Es ging nicht viel in den letzten Jahren bei den Chicago Bulls. Jenem Verein, der in den 90er Jahren gleich sechs NBA-Titel einsammelte. Gekrönt wurde der Negativlauf durch das Verpassen der Play-offs im vergangenen Jahr. Im Sommer musste sich was tun - und es tat sich was.
Mit Rose und Joakim Noah (beide nach New York) haben zwar zwei wichtige Spieler den Verein verlassen, jedoch konnten die Bulls prominent nachrüsten: Wade kam aus Miami und Aufbauspieler Rajon Rondo aus Sacramento. "D-Wade" spielte in der NBA bisher nur für einen Verein, 13 Jahre lief er für die Miami Heat auf und sammelte drei Meisterschaften ein (Finals-MVP 2006). Der 34-Jährige hat viel erlebt und kann einiges an die Youngsters weitergeben.
Chicago Bulls - Vereinsdaten
"Keine Frage, das ist einer der Gründe, warum ich hier bin", so der in Chicago geborene Wade auf die Frage nach seiner Erfahrung. "Ich war in fünf Finals und habe viel weiterzugeben. Die jungen Spieler können von mir, aber auch von Jimmy Butler oder Rajon Rondo, einiges lernen. Wir drei Leader müssen vorangehen und den Jungen etwas weitergeben."
Neue "big three" in Chicago?
Mit diesen drei Spielern hat Chicago auf jeden Fall ein starkes Gerüst zusammen. Butler hat sich in den vergangenen Jahren stetig verbessert und war mit im Schnitt 20,9 Punkten der Topscorer seiner Mannschaft in der Vorsaison. Den abgewanderten Rose soll nun Rondo ersetzen. Der Point Guard kam letzte Spielzeit auf 11,9 Punkte im Schnitt und sammelte starke 11,7 Assists. Und über die Klasse eines Wade ist eigentlich alles gesagt, die neue Nummer drei der Bulls ist einer der besten Spieler der Liga, kam letzte Saison auf 19 Punkte im Schnitt.
Wade nimmt alle in die Pflicht
Er soll in die Fußstapfen von Derrick Rose treten: Rajon Rondo. Getty Images
Der neue Mann aus Miami gibt auf dem Court schon den Takt vor, spricht Sachen sofort an, wenn etwas nicht passt. Selbstredend hat er im Team von Trainer Fred Hoiberg eine Sonderstellung - die jungen Akteure hören auf ihn. "Wir müssen uns gegenseitig verbessern und ich will, dass die Spieler das auch bei mir machen. Es gab einige Male, da gab es Sachen, die ich hätte besser machen sollen, und Rajon oder Jimmy haben es mir gesagt", berichtet Wade. "Und so soll es jeder machen, nicht nur wir drei."
Neben den drei namhaften Spielern steht bei den Bulls diese Saison mit Paul Zipser auch ein deutscher Spieler im Kader. Auch er kann natürlich viel von Größen wie Wade oder Butler lernen. Für die Arbeit unter dem Korb hat Chicago Taj Gibson, zudem wurde Robin Lopez aus Portland geholt.
Fazit: Die Bulls bleiben auch in dieser Saison schwer einzuschätzen. Doch mit Wade wurde ein Topspieler mit Siegermentalität geholt. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie die Mannschaft zusammenwächst. Dennoch sollten die Play-offs im Osten diese Saison absolut machbar sein.
