Basketball

Nowitzki reicht Mavs nicht - Rose-Party bei den Bulls

Schwarze Serie der Raptors hält an

Nowitzki reicht Mavs nicht - Rose-Party bei den Bulls

Hoffnungsträger und Rückkehrer auf die Playoff-Bühne: Chicagos Derrick Rose zog den Bucks den Zahn.

Hoffnungsträger und Rückkehrer auf die Playoff-Bühne: Chicagos Derrick Rose zog den Bucks den Zahn. Getty Images

Rose der Hauptakteuer bei Bulls-Sieg gegen die Bucks

Die Chicago Bulls besiegten "Nachbar" Milwaukee dank feinem Teambasketball verdient mit 103:91 - der gefeierte Mann beim Altmeister war anschließend Derrick Rose, der zuletzt vor knapp drei Jahren eine Playoff-Partie bestritten hatte. Damals hatte sich "DRose" im April 2012 das Kreuzband gegen die Philadelphia 76ers gerissen, nun gab er sein vielumjubeltes Comeback in einem K.o.-Spiel. Zeitweise erinnerte Rose auch an seine besten Tage, im zweiten Viertel glückten ihm zehn Punkte in sechs Minuten, darunter einige unwiderstehliche "Drives" zum Korb.

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Rose animierte bei einer Auswechslung sogar die Fans zu mehr Anfeuerungsrufen - ein emotionaler Ausbruch, den man vom ehemaligen "MVP" so sonst eher nicht kennt. Im Spiel selbst hielten die Bucks nur vor der Halbzeit gut mit, beide Teams warfen ungewohnte 60 Prozent aus dem Feld im ersten Viertel, was freilich so nicht bleiben sollte. Und so war es ausgerechnet Rose, der Milwaukee nach der Halbzeitsirene mit drei Dreiern in Folge den Zahn zog. Besonders im letzten Viertel warfen die Bucks reihenweise Fahrkarten, sodass Chicago die Partie mühelos ins Ziel brachte.

Am Ende kam Rose auf starke 23 Punkte (9/16 aus dem Feld) und sieben Assists in 27 Minuten, auch wenn Jimmy Butler (25 Zähler) letztlich zum Topscorer avancierte. "Ich fühlte mich gut", bekannte Rose nach dem Sieg in Spiel 1, "ich bin dankbar und wirklich glücklich, hier zu sein." Center Joakim Noah erklärte, dass die Emotionen auch im Team eine große Rolle spielten: "Es war für uns alle etwas Besonderes. Es bedeutet sehr viel, weil ich weiß, was er alles durchmachen musste."

Schwarze Serie der Raptors hält an

Zum siebten Mal in ihrer 20-jährigen Franchisegeschichte stehen die Toronto Raptors in der K.o.-Runde, zum siebten Mal vergeigten sie die Auftaktpartie. Auch die 19.800 Zuschauer im Air Canada Centre konnten daran nichts ändern. Ausschlaggebend für die Pleite gegen die US-Hauptstädter war auch die schwache Ausbeute des sonst so zuverlässigen Backcourt-Duos Kyle Lowry/DeMar DeRozan. Während DeRozan immerhin 15 Zähler verbuchte, dafür aber satte 20 Würfe brauchte, ließ sich die Leistung Lowrys in einem Wort zusammenfassen: Totalausfall. Der 29-jährige Guard kam in 33 Minuten Einsatzzeit lediglich auf sieben Punkte (2/10 aus dem Feld) und hatte nach seinem sechsten Foul vorzeitig Feierabend.

Paul Pierce (re.) avancierte bei Washingtons Auswärtssieg in Toronto zum Topscorer.

Paul Pierce (re.) avancierte bei Washingtons Auswärtssieg in Toronto zum Topscorer. Getty Images

Washington konnte sich hingegen auf seine Stars verlassen. Bradley Beal verbuchte 16 Punkte, Nene generierte ein respektables Double-Double aus zwölf Punkten und 13 Rebounds. John Wall (zehn Punkte, acht Assists) legte zwar nur mittelmäßige Zahlen auf, aber in der Crunchtime war auf den Spielmacher Verlass. Stichwort Zuverlässigkeit: Auch Altstar Paul Pierce zeigte, dass er trotz seines fortgeschrittenen Alters von 37 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen gehört. "The Truth" wurde nach seinen Pre-Game-Äußerungen, Toronto habe nicht das gewisse Etwas, um die Wizards in Angst zu versetzen, bei jeder seiner Aktionen vom Publikum ausgebuht, zeigte sich davon allerdings unbeeindruckt. Mit 20 Punkten (7/10 aus dem Feld, darunter 4/7 Dreier) war Pierce Top-Scorer des Spiels.

