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Golden State festigt NBA-Dynastie - Cleveland Cavaliers: Zukunft von LeBron James ungewiss

Cleveland Cavaliers: Zukunft von LeBron James ungewiss

Golden State festigt NBA-Dynastie

Fester Teil der aktuellen NBA-Ära der Golden State Warriors: Superstar Stephen Curry.

Fester Teil der aktuellen NBA-Ära der Golden State Warriors: Superstar Stephen Curry. Getty Images

Dritter Titel in vier Jahren, die Konkurrenz wieder einmal demontiert: Die Golden State Warriors mit den Superstars Stephen Curry und Kevin Durant sind auf einem guten Weg, eines der besten Basketball-Teams der NBA-Geschichte zu werden. Der klare 4:0-Finalsieg gegen den Herausforderer Cleveland Cavaliers um LeBron James bestärkte die Dominanz der Mannschaft aus Oakland. "Gewöhnt euch dran", kündigte Warriors-Allstar Klay Thompson den Ausbau der Dynastie an. "Wir fangen gerade erst an."

Denn das Star-Ensemble von Trainer Steve Kerr hat noch längst nicht genug. Mit dem Erfolg im Schnelldurchgang gegen die Cavaliers ist Golden State bereits auf einer Stufe mit Michael Jordans Chicago Bulls, die die 90er Jahre dominierten sowie den Los Angeles Lakers mit Kobe Bryant und Shaquille O'Neal zu Beginn der Jahrtausendwende. "Vor nicht allzu langer Zeit waren sie noch die größte Lachnummer der Liga. Jetzt haben sie sich in die Geschichtsbücher als eines der größten NBA-Teams aller Zeiten eingetragen", jubelte der "San Francisco Chronicle".

28 Jahre Durchschnittsalter

Sechs Meisterschaften haben die Warriors bislang eingefahren. Weitere Titel sollen folgen. Und die Vorzeichen dafür sind rosig. 28 Jahre beträgt das Durchschnittsalter des Top-Quartetts Curry, Durant, Thompson und Defensiv-Spezialist Draymond Green. Alle vier Ausnahmekönner werden beim NBA-Champion bleiben. "Wir sind weiter hungrig", sagte Durant, der wie schon im vergangenen Jahr zum besten Spieler der Final-Serie gekürt wurde. Auch Erfolgscoach Kerr soll über 2019 hinaus verlängern. Gespräche darüber wird es in der Sommerpause geben.

Für den 52-Jährigen war die Titelverteidigung die bislang "härteste Herausforderung" in seinem vierten Jahr als Warriors-Coach. Leistungsträger Curry fiel immer wieder aus, dazu gab es Motivationsprobleme. "Als Meister musst du in der regulären Saison 82 Spiele auf einem Top-Level sein. Das ist extrem schwierig", betonte Green. Aber Golden State konnte sich immer wieder auf das überragende Talent der Spieler verlassen, auf die Geschlossenheit und die Erfahrung. "Es soll nicht arrogant klingen: 2015 war der Titel wie die Erfüllung eines Traums. Jetzt fühlt es sich einfach nur real an. Wir sind so selbstsicher geworden", erklärte Kerr.

Geht "King" James?

Die Cavs dagegen haben nicht nur die Finalserie haushoch verloren, ihnen droht auch der Verlust von Superstar James. Der 33-Jährige besitzt zwar eine Option zur Verlängerung seines Vertrags, doch es gilt als sicher, dass er davon nicht Gebrauch machen wird. "Ich habe derzeit noch keine Ahnung, was ich machen werde. Ich werde das tun, was ich immer getan habe: Ich werde mich mit meiner Familie zusammensetzen und beraten. Sie ist ein wichtiger Teil, wenn es um meine Karriere geht und das wird sie auch weiterhin sein", erklärte er. Vor allem die Philadelphia 76ers werden immer wieder als mögliches neues James-Team genannt.

LeBron James

Wie geht es weiter? LeBron James lässt seine Zukunft offen. Getty Images

In den Playoffs zeigte der Olympiasieger immer wieder seine Extraklasse, führte die Cavs fast im Alleingang ins Finale . Dort spielte er sogar drei Spiele mit einer gebrochenen Hand . Nach dem unglücklichen 114:124 nach Verlängerung in Spiel eins in Oakland haute James aus Frust über die Niederlage gegen eine Tafel und zog sich die Verletzung zu. "Da sind mir meine Emotionen durchgegangen", begründete er seinen Fauxpas.

Doch auch mit einem vollkommen gesunden James hätte es gegen diese Golden State Warriors wohl nicht gereicht. "Jetzt wird jede Mannschaft herausfinden müssen, wie man so ein Team stoppen kann", sagte James. "Wie man eine Mannschaft mit Spielern aufstellt, die auch in der Lage ist, gegen die Warriors zu bestehen." Es wird spannend zu sehen sein, wo James selbst gedenkt, diese Mannschaft zusammenzustellen.

dpa