Anaheim: Monster-Defensive trotz Fowler-Ausfall
Zum fünften Mal in Folge gewann Anaheim die Pacific Division. Dass das keine zuverlässige Voraussage für einen positiven Play-off-Verlauf ist, zeigte sich in den letzten Jahren, denn die Ducks schafften es seit dem Titelgewinn 2007 nicht wieder ins Stanley-Cup-Finale. Wird 2017 alles anders? Dafür sprechen zumindest viele Zahlen: Die Kalifornier konnten in ihren letzten 14 Spielen punkten (11-0-3) und starten in Top-Form in die Serie. Mit Ryan Getzlaf (73), Ryan Kesler (58), Corey Perry (53) und Rickard Rackell (51) hat die Truppe aus Orange County vier Stürmer mit mehr als 50 Scorerpunkten in ihren Reihen. Vor allem Rackell scheint mit zehn Siegtreffern der Mann für die wichtigen Tore zu sein. Noch imposanter ist aber die Defensivleistung: Nur 197 Gegentore bedeuten den zweitbesten NHL- und besten Western-Conference-Wert. Auch das Penaltykilling kann sich mit 84,7 Prozent sehen lassen. Das Goalie-Tandem John Gibson (92,4 Prozent Fangquote) und Jonathan Bernier (91,5 Prozent) wusste zu überzeugen.
Anaheim Ducks - Vereinsdaten
Gründungsdatum
15.06.1993
Vereinsfarben
Schwarz-Gold-Orange
Calgary Flames - Vereinsdaten
Gründungsdatum
01.11.1971
Vereinsfarben
Rot-Gold-Schwarz-Weiß
NHL Stanley Cup - Play-offs - Conference Viertelfinale - Best of 7
Was also soll die Enten stoppen? Schwer wiegt die Knieverletzung von Verteidiger Cam Fowler, der sich ausgerechnet beim letzten Aufeinandertreffen mit Calgary bei einem Knie-auf-Knie-Check verletzte. Anaheims sechstbester Scorer (elf Tore, 28 Assists) dürfte nur schwer zu ersetzen sein und wird noch zwei bis vier Wochen fehlen. Trotz des Ausfalls eines Abwehrspielers wird der Deutsche Korbinian Holzer wohl vorerst nicht zum Einsatz kommen. Der 29-jährige Münchner hat zwar sein bestes NHL-Jahr hinter sich (zwei Treffer, fünf Vorlagen), wartet aber noch auf den ersten Play-off-Einsatz seiner Karriere.
Calgary: Jung und wild
Junge Anführer: Calgarys Sean Monahan (l.) mit Publikumsliebling Johnny Gaudreau. Getty Images
Zum ersten Mal seit 2015 schafften es die Flames in die Endrunde. Für ihren Coach Glen Gulutzan ist es sogar die erste NHL-Play-off-Teilnahme überhaupt. Als Vierter der Pacific Division sicherten sich die Kanadier einen Wild-Card-Platz im Westen. Bemerkenswert, zumal die Top-Fünf-Scorer einen Altersschnitt von genau 23 Jahren haben: Publikumsliebling Johnny Gaudreau (23, 61 Scorerpunkte), Sean Monahan (22, 58), Mikael Backlund (28, 53), Dougie Hamilton (23, 50) und Matthew Tkachuk (19, 48) nehmen trotz ihres noch jungen Alters Führungsrollen ein.
Im Tor steht der vor einem Jahr als großer Hoffnungsträger verpflichtete Brian Elliott. Nach holprigem Saisonstart stabilisierte sich der Goalie und avancierte mehr und mehr zum erhofften Rückhalt (91 Prozent Fangquote). Chad Johnson agierte als solider Vertreter (91 Prozent).
Der Fluch der Enten
NHL Play-offs 2017
In der regulären Saison entschieden die Ducks vier von fünf Aufeinandertreffen für sich (4:1, 3:8, 3:1, 4:3, 3:1). Dabei fielen im Schnitt satte 6,2 Treffer pro Partie. Langweilig sollte diese Play-off-Serie also nicht werden. Zumal es für Calgary den Enten-Fluch zu brechen gilt: Seit über 13 Jahren konnten die Flames nicht mehr in Anaheim gewinnen. Die letzten 25 Aufeinandertreffen in Orange County gingen alle an die Kalifornier (20-0-5).
kicker-Tipp: Die größere Play-off-Erfahrung der Ducks wird sich bemerkbar machen. Die Flames stehen vor einer Mammutaufgabe und müssen den Enten-Fluch brechen, um weiterzukommen. Anaheim wird die Serie in fünf Spielen (4:1) für sich entscheiden.
