Eishockey

NHL: Toronto atmet auf, Chicago in der Krise: Sieg in sechs Sekunden dank Nylanders OT-Penaltyschuss

NHL: Toronto atmet auf - Chicago in der Krise

Sieg in sechs Sekunden: Nylanders OT-Penalty

Auf die Rückhand und rein: Torontos William Nylander (l.) trifft gegen Chicagos Jeff Glass.

Auf die Rückhand und rein: Torontos William Nylander (l.) trifft gegen Chicagos Jeff Glass. Getty Images

Penaltyschuss in der Overtime: Nylander trifft nach sechs Sekunden

Mit Chicago und Toronto trafen sich zwei zuletzt eher schwächelnde Teams im United Center und lieferten sich dort ein durchaus temporeiches und offensiv geführtes Duell. Blackhawks-Verteidiger Brent Seabrook eröffnete das Toreschießen mit einem fulminanten Schlagschuss in Überzahl (6.), Maple-Leafs-Stürmer Mitchell Marner glich noch im ersten Abschnitt durch einen gekonnten Abfälscher aus (17.). Nach einem torlosen zweiten Drittel übernahmen die Leafs dann im dritten Durchgang kurzerhand die Führung durch Nazem Kadri (45.), der erstmals seit dem ersten Saisonspiel ein Powerplay-Tor erzielte. Eine passende Antwort hatte jedoch Nick Schmaltz wenig später parat und besorgte mit dem zweiten Überzahl-Treffer der Hawks an diesem Abend das 2:2 (58.). Damit endete Chicagos Powerplay-Durststrecke (kein Tor bei zuvor 16 Versuchen in den letzten vier Spielen und kein Treffer bei 32 Versuchen in den letzten zehn Heimspielen).

National Hockey League (NHL) - Woche 17
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Chicago Blackhawks - Vereinsdaten
Chicago Blackhawks

Gründungsdatum

25.09.1926

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Rot-Schwarz-Weiß

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Toronto Maple Leafs - Vereinsdaten
Toronto Maple Leafs

Gründungsdatum

01.01.1917

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01.11.1971

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Rot-Gold-Schwarz-Weiß

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Los Angeles Kings - Vereinsdaten
Los Angeles Kings

Gründungsdatum

09.02.1966

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NHL Saison 2017/18

In der Overtime dauerte es dann gerade einmal sechs Sekunden, ehe der Sieger gefunden war. Verantwortlich zeigte sich ein erst 21-jähriger Schwede in einem weißen Trikot mit einem blauen Ahorn-Blatt auf der Vorderseite, der vom Bully weg nach vorne stürmte und bei seinem Alleingang von Gegenspieler Duncan Keith gehakt wurde. Den fälligen Penaltyschuss bei nur sechs gespielten Sekunden in der Verlängerung versenkte der Blitzstarter namens William Nylander dann souverän mit einem Vorhand-Rückhand-Move zum 2:1-Endstand. Ein historischer Moment für den Stürmer, der mit Mats Sundin (30. Dezember 1995 für Toronto), David Legwand (9. März 2006 für Nashville), Alex Ovechkin (15. Dezember 2006 für Washington) und Andreas Athanasiou (3. Januar 2018 für Detroit) für den schnellsten OT-Treffer in der NHL-Geschichte gleichzog.

"Ich hatte schon in den vorausgegangenen Spielen ein paar Alleingänge, habe aber nicht getroffen. Umso schöner ist es, dass es jetzt geklappt hat", freute sich Nylander. "Bei meinen letzten beiden Alleingängen bin ich auf die Rückhand gegangen und weiß deshalb nicht wirklich, warum ich es wieder getan habe, aber aller guten Dinge sind drei." Für die Leafs war es erst der zweite Sieg aus den letzten sieben Spielen (2-2-3) und somit ein enorm wichtiger. Die Hawks stürzten dagegen tiefer in die Krise: Aus sechs Heimspielen in Serie holte Chicago nur einen einzigen Sieg (1-4-1) und verlor seine letzten vier Spiele allesamt.

Doughtys Täuschung friert die Flames ein

Tanner Pearson & Drew Doughty

Sieger-Lächeln: Los Angeles' Torschütze Tanner Pearson (l.) jubelt mit dem Vorbereiter Drew Doughty. picture alliance

Mit Calgary und Los Angeles standen sich zwei Pacific-Division-Rivalen im Scotiabank Saddledome gegenüber. Die Partie dominierten die beiden Goalies Mike Smith (25 Saves, 92,6 Prozent Fangquote) und Darcy Kuemper (30 Saves, 96,8 Prozent), die in der regulären Spielzeit jeweils nur einen Gegentreffer zuließen: Die Flames gingen nach einer feinen Passstafette über Michael Ferland und Johnny Gaudreau durch Sean Monahan in Führung (15.). Ein weiterer Bilderbuch-Beleg für die gute Chemie zwischen Monahan und Gaudreau, die seit dem Start der letzten Saison für 62 Tore (!) verantwortlich waren. Während sich Monahan gegen L.A. schießwütig zeigte (insgesamt acht Torschüsse), legte Gaudreau zum bereits 13. Mal in seinen letzten zehn Spielen auf.

Nach einem torlosen Mitteldrittel kam Los Angeles dann im dritten Abschnitt auf die Anzeigetafel: Im Powerplay spielte Anze Kopitar Jake Muzzin frei, der den Puck per Schlagschuss in die Maschen hämmerte (45.). Kings-Kapitän Kopitar baute seine persönliche Punkteserie von fünf Spielen (ein Tor, fünf Assists) damit aus. In der späteren Overtime dauerte es dann ganze vier Minuten und 33 Sekunden, ehe die Kalifornier den Sieg herbeiführten: Verteidiger Drew Daughty täuschte einen Schlagschuss glaubhaft an, legte dann aber quer zum mitgelaufenen Tanner Pearson, der Smith zum 2:1-Endstand tunnelte (64.). "Drew und ich haben uns den Puck auf dem Eis hin und her gespielt. Er hat mit seiner Täuschung jeden einfrieren lassen - ich wollte dann so schnell wie möglich schießen und er ist reingegangen", beschrieb der Siegtorschütze die spielentscheidende Szene.

Durch den Auswärtssieg zog L.A. (4. der Pacific Division) punktemäßig mit Calgary gleich (3.). "Es tut gut, mit zwei Punkten ins All-Star-Wochenende zu gehen. Viel wichtiger ist aber, nach der Pause daran anzuknüpfen", so Pearson, dessen Mannschaft als einzige morgen frei hat - alle anderen 30 NHL-Teams sind in einem Monster-Spieltag mit 15 Partien gefordert. Unter anderem auch die Flames, die zum dritten Mal in Folge eine 1:0-Führung verspielten und am Ende 1:2 nach über 60 Minuten verloren. Immerhin: Die Kanadier punkteten in jedem ihrer letzten zehn Spiele (7-0-3).

NHL-Ergebnisse vom Mittwoch, dem 24. Januar 2018:

Chicago Blackhawks - Toronto Maple Leafs 2:3 n.V.
Calgary Flames - Los Angeles Kings 1:2 n.V.

Christian Rupp

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