Basketball

Iguodala behält die Nerven: Nuggets siegen über Pacers

Orlando verliert zum sechsten Mal in Folge - Heat bei Obama

Iguodala behält die Nerven: Nuggets siegen über Pacers

Spielte das Zünglein an der Waage: Andre Iguodala, der hier gegen Roy Hibbert energisch zum Korb zieht.

Spielte das Zünglein an der Waage: Andre Iguodala, der hier gegen Roy Hibbert energisch zum Korb zieht. Getty Images

Die Denver Nuggets sind in dieser Saison im heimischen Pepsi Center fast nicht zu bewingen. Auch der 18. von bislang 21. Auftritten ging an das Team aus der Mile-High-City. Aber spannend war's. Die Nuggets sahen beim 102:101-Erfolg lange wie der sichere Sieger aus, ehe die Pacers am Ende das Tempo noch einmal verschärften und wenige Sekunden vor Schluss ausglichen. Stark in dieser Phase war besonders ihr Jungstar Paul George, dem unter anderem ein Vier-Punkte-Spiel (Dreier plus Freiwurf) gelang.

Doch in den Schlusssequenzen des Spiels wurde George zum tragischen Helden. Bei Gleichstand hatte er die Entscheidung in Händen, verlor das Spielgerät jedoch an Andre Iguodala, dem im Halbfeld ein elementar wichtiger Steal gelang. Und Iguodala reagierte blitzschnell, nahm eine halbe Sekunde vor Schluss die Auszeit. Denver erhielt Einwurf an der Mittellinie.

Andre Miller schaufelte den Ball hoch vor den Korb der Pacers, wo Iguodala lauerte und dann beim Versuch, einen Alley-Hoop abzuschließen, von George behindert wurde. Im Football würde man wohl von einer "Pass-Interference" sprechen. Die Schiedsrichter entschieden jedenfalls auf Freiwurf und großer Jubel brandete auf.

Doch Iguodala musste ja noch verwandeln. "Ich muss gestehen, da war ich schon ein bisschen nervös", sagte der Nuggets-Neuzugang, der zuvor vier Freiwürfe in Folge versemmelt hatte. Das war auch ein Grund gewesen, warum Denver noch einen 14-Punkte-Vorsprung verspielt hatte. Iguodala sah sich also in der Pflicht - und verwandelte den ersten zum Sieg, den zweiten verwarf er absichtlich, um die letzten Zehntelsekunden von der Uhr zu nehmen. Alles richtig gemacht, Mr. Iguodala! Am Ende hatte er 13 Punkte, zehn Rebounds und sieben Assists auf seinem Konto.

Der frustrierte Paul George (23 Punkte) wollte keinen Kommentar abgeben. Seine Pacers fielen auf 26:19 ab und sind Fünfter im Osten, die Nuggets stehen bei 28:18 auf Rang sechs im Westen.

Rockets: Lebenszeichen am Großen Salzsee

Schlecht für die Dallas Mavericks: Im Kampf um die Play-off-Plätze im Westen feierten die Houston Rockets einen wichtigen Kantersieg. Beim direkten Konkurrenten Utah Jazz setzten sich die Texaner mit 125:80 durch. Olympiasieger James Harden ragte mit 25 Punkten bei den Gästen ebenso heraus wie der lange Omer Asik mit 19 Rebounds.

Magic wenig zauberhaft in Brooklyn

Die Talfahrt der Orlando Magic geht indes ungebremst weiter. Bei den Brooklyn Nets unterlag die Mannschaft aus Florida mit 77:97 und kassierte damit die sechste Niederlage in Serie. Mit nur 14 Siegen aus 44 Partien verliert Orlando als Zwölfter der Eastern Conference immer mehr den Anschluss zu den begehrten Play-off-Plätzen. Zum Vergleich: Rekordmeister Boston Celtics (21 Siege, 23 Niederlagen) belegt derzeit Rang acht, der zur Teilnahme an der Endrunde berechtigt.

Als Dritter im Osten dürften die Chicago Bulls allmählich für die Meisterschaftsrunde planen. Der sechsmalige NBA-Champion gewann angeführt von Jimmy Butler (19 Punkte) gegen die Charlotte Bobcats mit 93:85. Der Franzose Joakim Noah glänzte zudem mit einem Double-Double. Er verbuchte 13 Zähler und schnappte sich hervorragende 18 Rebounds.

Der Präsident rief, die Meister kamen: Heat-Superstar Dwyane Wade überreichte Barack Obama im Weißen Haus Trikot und Ball.

Der Präsident rief, die Meister kamen: Heat-Superstar Dwyane Wade überreichte Barack Obama im Weißen Haus Trikot und Ball. Getty Images

Obama empfängt die Heat im Weißen Haus

US-Präsident Barack Obama hat Meister Miami Heat am Montagabend im Weißen Haus empfangen und ausgezeichnet. "Dieses Team hat eine lange Reise hinter sich, um dort hinzukommen, wo es jetzt ist", sagte Basketball-Fan Obama. Die Heat hatten sich nach einem 4:1-Finalerfolg über die Oklahoma City Thunder als Nachfolger der Dallas Mavericks in die NBA-Meisterliste eingetragen. Tragende Säulen waren die Superstars LeBron James und Dwyane Wade, der mit den Heat den zweiten Meisterring nach 2006 holte. Obamas Motto nach dem verlorenen Finale der Heat 2011: "Nimm dich zusammen und komm stärker zurück. Das ist wahr im Basketball, und es ist auch wahr im realen Leben. Das ist exakt das, was diese Jungs getan haben."

"King" James überreichte Obama ein Miami-Trikot mit dessen Namen und der Nummer 44. Zudem durfte sich Obama über einen signierten Basketball freuen.

NBA, Ergebnisse vom Montag, 28. Januar

Toronto Raptors - Golden State Warriors 102:114, Philadelphia 76ers - Memphis Grizzlies 100:103, Washington Wizards - Sacramento Kings 94:96, Brooklyn Nets - Orlando Magic 97:77, Chicago Bulls - Charlotte Bobcats 93:85, Denver Nuggets - Indiana Pacers 102:101, Utah Jazz - Houston Rockets 80:125

Die Besten des Tages

Punkte: Marc Gasol (Memphis), Evan Turner (Philadelphia), Danilo Gallinari (Denver) je 27, Rudy Gay (Memphis, offenbar heftig umworben von den Toronto Raptors) 26, James Harden (Houston) 25; Rebounds: Omer Asik (Houston) 19, Joakim Noah (Chicago) 18, Emeka Okafor (Washington) 15; Assists: Jrue Holiday (Philadelphia), J.J. Redick (Orlando) je 10; Dreier: Ben Gordon (Charlotte) 4/5; Steals: Ty Lawson (Denver) 5; Blocks: Noah 5; Freiwürfe: Harden 8/8, M. Gasol 6/6; Einsatzminuten: Noah 45

Die besten Punktesammler in der NBA-Geschichte