Köln: Exzellentes Goaltending und eine namhafte Verteidigung
Köln beendete die Hauptrunde mit drei Niederlagen in Serie. Trotzdem standen unter dem Strich beachtliche 97 Punkte und Rang vier. Für einen Platz unter den Top drei fehlte es den Haien an Biss in der Offensive: Nur fünf Stürmer schafften eine zweistellige Trefferanzahl. Dem KEC ging ein wenig die Effizienz ab.
Penny DEL Play-offs - Viertelfinale - Best of 7
Kölner Haie - Vereinsdaten
Vereinsfarben
Schwarz-Weiß-Rot
Grizzlys Wolfsburg - Vereinsdaten
Vereinsfarben
Orange-Schwarz
Das Prunkstück der Domstädter ist die Defensive (nur 109 Gegentreffer): Allen voran Goalie Gustav Wesslau, der bereits in der regulären Saison oft zum Matchwinner avancierte. Vor dem erfahrenen Schweden verfügt Köln aber auch über eine tief besetzte und grundsolide Abwehr, die nicht nur physisch aufräumen kann, sondern auch nach vorne gefährlich wird: Mit Shawn Lalonde (21 Punkte), Fredrik Eriksson (27), Christian Ehrhoff (23) und Corey Potter (18) sind vier der besten neun Scorer Verteidiger.
Wolfsburg: Schnell und konterstark
Sechs Shutouts: Wolfsburgs Torwart Felix Brückmann behält oft eine weiße Weste. imago
Wolfsburg lief auf Rang fünf ins Ziel ein. 91 Punkte stellten die Verantwortlichen durchaus zufrieden. In den Play-offs ist der Vorjahresfinalist immer unbequem zu bespielen. Die Grizzlys sind mit ihrer Schnelligkeit und Konterstärke brandgefährlich und ziehen viele Strafen. Zudem gilt Trainer Pavel Gross als gewiefter Taktiker, der seine Spieler optimal auf den Gegner und die jeweilige Situation einstellen kann. Besonders viel Gefahr versprühten in der regulären Saison Brent Aubin (25 Tore, 21 Assists), Mark Voakes (elf, 33) und Sebastian Furchner (24, 16), die allesamt die Marke von 40 Scorerpunkten knackten.
Hinter Köln (109) und München (122) hatte Wolfsburg mit nur 128 Gegentreffern die drittbeste Defensive der Liga. Torwart Felix Brückmann verzeichnete mit sechs Shutouts den Bestwert unter allen Keepern. Auch das beste "Penaltykilling" in der DEL (87,5 Prozent Unterzahl-Quote) trug zu dieser soliden Bilanz bei. Dabei sind die Grizzlys keineswegs eine Mauermannschaft, sondern spielen auch nach vorne mit.
Zuschauer als Zünglein an der Waage?
DEL Play-offs 2017
Mit Weslau (1,87 Gegentore/Spiel, fünf Shutouts) und Brückmann (2,01, sechs) stehen sich die beiden Goalies mit dem besten Gegentorschnitt und den meisten Shutouts gegenüber. Auch treffen sich die beiden besten Unterzahl-Formationen (Köln 86,8 Prozent, Wolfsburg 87,5 Prozent). Dass trotz zweier starker Defensivreihen trotzdem Tore fallen können, zeigte sich schon in der Hauptrunde: 5,75 Tore fielen pro Begegnung - die Serie war mit 2:2 ausgeglichen (2:3, 5:3, 6:3, 0:1). Macht am Ende der "siebte Mann" den Unterschied? Die Haie hatten mit 12.662 den höchsten Zuschauerschnitt, die Grizzlys mit nur 2.688 den niedrigsten aller DEL-Klubs.
kicker-Tipp: Köln setzt sich in sieben Spielen gegen Wolfsburg durch und gewinnt das Viertelfinale mit 4:3.
