Eishockey

Backlunds Traum wird wahr

NHL Play-offs: Crawford unüberwindbar

Backlunds Traum wird wahr

"Ein unglaubliches Gefühl": Calgarys Mikael Backlund (2.v.l.) entscheidet Spiel drei in der Overtime.

"Ein unglaubliches Gefühl": Calgarys Mikael Backlund (2.v.l.) entscheidet Spiel drei in der Overtime. Getty Images

...und plötzlich flippen alle aus

Mit einem 0:2-Serienstand ging Calgary in Spiel drei gegen Anaheim und sah sich nach einer schwachen Offensivleistung im ersten Drittel schon mit 1:2 in Rückstand. Dann aber servierte Ducks-Verteidiger Hampus Lindholm den Ausgleich in Überzahl auf dem Silbertablett: Joe Colborne startete einen Alleingang und glich per Shorthander aus (25.). Nun waren die Flames zwar besser im Spiel, gerieten gegen körperlich und spielerisch überlegene Ducks aber erneut in Rückstand, als Matt Beleskey traf (29.). Im dritten Durchgang entwickelte sich dann ein Nervenspiel. Dennis Wideman hatte den Torschrei schon auf den Lippen, doch sein Treffer wurde überraschend aberkannt: Die Videobilder - so die Erklärung des Schiedsrichters - hätten nicht eindeutig nachgewiesen, dass der Puck mit vollem Durchmesser über der Linie war - eine sehr zweifelhafte Entscheidung (54.)!

NHL Stanley Cup - Play-offs - Conference Halbfinale - Best of 7
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Calgary Flames - Vereinsdaten
Calgary Flames

Gründungsdatum

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15.06.1993

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25.06.1997

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NHL Play-offs 2015

Mit Wut im Bauch riskierte Calgary in den Schlusssekunden alles: Im Powerplay kam ein zusätzlicher Stürmer für Goalie Karri Rämö (18 Saves, 85,7 Prozent Fangquote) aufs Eis, und 20 Sekunden vor der Schlusssirene jagte Johnny Gaudreau den Puck vom rechten Bullypunkt in die Maschen - 3:3. Der Scotiabank Saddledome kochte über.

In der Overtime war das Momentum nun klar auf Seiten der Flames. Während einer verzögerten Strafe hatten die Kanadier erneut einen Stürmer mehr auf dem Eis. Dann schlug die Stunde von Mikael Backlund, dessen Distanzschuss dank Sichtbehinderung vor dem Tor von Frederik Andersen (17 Saves, 81 Prozent) voll einschlug (65.). "Davon habe ich geträumt, ich wusste, dass ich das tun werde", so der 26-jährige Schwede nach seinem ersten, aber so wichtigem Play-off-Treffer. "Es war ein tolles Gefühl, das schwer zu beschrieben ist. Als der Puck reingegangen ist, konnte ich es erst nicht glauben. Aber als ich dann die Reaktion gesehen habe, alle Fans und meine Mitspieler sind ausgerastet, ein unglaubliches Gefühl. Ich wusste gar nicht, was ich tun sollte."

Shutout! Crawford sorgt für ein Konzert aus Enttäuschung und Frust

Corey Crawford

Behält den Überblick: Chicagos Goalie Corey Crawford (u.) sieht den Puck und pariert. imago

Die Serie zwischen Chicago und Minnesota machte zum ersten Mal im Xcel Energy Center halt. Die Wild hofften auf den Heimvorteil, immerhin gingen die ersten beiden Spiele verloren. Beide Teams lieferten sich einen offensiven Beginn mit guten Chancen auf beiden Seiten. Im Powerplay zeigten sich die Blackhawks dann eiskalt: In einem schnellen Vorstoß spielte Andrew Shaw Patrick Kane frei, der frei vor dem Tor auftauchte und Goalie Devan Dubnyk (21 Saves, 95,5 Prozent Fangquote) zum 1:0 tunnelte (15.). "Sharp hat mich gehört und mir den Puck rübergeschmissen. Ich habe ihn bekommen und versucht, schnell zu schießen", so der 26-jährige US-Amerikaner, der bereits seinen sechsten Play-off-Treffer im neunten Spiel (elf Scorerpunkte!) verbuchte.

Nun war Minnesota gefordert und trat voll aufs Gaspedal (12:9 Schüsse im zweiten sowie 10:4 Schüsse im Schlussdrittel). Chicagos Torwart Corey Crawford (30 Saves) war aber unüberwindbar. Der 30-jährigie Kanadier zeigte spektakuläre Paraden und brachte die Wild zur Verzweiflung. Entsprechend gab es ein Konzert aus vor Wut zerberstenden Schlägern, Raunen im Publikum und langen Gesichtern auf Minnesotas Bank. "Wir hatten viele Chancen, um dieses Spiel zu gewinnen", sagte Stürmer Nino Niederreiter. "Es ist frustrierend, dass wir nicht getroffen haben", meinte auch Angreifer Zach Parise. "Wir müssen einen Weg finden, das in den Griff zu bekommen", zog Wild-Coach Mike Yeo ein Fazit. Viel Zeit bleibt Minnesota dafür aber nicht mehr. Schon in Spiel vier droht der Sweep und das Saisonende für die Wild.

NHL-Ergebnisse vom Dienstag, 5. Mai 2015:

Minnesota Wild - Chicago Blackhawks 0:1

Serien-Stand: 0:3


Calgary Flames - Anaheim Ducks 4:3 n.V.

Serien-Stand: 1:2


cru