Eishockey

Sweep! Anaheim entzaubert Winnipeg

NHL Play-offs: Shutout füt Anderson, Dubnyk kassiert sechs

Sweep! Anaheim entzaubert Winnipeg

Auf dem Weg zum Sweep: Anaheims Emerson Etem wird von den Kollegen für seinen Solo-Treffer gefeiert.

Auf dem Weg zum Sweep: Anaheims Emerson Etem wird von den Kollegen für seinen Solo-Treffer gefeiert. Getty Images

Etems Hochgeschwindigkeits-Solo bringt Ducks zurück

Zum ersten Mal seit dem Umzug von Atlanta nach Winnipeg standen die Jets in den Play-offs. Dieser Traum ist nach nur vier Spielen aber bereits wieder ausgeträumt - Anaheim machte in der Nacht zum Donnerstag den Sweep (4:0) perfekt. Dabei probierten die Kanadier noch einmal alles, versuchten den Ducks mit vielen harten Checks (45:35 Hits) den Spielwitz zu rauben. Bryan Little brachte Winnipeg sogar mit einem Handgelenksschuss aus kurzer Distanz in Führung (17.).

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Gründungsdatum

05.06.1967

Vereinsfarben

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Doch nur 86 Sekunden später antwortete Anaheim mit einer unwiderstehlichen Einzelaktion: Auf dem Weg vom linken Flügel bis in den Slot ließ Emerson Etem drei (!) Jets-Verteidiger mit schnellen Stockbewegungen stehen und krönte sein Hochgeschwindigkeits-Solo mit dem Treffer zum 1:1 (18.). Den nächsten Bilderbuch-Angriff der Ducks trug Corey Perry vor, bediente Andrew Cogliano nach feinem Stocktrick mustergültig. Letzterer nahm am rechten Pfosten direkt ab - 2:1 (33.). Zu Beginn des Schlussdrittels stellte Ryan Kesler per Abstauber auf 3:1 (47.).

Die Jets standen nun mit dem Rücken zur Wand, meldeten sich aber noch einmal durch einen abgefälschten Schlagschuss von Mark Stuart zurück (51.). Doch die deutlich höhere Qualität der Kalifornier machte sich schnell wieder bemerkbar: Die Gäste aus Orange County konterten Winnipeg eiskalt aus - Ryan Kesler vollendete einen Gegenangriff zum 4:2 (56.), am Ende machte Sami Vatanen den 5:2-Sieg per Empty Netter perfekt (60.). Damit steht Anaheim als erstes Team im Conference-Halbfinale.

Hoffmann hält Ottawa am Leben

Auch Montreal hatte die Chance auf einem Sweep in der kanadischen Hauptstadt, doch Ottawa wehrte das Saisonende ab. Dabei vertrauten die Senators erneut auf Torwart-Routinier Craig Anderson (33), der schon in Spiel drei den Vorzug vor dem in der Hauptrunde so starken, aber in der Endrunde schwächelnden Andrew Hammond (27, zwei Spiele, sieben Gegentore, 91,4 Prozent Fangquote) bekam. Diese Maßnahme war erneut ein guter Griff, denn Anderson (28 Saves) war nicht zu überwinden und feierte einen Shutout. Auch sein Gegenüber, der unumstrittene Canadiens-Goalie Carey Price (27, 31 Saves, 96,9 Prozent Fangquote), zeigte einmal mehr eine Glanzleistung, sodass die Partie lange offen blieb.

In der 50. Minute schlug dann die Stunde von Ottawas Mike Hoffmann, dessen erster NHL-Play-off-Treffer ein denkbar wichtiger war: Vor dem linken Bullypunkt zog der 25-Jährige ab und versenkte den Puck - auch dank der Sichtbehinderung von Mika Zibenejad - im linken Eck. "Eine großartige Aktion von Zibanejad. Wir haben Spieler im Sichtfeld von Price gebraucht, weil er einer der besten Torhüter der Welt ist. Mika hat hart gearbeitet und war der Hauptgrund, warum die Scheibe reingegangen ist", lobte der Siegtorschütze.

Die "Tarasenko-Show"

Eingenetzt: St. Louis' Vladimir Taraasenko (unten) überwindet Minnesotas Goalie Devan Dubnyk.

Eingenetzt: St. Louis' Vladimir Taraasenko (unten) überwindet Minnesotas Goalie Devan Dubnyk. Getty Images

Minnesotas Goalie Devan Dubnyk war bislang der große Spielverderber für St. Louis. In Spiel vier der Serie aber schafften es die Blues, den Wild-Torwart so richtig alt aussehen zu lassen: Ryan Reaves (6.), Vladimir Tarasenko (7.) und David Backes (11.) sorgten schon im Anfangsdurchgang für einen 3:0-Vorsprung. Im Mittelabschnitt meldete sich Minnesota kurz mit einem Powerplay-Treffer von Jared Spurgeon zurück (22.), St. Louis antwortete aber gnadenlos: Paul Stastny (24.), erneut Tarasenko (36.) und Patrick Berglund (37.) überrollten die Wild, stellten auf 6:1 und sorgten für einen vorzeitigen Feierabend bei Dubnyk (elf Saves, 64,7 Prozent Fangquote), der durch Backup Darcy Kuemper (9 Saves) ersetzt wurde. Dieser blieb dann ohne Gegentreffer. Damit glichen die Blues die Serie auch ohne den deutschen Center Marcel Goc, der nicht zum Einsatz kam, aus (2:2).

Rookie Hayes knackt Pittsburgh in der Overtime

In der Stahlstadt erwischte Gastgeber Pittsburgh den besseren Start gegen die Rangers: Ben Lovejoy feuerte einen Handgelenksschuss von der blauen Linie ab und profitierte von Patric Hörnqvist, der in der Spielertraube vor dem Tor zum 1:0 abfälschte (3.). New York antwortete zunächst physisch (insgesamt 42:28 Checks) und im zweiten Drittel dann auch mit einem Treffer: Derick Brassard arbeitete den Puck aus dem Gewühl vor dem Tor über die Linie - 1:1 (38.). Nach einem torlosen dritten Durchgang ging es in die Verlängerung. Hier behielt der 22-jährige Rookie Kevin Hayes als einziger Spieler die Übersicht und schweißte die Scheibe nach großem Durcheinander im Torkreis in die Maschen (64.).

cru