Seit Kevin Durant 2016, ausgerechnet nach dem unglücklichen Saison-Aus in den Western-Conference-Finals, Westbrook und OKC den Rücken kehrte um in die Bay Area abzuwandern, gilt das Team als One-Man-Show von Statistik-Wunder Westbrook. Aber, womit sowohl Franchise, als auch Spieler gemeint ist, auch als hoffnungsloser Fall zwischen Himmel und Hölle sowie als personifiziertes Erst-Runden-Aus in den Play-offs. Diese Wahrnehmung ändert sich gerade. Was ebenfalls einiges mit Westbrook zu tun hat.
Zunächst ist aber Paul George zu nennen. Das ehemalige Aushängeschild der Indiana Pacers, das ursprünglich in seine Heimat Kalifornien zu den populären Los Angeles Lakers wechseln wollte, kam zur Vorsaison mit der Option, OKC nach nur einer Spielzeit wieder verlassen zu können. Der Trade wurde kritisiert, auch, weil George in seiner ersten Thunder-Saison deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Dennoch gelang es Spielern und Organisation binnen eines Jahres, "PG13" vom Projekt OKC zu überzeugen: Trotz der Lakers-Ankunft von Megastar LeBron James entschied sich George vor der aktuellen Saison, in Oklahoma City zu bleiben.
Und George belohnte die Risikobereitschaft des Franchise, unter anderem gab OKC Victor Oladipo an Indiana ab, gleich ein zweites Mal: 2018/19 performt der 28-Jährige auf einem ganz anderen Niveau, spielt so gut wie nie, wurde jetzt sogar als Starter in das All-Star-Game gewählt. Neues Problem: Der bisherige "Franchise Player". Nach einem tollen Saison-Start, George und Westbrook führten die Thunder von Sieg zu Sieg, fiel der MVP der Spielzeit 2016/17 in ein tiefes Leistungsloch. Noch nie ein herausragender Schütze gewesen, unterbot sich Westbrook in Sachen Wurfauswahl und -quote beinahe von Spiel zu Spiel. Ungünstig, da der extrem ehrgeizige 30-Jährige sich nach wie vor alle Freiheiten und die meisten Aktionen im Spiel herausnahm. OKC geriet ins Wanken.
Doch die Dinge haben sich inzwischen geändert. Aus den letzten zehn Spielen, in denen Oklahoma City Gegner wie Philadelphia, Portland, Milwaukee und Boston bespielte, wurden neun Siege eingefahren. Auf den ersten Blick angeführt von George, dessen starke Form augenscheinlich auch aus Westbrooks Sicht in den Fokus der Mannschaft gerückt werden musste. Der Point Guard indes nahm sich zurück, warf in den letzten zehn Spielen nur 16,3 Mal auf den Korb, George bekam im selben Zeitraum 21,4 Würfe ab. Vor einem Jahr, alleine schon wegen des Selbstverständnisses des als eigensinnig kritisierten Westbrook, wäre diese Aufteilung noch undenkbar gewesen.
Westbrook selbst, obwohl sich das Dilemma mit seiner Wurfquote kaum verbessert hat, greift dem Franchise zusätzlich unter die Arme, indem er sich auf die ursprüngliche Kernkompetenz seiner Position besinnt. Als "General des Spielfelds" überlasst er George zu großen Teilen das Punkten, während er sich um den Rest kümmert. In diesem Zeitraum sammelte der im Team äußerst beliebte Westbrook 12,6 Rebounds und 13,1 Assists - unwirkliche Zahlen, die selbst seinen ohnehin irren Saisonschnitt (Westbrook ist auf dem Weg, in der dritten Saison hintereinander im Schnitt ein Triple-Double aufzulegen) weit übertreffen.
„Russell Westbrook ist der Grund, warum wir die besten offensiven Monate unserer Geschichte haben.“All-Star-Starter Paul George
Die Wurf-Zurückhaltung Westbrooks und das bereitwillige Annehmen einer abgeänderten Rolle heben sein Team, die jüngsten Ergebnisse spiegeln das wider, auf ein nächstes Level. Mitspieler Terrance Ferguson adelte die Allrounder-Fähigkeiten seines "Anführers": "Auf dem Feld sieht er alles. Man muss ihn stoppen, um uns zu stoppen." Auch George, der ihn zumindest temporär als besten - womöglich aber nicht als wichtigsten - Spieler des Franchise abgelöst hat, singt Lobeshymnen auf Westbrook: "Russ ist der Grund, warum wir die besten offensiven Monate unserer Geschichte haben, das kann ich nicht genug betonen."
Derweil gelingt es auch anderen Thunder-Spielern, mehr zum großen Ganzen beizutragen. Das Team hat eine wahrlich gute Leistungsdichte: Steven Adams (15,2 Punkte), Jerami Grant (13,2) - und "Sixth Man" Dennis Schröder (15,7), der endgültig in Oklahoma City angekommen ist und die sogenannte "zweite Einheit" von der Bank anführt, scoren deutlich im zweistelligen Bereich.
35 Siege bei nur 19 Niederlagen sprechen für sich. Nur der amtierende Meister Golden State Warriors (38-15) und die starken Denver Nuggets (37-17) liegen in der Western Conference knapp vor den Thunder, die nach zwei Ausscheiden in der ersten Play-off-Runde in Folge in diesem Jahr möglicherweise zu Höherem bestimmt sind. Das räumen selbst viele Kritiker ein. Es wird am Ende auch daran liegen, ob sich Westbrook auch weiterhin "zurücknehmen" kann - um seinem Team noch mehr geben zu können.
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