Basketball

Hoeneß spricht Klartext

"Bauermann leidet an Realitätsverlust!"

Hoeneß spricht Klartext

"Bei uns wurde zu wenig gearbeitet": FCB-Präsident Uli Hoeneß sprach Klatext.

"Bei uns wurde zu wenig gearbeitet": FCB-Präsident Uli Hoeneß sprach Klatext. Getty Images

Für viele kam die Entlassung von Trainer Dirk Bauermann kurz vor Saisonbeginn überraschend. Nicht aber für Uli Hoeneß: "Das ist keine Spontanentscheidung gewesen, sondern hat sich über drei, vier, fünf Monate aufgestaut", so der Präsident. "Wir hatten auch in der letzten Saison schon eine Situation, wo wir kurz vor der Trennung standen. Dann hat man die Play-offs doch im letzten Moment noch geschafft. Dann haben wir davon abgesehen."

Hoeneß sprach am Sport1-Mikrofon zudem von mehreren Gesprächen mit dem Ex-Coach, in denen sich eine Trennung abgezeichnet hatte. "Beim letzten Gespräch war er sehr überrascht, aber dann leidet er doch an Realitätsverlust", so Hoeneß weiter, der Bauermann darüber hinaus Selbstüberschätzung vorwarf: "Er dachte, wir würden jemanden wie ihn nicht entlassen. Da hat er sich getäuscht!"

"Er dachte, wir würden jemanden wie ihn nicht entlassen. Da hat er sich getäuscht!"

Uli Hoeneß, Präsident FC Bayern München

Als Gründe für die Trennung gab der FCB-Präsident sowohl konditionelle Defizite als auch Disziplinlosigkeiten abseits des Parketts an. "Wir sind ein absoluter Profiverein und die Einheiten waren viel zu wenig, und viel zu wenig intensiv. "Wir waren immer der Meinung, dass bei uns zu wenig gearbeitet wird, dass bei uns die Kondition der Spieler zu wünschen übrig lässt. Wenn die Spieler noch so viel Kraft haben, um abends weg zu gehen, dann arbeiten sie tagsüber zu wenig." Auch die Zusammenarbeit von Bauermann mit Sportdirektor Marko Pesic sei am Ende "eine Katastrophe gewesen".

So sah sich Hoeneß am Ende zum Handeln gezwungen: "Ich habe mich bislang nicht eingemischt, aber zuletzt hatte ich den Eindruck, einschreiten zu müssen."

Bauermann reagierte inzwischen auf die Kritik von Uli Hoeneß, wollte die Auseinandersetzung zwischen jedoch nicht weiter befeuern. "Ich werde das bewusst und ausdrücklich nicht kommentieren", sagte der 54-Jährige am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Um eine Schlammschlacht zu vermeiden, wollte sich Bauermann zu den Vorwürfen nicht weiter äußern.