Eishockey

Ingolstadt daheim unter Druck - Adler vor Titel

Finale, Mannheim hat Matchball

Ingolstadt daheim unter Druck - Adler vor Titel

Ingolstadts Hoffnung: Das Trio Thomas Greilinger, Brandon Buck  und Petr Taticek (v.l.)

Ingolstadts Hoffnung: Das Trio Thomas Greilinger, Brandon Buck und Petr Taticek (v.l.) imago

Wenn alles auf dem Spiel steht, werden Sportler martialisch - allen voran Eishockey-Cracks. "Es heißt jetzt do or die", tönte Ingolstadts Stürmer Ryan MacMurchy vor dem sechsten Final-Duell der Deutschen Eishockey Liga gegen die Adler Mannheim. Verliert der Titelverteidiger am Mittwoch (19.30 Uhr), dann müssen die Oberbayern den Gästen in ihrer eigenen Halle bei der Meisterfeier zusehen. "Wir wissen, wie wir damit umzugehen haben", betonte MacMurchy im Fachblatt "Eishockey News" (Dienstag).

Die "Panther" haben in den vergangenen zwei Jahren tatsächlich schon mehrfach bewiesen, wie man sich aus brenzligen Situationen befreit. Als Dauer-Außenseiter schockten sie gleich reihenweise Rivalen, und auch in dieser Best-of-Seven-Serie gelang dem Team von Coach Larry Huras beim 6:1 in Spiel drei in Mannheim ein unerwarteter Coup.

Die Ingolstädter gefallen sich in ihrer Rolle. "In jedem Wechsel geht es um alles, das macht sehr viel Spaß", erzählte MacMurchy, der in den K.o.-Spielen eine Weile verletzt war, während der Final-Serie aber zurückkehrte. "Entscheidend wird sein, dass wir den Special-Teams-Kampf gewinnen und disziplinierter auftreten. Zudem müssen wir schneller, mit mehr Geschwindigkeit nach vorn spielen."

Dafür waren bislang vor allem der flinke Play-off-Topscorer Brandon Buck (19 Punkte) und dessen geniale Reihenpartner Petr Taticek (16) und Thomas Greilinger (14) zuständig. Das Trio wird noch einmal brillieren müssen, soll die Finalserie nicht vorzeitig enden.

Kink droht: "Wir können noch besser spielen"

Mannheims Kapitän Marcus Kink

Sieht sogar noch Luft nach oben: Mannheims Kapitän Marcus Kink. imago

Die Mannheimer setzen nach den jüngsten zwei Siegen dagegen auf ein schnelles Ende und eine baldige Titelsause. "Wir können noch besser spielen", tönte Kapitän Marcus Kink. Mit "wir" dürfte er auch seine Landsleute meinen - diese sind die Erfolgsgaranten in Mannheim.

Man spricht deutsch beim Titel-Favoriten aus der Kurpfalz. Die sechs besten Mannheimer Scorer der K.o.-Runde wurden in Deutschland geboren und ausgebildet: Kai Hospelt, NHL-Rückkehrer Jochen Hecht und Frank Mauer punkteten je 14-mal. Auch Christoph Ullmann (10), Matthias Plachta (9) und selbst Verteidiger Sinan Akdag (8) rangieren in der Tore-und-Assists-Statistik vor dem besten Ausländer im Kader, dem US-Stürmer Jonathan Rheault (8).

Eine derartige schwarz-rot-goldene Effizienz in der DEL ist selten. Zum Vergleich: In den jüngsten Jahren waren es bei den Meistern aus Ingolstadt, Berlin und Hannover immer wieder teure Ausländer, die in entscheidenden Spielen den Unterschied machten. Zuletzt gelang es den Eisbären bei deren drei Titeln 2011, 2012, 2013 sowie dem ERC Ingolstadt im Frühjahr 2014, nur jeweils zwei gebürtige Deutsche unter die Top sechs der teaminternen Play-off-Scorerliste zu bringen.

dpa