(1) Miami Heat vs. (8) Milwaukee Bucks (Hauptrundenbilanz: 3:1)
Nicht nur auf der Landkarte und dem Thermometer liegen Miami und Milwaukee meilenweit auseinander. Auch im Play-off-Duell zwischen dem Ersten und Achten ist die Favoritenrolle schnell ausgemacht. Titelverteidiger Miami (66:16-Siege) wusste auch im Jahr 1 nach der Meisterschaft zu überzeugen. Angeführt von LeBron James (26,8 Punkte pro Spiel), der eine weitere MVP-reife Runde spielte, waren die Heat zeitweise unschlagbar und entschieden sage und schreibe 27 Partien in Folge für sich. Es war die zweitlängste Siegesserie in der Geschichte der NBA, nur die L.A. Lakers konnten mehr Spiele hintereinander gewinnen (1971/72, 33). Macht Miami also kurzen Prozess mit Milwaukee?
Vorschau Western Conference
Eines ist klar: Die Bucks scheinen das vermeintlich leichteste Los im Osten zu sein. Für das Team aus Wisconsin ist es die erste K.o.-Rundenteilnahme seit 2010. Über die erste Runde kam Milwaukee schon seit 2001 nicht mehr hinaus. Mit dem heutigen Heat-Spieler Ray Allen zogen die Bucks damals sogar ins Conference-Finale ein. In der abgelaufenen Hauptrunde (38:44) war Shooting Guard Monta Ellis mit durchschnittlich 19 Punkten erfolgreichster Werfer für die Franchise am Lake Michigan, die sich 1971 die NBA-Krone aufgesetzt hatte.
(2) New York Knicks vs. (7) Boston Celtics (3:1)
Keine herzliche Umarmung: Kevin Garnett (li.) und Carmelo Anthony im Zweikampf. getty images
New York gegen Boston. Das ist nicht nur ein Duell mit viel Tradition, sondern auch eines von großer Rivalität. Das bewiesen schon die vier Partien der Regular Season, als sich der frischgebackene Scoring-Champion Carmelo Anthony (28,7 Punkte) einen heftigen Schlagabtausch mit Celtics-Center Kevin Garnett lieferte. In den Play-offs standen sich die beiden Erzrivalen letztmals vor zwei Jahren gegenüber. Boston gelang damals ein lupenreiner Sweep. Mittlerweile haben sich die Vorzeichen jedoch geändert und die Knicks gehen als Favorit in die Serie.
Und das hat New York nicht nur einem bockstarken "Melo" zu verdanken. Die Knicks haben in dieser Saison auch in der Breite ein funktionierendes Team, das es versteht Ball und Gegner laufen zu lassen. Treffen dann auch noch die unzähligen Dreier-Scharfschützen von draußen, ist es schier unmöglich die Woodson-Fünf aufzuhalten. Eine hartnäckige Verteidigung wird für die Celtics, die nach wie vor auf Playmaker Rajon Rondo (Kreuzbandriss) verzichten müssen, der Schlüssel zum Erfolg sein. In der Offensive ruhen die Hoffnungen des Rekordmeisters auf "The Truth" Paul Pierce.
(3) Indiana Pacers vs. (6) Atlanta Hawks (2:2)
Kräftemessen unter der Reuse: Al Horford im Duell mit Roy Hibbert (l.). Getty Images
Eine ausgeglichene Bilanz weisen die vier Hauptrundenduelle zwischen Indiana und Atlanta auf. Dabei ging jeweils die Heimmannschaft als Sieger hervor. Es droht also eine enge und spannende Serie, die vielleicht sogar erst in einem entscheidenden siebten Spiel entschieden wird. Den Vorteil des Heimrechts hätte hier Indiana, das in der Regular Season 30 Partien in heimischer Halle erfolgreich bestreiten konnte.
In dieser Serie drohen keine Highscore-Games, denn die von Frank Vogel trainierten Pacers verstehen es das Tempo zu verschleppen und knallharte Defense zu spielen. Mit George Hill und Paul George stehen athletische Verteidiger am Flügel, ehe der bullige David West sowie 2,18-Meter-Riese Roy Hibbert unter dem Ring für Ordnung sorgen. Will Atlanta bestehen, so müssen viele Rädchen ineinandergreifen. Center Al Horford muss versuchen, Hibbert aus der Zone locken, Josh Smith mit viel Zug zum Korb ziehen und Kyle Korver seine Dreierquote von überragenden 45,7 Prozent halten.
Anführer der Nets: Deron Williams bekommt es mit den Bulls zu tun. Getty Images
Last but not least kommt es zum Aufeinandertreffen zwischen Brooklyn und Chicago. Die Nets schafften es schon in ihrer ersten Saison im New Yorker Stadtteil in die K.o.-Runde. Kein Wunder, ist die Mannschaft von Mitbesitzer Jay-Z (der stets neben der Spielerbank an vorderster Front sitzt) gespickt mit All-Stars: Olympiasieger Deron Williams, Joe Johnson, Gerald Wallace und Center Brook Lopez, der sich 2013 erstmals über eine Nominierung freuen durfte.
Letzterer wird sich unter den Körben mit Chicagos Kämpfernatur Joakim Noah auseinandersetzen dürfen. Dort wird den Bulls ein bestimmter Akteur fehlen, der bereits in der kompletten Hauptrunde nicht auf dem Parkett stand: Derrick Rose. Der MVP von 2011 reist und trainiert zwar schon seit vielen Wochen mit dem Team, das Comeback lässt 12 Monate nach seiner schweren Knie-Verletzung aber immer noch auf sich warten. Im Übrigen: Aus den vier Vergleichen der Regular Season konnte Chicago drei Partien für sich entscheiden. Letztmals Anfang April, als die Bulls auswärts mit 92:90 gewannen.