Eishockey

Atkinsons irrer Pinball-Treffer startet das Schützenfest

Grubauer meldet sich mit Sieg zurück in der NHL

Atkinsons irrer Pinball-Treffer startet das Schützenfest

Durfte sich nach seinem kuriosen Treffer feiern lassen: Cam Atkinson (re.).

Durfte sich nach seinem kuriosen Treffer feiern lassen: Cam Atkinson (re.). Getty Images

Atkinsons irrer Pinball-Treffer

Mit dem Selbstvertrauen aus sieben Siegen in Folge (!) reiste St. Louis nach Columbus. Die Blue Jackets sorgten mit einem guten Torwart Curtis McElhinney (33 Saves, 97,0 Prozent Fangquote) und gnadenlos effektiven Offensivreihen aber dafür, dass die Blues gewaltig unter die Räder kamen: Den Anfang machte Nick Foligno per Abstauber (11.), dann wurde es total verrückt: Ein Pass von Ryan Johansen traf Mitspieler Scott Harnell im Slot, sprang dann zu Notes-Verteidiger Alex Pietrangelo, prallte von dessen Schläger zurück auf Hartnells Kopf, dann auf das Tordach, von dort über die Querlatte zurück vor das Tor, wo Cam Atkinson am schnellsten schaltete und die Scheibe aus der Luft auf den Schlittschuh von Goalie Brian Elliot lenkte, von wo das Spielgerät dann zum 2:0 ins Tor flog (19).

Dieser irre Pinball-Treffer zeigte Wirkung, denn Johansen (26.) legte nach der ersten Pause in Unterzahl nach, kurz darauf tippte Corey Tropp den Puck durch die Beine des Torhüters – 4:0 (29.). Das Ende für Keeper Elliot (10 Saves, 71,4 Prozent Fangquote), der nun durch Jake Allen (16 Saves, 84,2 Prozent) ersetzt wurde. In der Folge schien sich St. Louis kurz zu fangen, denn Paul Stastny markierte einen Powerplay-Treffer (32.). Hoffnung keimte dennoch keine auf, denn Foligno machte seinen Doppelpack noch im Mittelabschnitt perfekt (37.).

Das Schlussdrittel war dann ein Schaulaufen für die Blue Jackets: Matt Calvert mit einem Tip-in-Tunnel (46.) und Hartnell mit einem Schuss ins rechte Kreuzeck (56.) sorgten für den 7:1-Kantersieg. "Es war eine dieser Nächte, wo nichts für uns läuft. Wir haben nicht hart und clever genug gespielt. Ich kann darüber nicht viel sagen. Wir waren nicht gut genug. Es war ein böses Spiel", sagte Blues-Stürmer Alexander Stehen nach dem Spiel. Mit St. Louis ging auch der Deutsche Marcel Goc unter. Der Mittelstürmer kam in der vierten Reihe neben Steve Ott und Ryan Reaves auf 10:06 Minuten Eiszeit, eine Bully-Quote von 57 Prozent und einen Plus-Minus-Wert von 0. Es war Gocs erste Niederlage im Notes-Trikot überhaupt.

Perrons perfekte Rückkehr

Der zweite Deutsche in dieser Nacht, Torontos Verteidiger Korbinian Holzer, sieht seine Play-off-Träume hingegen platzen. Die Abrissbirne aus München kam in der dritten Defensivreihe neben Stephane Robidas auf 16:17 Minuten Eiszeit (1:32 in Unterzahl) und einen Plus-Minus-Wert von 0, konnte die elfte Pleite in Folge (!) aber nicht verhindern.

Beim Auswärtsspiel in New Jersey stellten Tuomo Ruutu (10.), Patrik Elias (22.) und Steve Bernier (34.) die Weichen auf Sieg. Torontos Tyler Bozak erzielte im Schlussdrittel immerhin den Ehrentreffer für die Leafs. Altmeister Jaromir Jagr aber besorgte schließlich noch den 4:1-Endstand für die Devils, die nun schon seit drei Partien unbesiegt sind.

Grubauer ist zurück in der NHL

Capitals-Goalie Philipp Grubauer

Verriegelte sein Gehäuse: Capitals-Goalie Philipp Grubauer. Getty Images

Die Washington Capitals haben den deutschen Goalie Philipp Grubauer vom AHL-Farm-Team Hershey Bears zurück in die NHL geholt und im Heimspiel gegen die gefürchteten Anaheim Ducks prompt zwischen die Pfosten gestellt. Beim 3:2-Sieg n.P. der Caps überraschte der 23-jährige Rosenheimer derart, dass er zum Spieler des Spiels ernannt wurde (23 Saves, 92,0 Prozent Fanquote). "Er hat sehr gut gespielt", lobte Washingtons Trainer Barry Trotz, "er hat viele Spiele in der AHL bekommen und gut gespielt, deshalb wollten wir ihn heute sehen. Er hat sich gegen ein gutes Team sehr gut geschlagen."

Bei Ryan Keslers Präzisionsschuss in den rechten Winkel war Grubauer allerdings machtlos (19.). Die Hauptstädter drehten danach aber erst auf und dann die Partie: Jason Chimera (25.) und John Carlson (51.) zeigten sich verantwortlich. Feierabend hatten die Kufenflitzer nach 60 Minuten aber noch nicht, denn Corey Perry nutzte eine Gewühl vor Grubauers Tor und sorgte aus spitzem Winkel für das 2:2. Die Partie wurde schließlich im Penaltyschießen entschieden. Hier trafen Evgeny Kuznetsov und Niklas Bäckström für Washington sowie Jakov Silferberg für Anaheim – der Extra-Punkt ging also an die Capitals.

Franchise-Rekord für Fleury - Crosby schnürt Doppelpack

Mit acht Siegen aus den letzten zehn Spielen überholten die Calgary Flames die Konkurrenz in der Pacific Division und schoben sich bis auf einen direkten Play-off-Platz vor. Diese Euphorie bremsten nun die Pittsburgh Penguins. Allen voran: Superstar Sidney Crosby. Zunächst aber trafen David Perron (6.) und Brandon Sutter (19.) für die Pens, dann schnürte Crosby einen Doppelpack (32., 46.) zum 4:0-Endstand. Ein Sonderlob verdiente sich auch Pittsburghs Torwart Marc-André Fleury, der mit 21 Paraden seinen achten (!) Saison-Shutout feierte und damit einen neuen Franchise-Rekord aufstellte.

Die Ergebnisse vom Freitag:

New Jersey Devils - Toronto Maple Leafs 4:1
Washington Capitals - Anaheim Ducks 3:2 n.P.
Columbus Blue Jackets - St. Louis Blues 7:1
Winnipeg Jets - Chicago Blackhawks 1:2 n.V.
Calgary Flames - Pittsburgh Penguins 0:4

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