Eishockey

Crosby und Ovechkin im ewig jungen Duell

Vorschau: Eastern Conference, Halbfinale, Metropolitan Division

Crosby und Ovechkin im ewig jungen Duell

Von den Teamkollegen bejubelt: Alex Ovechkin.

Von den Teamkollegen bejubelt: Alex Ovechkin. picture alliance

Washington: Ovechkin, Holtby und die neue Lockerheit

Nur ein einziges Mal, im Viertelfinale 1994, gelang es den Capitals, die Penguins zu schlagen und damit weit vor Beginn der Ovechkin-Ära in Washington. Alle anderen neun Play-off-Duelle zwischen beiden Mannschaften entschied Pittsburgh für sich. Doch 2018 ist Vieles anders: In den vergangenen beiden Jahren gingen die Capitals - trotz des Titelgewinns der Penguins 2016 - als jeweils überragendes Hauptrundenteam favorisiert in die Serie. Diesmal jedoch liegt die Favoritenstellung beim Champion der letzten beiden Jahre.

Washington Capitals - Die letzten Spiele
Calgary Flames Calgary (A)
2
:
5
Vancouver Canucks Vancouver (A)
1
:
2
Pittsburgh Penguins - Die letzten Spiele
Detroit Red Wings Detroit (H)
6
:
3
New York Rangers NY Rangers (H)
4
:
7
Washington Capitals - Vereinsdaten
Washington Capitals

Gründungsdatum

11.06.1974

Vereinsfarben

Rot-Blau-Weiß

mehr Infos
Pittsburgh Penguins - Vereinsdaten
Pittsburgh Penguins

Gründungsdatum

01.01.1967

Vereinsfarben

Schwarz-Gold-Weiß

mehr Infos

Dabei spricht durchaus einiges für Ovechkin & Co. Nach zwei bitteren Heimniederlagen zum Auftakt jeweils nach Overtime, standen Washington in Spiel drei in einer weiteren Verlängerung schon ganz dicht vor einem 0:3 in der Serie, gewann die Partie jedoch noch und am Ende auch die Serie mit 4:2. Überragender Akteur war dabei Superstar Ovechkin, der mit seinen fünf Toren und drei Vorlagen bereits nach sechs Partien exakt die statistischen Werte eingestellt hat, die er vor einem Jahr nach 13 Spielen und dem Aus gegen die Penguins auf dem Konto gehabt hatte.

Des einen Leid, des anderen Freud. Ein weiterer Garant für die Wende in der Serie war Keeper Braden Holtby, der seinen Startplatz zu Beginn an den deutschen Nationaltorhüter Philipp Grubauer verloren hatte, jedoch ab der Mitte von Spiel zwei zurück ins Tor rückte, und anschließend mit einer Fangquote von 93,2 Prozent und nur 1,92 Gegentoren pro Spiel auf exzellente Werte kam. Auch auf alle anderen Stars im Team war Verlass: Evgeni Kuznetsov und Nicklas Bäckström kamen wie Ovechkin auf je acht Scorerpunkte, Abwehrstar John Carlson sogar auf neun (ein Tor, acht Assists). Das Powerplay war mit 33,3 Prozent Erfolgsquote zudem das beste aller 16 Play-off-Teilnehmer in Runde eins.

Pittsburgh: Crosby und Guentzel nicht zu halten - Bangen um Malkin

Jake Guentzel (li.), Sidney Crosby

Kongeniales Duo in Runde eins: Jake Guentzel (li.) und Sidney Crosby. picture alliance

Für die Penguins ist das Duell mit den Capitals ein exzellentes Omen. Denn die letzten drei Duelle, allesamt in der zweiten Play-off-Runde, gewann Pittsburgh 2009 - und eben 2016 und 2017 - und sicherte sich anschließend jeweils den Stanley-Cup-Sieg. In Runde eins 2018 gegen die Philadelphia Flyers (4:2) hatte Pittsburgh, trotz einmal mehr kaum zu stoppender Offensive, die mit im Schnitt fast fünf Treffern pro Partie die erfolgreichste der gesamten ersten Play-off-Runde war, ein wenig mehr Mühe als erwartet.

Erfolgsgaranten war - wie schon im Vorjahr - insbesondere das Duo Sidney Crosby mit seinem Außenstürmer Jake Guentzel, die mit jeweils sechs Toren und sieben Vorlagen bis dato besten Scorer der NHL-Play-offs. Auch Meistertorhüter Matt Murray war pünktlich zum Start der Play-offs wieder in guter Form (Fangquote: 91,1; Gegentorschnitt: 2,2). Auch auf das Penalty Killing war gegen die Flyers verlass. Keine andere Mannschaft, außer Vegas und Los Angeles in allerdings nur vier Partien, kamen auf einen besseren Wert als Pittsburgh gegen die Flyers (90 Prozent Erfolgsquote).

Pittsburghs Titelhattrick-Hoffnungen könnten indes einen nicht unerheblichen Dämpfer erhalten. Denn Evgeni Malkin, der das in Runde eins letztlich entscheidende Spiel sechs in Philadelphia verletzungsbedingt verpasste, wird - wie Carl Hagelin - auch in Spiel eins in der Nacht zum Freitag (MESZ) nicht auflaufen können. Malkins Wert für die Penguins? In den Play-offs 2017 erzielte der Russe mit 28 Scorerpunkten sogar noch einen mehr als Conn-Smythe-Trophy-Gewinner Crosby.

Hauptrunde: 2:3, 4:1, 4:7, 3:1

kicker-Tipp: Mit den Penguins (28 Tore) und Capitals (24) stehen sich die beiden treffsichersten Teams der ersten Runde gegenüber. Beide Mannschaften kennen sich nach nunmehr 25 Pflichtspielen gegeneinander seit Herbst 2015 in- und auswendig. Beide Teams büßten im Sommer aus finanziellen Zwängen unter dem Salary Cap in Sachen Kadertiefe ein. Wollen die Capitals ihren Zweitrundenfluch gerade gegen die Penguins brechen, muss die Defensive Washingtons Crosby & Co. zumindest zeitweilig in den Griff bekommen. Zuletzt ein Himmelfahrtskommando für jeden Gegner. Fehlt allerdings Malkin längerfristig, setzen sich die Capitals diesmal dennoch knapp durch. Andernfalls gewinnt Pittsburgh mit 4:2.

Joachim Meyer

Entertainment überall: Die Vegas Golden Knights