Topspiel West gegen Ost: Die San Antonio Spurs hatten die Cleveland Cavaliers um LeBron James zu Gast - ein echter Härtetest für die imposante Siegesserie der Texaner. Doch die gewannen auch Nummer 23 vor eigenem Publikum in Reihe (saisonübergreifend sind es sogar 32). Point Guard Tony Parker führte seine Mannschaft mit 24 Punkten zum 99:95-Erfolg, "King" James hielt mit 22 Zählern dagegen. Beeindruckend die Moral der Spurs, die einen 20:32-Rückstand nach dem ersten Abschnitt noch in den Sieg umwandeln konnten. Die Spurs stehen nach ihrem insgesamt zehnten Sieg in Folge als Zweiter im Westen mittlerweile bei 35:6, die Cavs - Primus im Osten - fielen auf 27:10 zurück.
"Wenn man in diese Halle kommt, weiß man: Sie machen nie viele Fehler", berichtete James nach der ersten Niederlage nach zuvor acht Siegen hintereinander. Spurs-Coach Gregg Popovich bringe seine Spieler "für jeden einzelnen Ballbesitz definitiv in die richtige Position". Im vergangenen Frühjahr hatten die Cavs ein Rezept für die Spurs gefunden: Ihr 128:125-Overtime-Sieg am 12. März (57 Punkte von Kyrie Irving) war der letzte Erfolg einer Auswärtsmannschaft in San Antonio.
Nach ihrer dritten Saisonniederlage in Denver kehrten die Golden State Warriors mit ihrem mittlerweile 37. Saisonsieg in die Erfolgsspur zurück. Zu Hause gegen die Los Angeles Lakers gab es ein klares 116:98. MVP Stephen Curry gewann damit auch das Aufeinandertreffen mit Kobe Bryant. 26 Curry-Punkten standen nur acht der "Black Mamba" gegenüber, die zuletzt wegen Achillessehnenproblemen pausiert hatte.
Die Utah Jazz haben unterdessen eine knappe Heim-Niederlage einstecken müssen. Das Team aus Salt Lake City verlor am Donnerstag gegen die Sacramento Kings mit 101:103. Rudy Gay gelang in der Schlusssekunde der entscheidende Wurf für die Gäste. Nationalmannschaftscenter Tibor Pleiß kam nur zu einem Kurzeinsatz. Pleiß stand gerade einmal 28 Sekunden auf dem Parkett. Immerhin, griff der Ex-Bamberger zuletzt doch meist gar nicht ein. Bester Werfer der Partie war Sacramentos DeMarcus Cousins mit 36 Punkten. Die Jazz belegen als Achter derzeit den letzten Play-off-Platz in der Western Conference.
Den besten Wert des Tages lieferte jedoch nicht "Boogie" Cousins, sondern Jimmy Butler, der beim 115:111-Overtime-Sieg der Chicago Bulls beim Kellerkind in Philadelphia in Topverfassung war und sich mit 53 Punkten (15 von 30 aus dem Feld) nachhaltig für das All-Star-Spiel ins Gespräch brachte. Zehn Rebounds, sechs Assists und drei Steals kamen während seiner 49 Einsatzminuten hinzu. Butler ist der erste Bulls-Akteur seit Jamal Crawford 2004, der die 50er-Hürde nehmen konnte.
Die Sixers, die zwischenzeitlich schon mit 24 Punkten vorne lagen, hatten in Robert Covington (25, sechs Dreier) und Neuzugang Ish Smith (24) ihre besten Schützen. Der Underdog lieferte dem Favoriten zwar einen großen Kampf, kassierte am Ende jedoch die 37. Niederlage im 41. Spiel. Chicago (23:15) schonte in diesem Spiel seine Stars Derrick Rose (Knie) und Pau Gasol (Pause), Joakim Noah kam dafür zum erst zweiten Mal als Starter zum Zug (6/16/8).
Blueshochburg gegen Autostadt - in Memphis waren die Detroits Pistons zu Gast. Die Grizzlies setzten sich dank einer kurzentschlossenen Aktion von Mario Chalmers (25 Punkte) mit der Sirene mit 103:101 durch. Mit nur noch wenigen Zehntelsekunden auf der Uhr drückte Chalmers einen Halbdistanzwurf in den Korb. Dem Wurf gingen wilde Szenen voraus: Zunächst hatte Chalmers den Ball auf dem rechten Flügel, verlor ihn jedoch kurzzeitig beim Zug ins Zentrum. Beim Gerangel mit Detroits Aron Baynes behielt er als Erster die Übersicht ("Wo ist der Ball? Ich brauche den Ball!"), packte zu und drückte 0,8 Sekunden vor Spielende ab. Treffer, Sieg! Und zwar zum zweiten Mal in dieser Saison mit dem letzten Wurf gegen die Pistons. Am 9. Dezember hatte Matt Barnes von der Mittellinie 1,1 Sekunden vor Schluss zum Grizzlies-Sieg getroffen ...
Der Tag in der NBA hatte auf dem "alten Kontinent" begonnen. Die Liga war mal wieder in London zu Gast - und bot einen "Nail-Biter". Die Orlando Magic mussten sich den Toronto Raptors erst in der Verlängerung mit 103:106 geschlagen geben. Kyle Lowry (24), der treffsichere Cory Joseph (19, 9 von 11 aus dem Feld) und DeMar DeRozan (13/11) trugen zum vierten Sieg in Reihe entscheidend bei und revanchierten sich für die ersten Saisonniederlage, die die Kanadier am 6. November nach ihrem 5:0-Start in Orlando erlitten hatten. Die Magic verloren sechs der letzten sieben Partien und fielen auf 20:19 ab. Ein Abrutschen aus den Play-off-Rängen im Osten droht. "Wir müssen definitiv eine Lösung finden", sagte Evan Fournier (21) angesichts der Krise. Victor Oladipo (27) war bester Schütze auf dem Feld.
Orlando Magic - Toronto Raptors 103:106 n.V.
Philadelphia 76ers - Chicago Bulls 111:115 n.V.
Memphis Grizzlies - Detroit Pistons 103:101
San Antonio Spurs - Cleveland Cavaliers 99:95
Utah Jazz - Sacramento Kings 101:103
Golden State Warriors - Los Angeles Lakers 116:98
Punkte: Jimmy Butler (Chicago) 53, DeMarcus Cousins (Sacramento) 36, Victor Oladipo (Orlando) 27, Stephen Curry (Golden State) 26, Mario Chalmers (Memphis), Robert Covington (Philadelphia) je 25;
Rebounds: Cousins 17, Joakim Noah (Chicago) 16, Tristan Thompson (Cleveland) 14, Kevin Love (Cleveland), Rudy Gobert (Utah) je 12;
Assists: Rajon Rondo (Sacramento) 13;
Dreier: Curry 8/16, Matt Barnes (Memphis) 6/6, Covington 6/10, Oladipo 5/7;
Steals: Larry Nance Jr. (Lakers) 6;
Blocks: Channing Frye (Orlando) 4;
Freiwürfe: Butler 21/25, Cousins 14/21, Gordon Hayward (Utah) 13/16;
Einsatzminuten: Butler 49, Kyle Lowry (Toronto) 47, Oladipo 45, ... Tibor Pleiß (Utah) 28 Sekunden
aho