Basketball

Die San Antonio Spurs fordern die Golden State Warriors - und hoffen auf Kawhi Leonard

Finale der Western Conference

Spurs fordern Dubs - und hoffen auf Leonard

Ist er fit für das Finale der Western Conference? Spurs-Topscorer Kawhi Leonard.

Ist er fit für das Finale der Western Conference? Spurs-Topscorer Kawhi Leonard. Getty Images

Es war schon beeindruckend, wie die Golden State Warriors in die Finals der Western Conference vorgeprescht sind. 4:0 gegen die Portland Trailblazers und 4:0 gegen die Utah Jazz. Zwei Sweeps in Folge hatten die Dubs in den Play-offs zuvor noch nie geschafft. Die Mannschaft um Stephen Curry, Kevin Durant und Klay Thompson war der große Favorit auf den NBA-Titel - und hat das durch die bisher gezeigten Leistungen weiter bekräftigt.

Green dreht auf

115,3 Punkte legten die Warriors im Schnitt in den Play-offs auf Parkett - Topwert aller Teams. Dabei ließ Golden State nur 98,8 Punkte des Kontrahenten zu, nur Milwaukee war in dieser Kategorie noch besser (93,8). Ein Mann, der in der Postseason noch einmal richtig was draufgepackt hat, ist Draymond Green. Ein klassisches Beispiel für einen Hustle-Player, der keinen Ball verloren gibt. Ein klassisches Beispiel für einen Spieler, der an beiden Enden des Feldes performt. Die Werte des Alleskönners? Im Schnitt 14,9 Punkte (nur 10,2 in der regulären Saison), 9,1 Rebounds, 7,3 Assists, 2,6 Blocks und 2 Steals.

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Natürlich haben alle weiteren Mannschaften mit den Warriors ein noch größeres Problem, wenn nun auch noch Green explodiert. Denn mit Topscorer Curry (27,1 Punkte im Schnitt in den Play-offs), dem wieder genesenem Durant (23,3) und Thompson (16,1) sind die Stars der Mannschaft eigentlich andere. Wenn der Meister von 2015 derart funktioniert, wie in den ersten beiden Runden der Play-offs, dann ist es nur ganz schwer, die Dubs zu schlagen.

Ginobili blockt Harden

Das versuchen werden aber die Spurs, die nach einem 4:2 gegen Memphis mit dem gleichen Ergebnis gegen die Houston Rockets weiterkamen. Doch die Mannschaft von Coach Gregg Popovich hatte wesentlich mehr Arbeit als der Kontrahent im Finale. Speziell nach der Verletzung und dem Saisonaus für Tony Parker wurde die Serie gegen James Harden & Co. zum echten Härtetest. Und die Texaner bestanden ihn. In Spiel fünf verletzte sich zudem Superstar Leonard am linken Sprunggelenkt, konnte am Ende vom Spiel und in der Verlängerung nicht mehr mitwirken. Aber die Teamkollegen rissen es raus, Danny Green scorte vorne, Manu Ginobili blockte in einem Highlight der bisherigen Play-offs mit der Schlusssirene Harden beim Dreierversuch - 3:2 Spurs!

Manu Ginobili blockt James Harde

Eine der Szenen der Play-offs: Manu Ginobili blockt James Harden kurz vor der Schlusssirene. Getty Images

Chancen der Spurs? Alles hängt von Leonard ab

Leonard hatte nach der Begegnung zwar gesagt, er sei für Spiel sechs fit, aber er lief nicht auf. Popovich verriet, es war eine Entscheidung des Trainerteams und nicht des Spielers. Klar wollten die Coaches, dass es bei ihrem Topscorer (27,8 Punkte im Schnitt in den Play-offs) nicht noch schlimmer wird, er in einem möglichen Spiel sieben dabei sein kann. Doch dazu kommt es nicht, denn San Antonio schoss Houston mit 114:75 aus deren Halle . LaMarcus Aldridge war mit 34 Punkten überragender Mann."Ich glaube, jeder war über die Vorstellung überrascht. Niemand hat das erwartet, gerade ohne Leonard und Parker", sagte Dreierspezialist Danny Green. "Es hat gezeigt, dass in jeder Nacht in der NBA alles passieren kann - erst recht in den Play-offs."

Und darauf wird San Antonio auch in den Conference Finals hoffen, denn das Popovich-Team geht als Außenseiter in das Duell mit dem Golden State Warriors. Ob die Spurs eine Chance haben? Das hängt wohl auch vom Fitnesszustand von Leonard ab, es wird aber erwartet, dass er am Sonntag spielen kann. Aber eines ist klar: Dien Texaner brauchen ihren besten Spieler in Topform.

kicker-Tipp: Golden State ist der klare Favorit, das haben die Leistungen in den Play-offs gezeigt. Bei den Spurs muss schon einiges zusammenkommen, damit sie eine Chance haben: Leonard muss richtig fit sein und die anderen Spieler ihn im Scoring unterstützen. Aber am Ende wird es nicht reichen, die Dubs sind diese Saison zu stark und ziehen in fünf oder sechs Spielen in die Finals ein.

Mirko Strässer