf seine sattelfeste Defensive verlassen. Im zweiten Abschnitt gingen die "Kühlschränke" dann in Führung: Nach einem schnellen Vorstoß zog Jerome Flaake unmittelbar vor dem Torkreis ab, traf dabei den Schlittschuh von Iserlohns Verteidiger Robert Raymond, von wo die Scheibe ins Netz sprang (25.). Diese Führung verteidigten die Nordlichter erfolgreich und nahmen diese mit in die zweite Pause.
Im Schlussdrittel drehte Iserlohn noch einmal auf, kam aber einfach nicht an Gäste-Goalie Dimitrij Kotschnew vorbei. Da die Zeit gnadenlos runtertickte, lösten die Roosters ihre Defensive mehr und mehr auf und warfen alles nach vorne. Das Play-off-Aus konnten die Hausherren trotz vieler guter Torchancen und Herzschlag-Schlusssekunden aber nicht mehr abwenden: Nachdem Kotschnew das Tor in einer Drangphase der Hausherren mit dem Schlittschuh absichtlich verschob, gab der Referee einen Penalty - Brooks Macek scheiterte aber mit seinem Alleingang an Kotschnew. Damit ziehen die Freezers ins DEL-Halbfinale ein und treffen dort auf den ERC Ingolstadt.
DEL-Viertelfinale, Spiel sechs:
Grizzly Adams Wolfsburg - Thomas Sabo Ice Tigers 8:3
Iserlohn Roosters - Hamburg Freezers 0:1