Das erstmalige Fehlen bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi (Russland) war für den Deutschen Eishockey-Bund schmerzhaft. Ein derartiges Desaster soll nun abgewendet werden. "Es wäre keine Katastrophe, aber ein Rückschlag für all unsere Bestrebungen. Es geht um Nachwuchsziele, um das Eishockey-Image, um die Öffentlichkeitsarbeit dafür - bei Olympia geht es eben um mehr. Deswegen ist der Druck für uns als Verband und die Eishockey-Familie auch groß", weiß Reindl.
Die Hürde zu Olympia 2018 im südkoreanischen Pyeongchang muss an diesem Wochenende in Riga genommen werden. Deutschland trifft in einer Qualifikationsgruppe auf Japan, Österreich und Gastgeber Lettland. "Wir müssen von Anfang an voll da sein. Bei so einem kurzem Turnier darf man sich keinen Aussetzer leisten", warnt Bundestrainer Marco Sturm. Reindl pflichtet bei: "Die Zuversicht ist da, aber nur einer von vier wird es schaffen. Als Realist weiß ich, dass es auf die Tagesform ankommt. Die besten Spieler sind hier, wir haben alles getan. Ob es reicht, werden wir sehen."
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Eishockey Olympia-Qualifikation - 2. Runde
Eishockey Olympia-Qualifikation - Tabelle - Gruppe E
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Man darf sich keinen Aussetzer leisten.
Marco Sturm, Bundestrainer
In der Tat ist der deutsche Kader prominent besetzt (siehe Grafik unten): Mit Torwart Philipp Grubauer (Washington Capitals), den Verteidigern Christian Ehrhoff (Chicago Blackhawks), Korbinian Holzer (Anaheim Ducks) und Dennis Seidenberg (Boston Bruins) sowie den Stürmern Leon Draisaitl (Edmonton Oilers), Tom Kühnhackl (Pittsburgh Penguins) und Tobias Rieder (Arizona Coyotes) sind sieben NHL-Profis mit dabei. Seidenberg (2011) und Kühnhackl (2016) dürfen sich sogar Stanley-Cup-Sieger nennen. Doch auch in der Breite ist die Qualität enorm: Marcel Goc, Timo Pielmeier und David Wolf sammelten schon NHL-Erfahrung; Dennis Endras, Daryl Boyle, Felix Schütz und Marcel Noebels waren in der AHL aktiv.
"Es ist sicherlich eine der stärksten Auswahlen, die wir jemals hatten", staunt Reindl. "Wir haben eine sehr, sehr gute Mannschaft zusammen. Das gehört definitiv zu den besten Mannschaften, die Deutschland bislang hatte", zeigt sich auch Top-Talent Draisaitl begeistert. "Die Gruppe schaut gut aus. Wenn wir unser System spielen, brennt nix an", ist sich Grubauer sicher. Und selbst der Bundestrainer muss gestehen: "Auf dem Papier ist das die beste Nationalmannschaft seit sechs Jahren."
Bei Olympia dabei zu sein, ist für jeden Spieler ein Traum.
Tom Kühnhackl, amtierender Stanley-Cup-Sieger
Trotzdem wird die Mission Olympiaqualifikation "kein Selbstläufer", wie Sturm unterstreicht. "Gerade in Lettland wird es nicht einfach. Aber die Qualität ist natürlich da, um das zu schaffen", meint Ehrhoff. "Im Mannschaftssport muss halt einfach mehr passen. Da geht es nicht nur um die Aufstellung. Die Mannschaft muss aufeinander abgestimmt sein", pflichtet Reindl bei.
Die deutschen Kufenflitzer jedenfalls machen einen hochmotivierten Eindruck. "Bei Olympia dabei zu sein, ist für jeden Spieler ein Traum", sagt Kühnhackl, der sich den größten Eishockey-Traum überhaupt mit dem Gewinn des Stanley Cups erst vor zweieinhalb Monaten selbst erfüllte. Nun heißt es zusammen für das große Ziel des deutschen Eishockeys zu kämpfen. Olympia habe "eine ganz andere Bedeutung als die WM", betont Sturm, dessen Mannschaft sich bei der Weltmeisterschaft gut präsentiert hatte. "Wir alle wissen, was auf dem Spiel steht", stellt Verteidiger Moritz Müller klar, "wir werden bereit sein."