Vasquez' Dreier sorgt nur kurz für Begeisterung

Nach einer über weite Strecken ausgeglichenen ersten Hälfte, in der sich beide Mannschaften offensiv enorm schwer taten, begannen sich die Gäste abzusetzen. Im dritten Viertel führten die Wizards mit elf Zählern und erhöhten zu Beginn des Schlussabschnitts sogar auf 15 (74:59). Doch damit war die Messe noch nicht gelesen.

Schließlich sind die US-Hauptstädter seit dem Allstar-Break das schwächste Team im vierten Viertel. Und diesem Ruf wurde Washington auch in Toronto gerecht. Binnen weniger Minuten gaben Pierce und Co. den Vorsprung wieder aus der Hand. 25,4 Sekunden vor Schluss netzte Greivis Vasquez per Dreier zum 82:82 ein – Overtime. Doch in der Verlängerung besonnten sich die Wizards auf ihre Stärken und ließen einzig in den Schlusssekunden vier gegnerische Punkte zu.

Curry sorgt zunächst für klare Verhältnisse

Erster gegen Achter, Warriors gegen Pelicans. Bei wohl keiner anderen Play-off-Paarung ist die Rollenverteilung so deutlich, wie bei diesem Duell. 22 Siege trennten beide Mannschaften nach der Regular Season, die die Franchise aus der Bay Area mit 67 gewonnen Spielen als bestes Team abgeschlossen hat. 39 Erfolge erzielten die "Dubs" dabei in der heimischen Oracle Arena in Oakland. Gegen New Orleans fügten sie Nummer 40 hinzu.

Angestachelt von einem 4:0-Blitzstart der Gäste kam Golden State fortan ins Rollen und hatte schon am Ende des ersten Viertels ein 15-Punkte-Polster inne (28:13). Zur Pause führte Golden State 59:41. Curry hatte zu diesem Zeitpunkt schon 19 Punkte auf dem Statistikzettel stehen, obwohl er bis dato nur einen von sechs Dreierversuchen im Ring unterbrachte.

Nach dem Seitenwechsel stellte der beste Distanzschütze der NBA sein Visier scharf. Drei weitere Mal jagte Curry die orange Kugel aus Downtown durch die Maschen. Letztlich kam der Favorit auf den MVP-Titel auf 34 Zähler und hatte somit maßgeblichen Anteil am 106:99-Auftaktsieg. Unterstützung erhielt er von Splash Brother Klay Thompson (21 Punkte) und Alleskönner Draymond Green (15 Punkte, zwölf Rebounds, sieben Assists).

Debütant Davis läuft heiß, aber zu spät

Doch es war nicht nur die Offensive, die zu überzeugen wusste. Auch defensiv machte die Mannschaft von Head Coach Steve Kerr lange Zeit vieles richtig. Dazu gehörte auch, dass sie Pelicans-Star Anthony Davis in dessen ersten Play-off-Spiel drei Viertel lang in Schach hielten. Erst dann fand "The Brow" zu seinem Rhythmus und leitete im Schlussviertel mit 20 seiner insgesamt 35 Punkte die Aufholjagd der Gäste ein. Bloß erfolgte diese zu spät und der Favorit setzte sich letztendlich durch.

Dirk Nowitzki

Bester Werfer seines Teams: Dirk Nowitzki (24 Treffer). Getty Images

Mavericks unterliegen den Rockets

Die Dallas Mavericks haben trotz eines treffsicheren Dirk Nowitzki ihr Playoff-Auftaktspiel in der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA verloren. Im Texasduell bei den Houston Rockets musste sich der Meister von 2011 am Samstag (Ortszeit) mit 108:118 geschlagen geben. Nowitzki war mit 24 Zählern zwar bester Werfer seines Teams und erzielte somit knapp sieben Punkte mehr als in der Vorrunde, konnte die Niederlage dennoch nicht verhindern.

Bei den Rockets spielte James Harden erwartungsgemäß stark und steuerte die meisten Punkte (24) bei. Jason Terry und Corey Brewer, die zum Mavericks-Meisterteam 2011 gehörten, waren gegen ihre frühere Mannschaft hochmotiviert und brachten es zusammen auf 31 Punkte. Vor allem Brewer sorgte mit 13 Zählern im vierten Viertel dafür, dass der Sieg nicht mehr in Gefahr geriet. Bislang kamen in einer best of seven-Serie 85 Prozent der Heim-Teams weiter, wenn sie die Auftaktpartie für sich entscheiden konnten. Houston hat am Dienstag in der zweiten Begegnung erneut Heimrecht.

NBA-Ergebnisse vom 18./19. April 2015:

Toronto Raptors – Washington Wizards 86:93
Golden State Warriors – New Orleans Pelicans 106:99
Chicago Bulls – Milwaukee Bucks 103:91
Houston Rockets – Dallas Mavericks 118:108

ssc/dpa/atr