Basketball

Boston schnuppert am 2:2 - dann gibt Irving Vollgas

Cleveland feiert dritten Sieg - James' Foulprobleme

Boston schnuppert am 2:2 - dann gibt Irving Vollgas

"Er hat ein ganz besonderes Talent": LeBron James (#23) überhäufte den überragenden Kyrie Irving mit Lob.

"Er hat ein ganz besonderes Talent": LeBron James (#23) überhäufte den überragenden Kyrie Irving mit Lob. picture alliance

James hatte sich im dritten Spiel dieser Ost-Finalserie eine "Auszeit" geleistet. Nur elf Punkte des "King" und eine phasenweise apathische Vorstellung hatten den Kelten einen nicht für möglich gehaltenen Comeback-Sieg gestattet. Das würde der Superstar nicht auf sich sitzen lassen, so die einhellige Meinung der Experten. Doch James startete erneut mit Problemen - mit Foulproblemen. Erstmals in seiner 14-jährigen NBA-Laufbahn kassierte der Ausnahmekönner in der ersten Spielhälfte vier Fouls! Die Folge: Zwangspause auf der Bank im zweiten Viertel. In dieser Phase des Spiels diktierte der Gast von der Ostküste das Geschehen und lag mit bis zu 16 Punkten vorn (49:33). Ein 2:2-Zwischenstand und damit der Wechsel des Heimvorteils zurück zu den Celtics lag im Bereich des Möglichen.

Irving wie im Vorjahr gegen Golden State

Was folgte, war ein beeindruckendes Comeback des Favoriten, der nach der Halbzeitpause fast nach Belieben in den Korb traf. Kyrie Irving drehte auf und stahl James zunächst die Show. Der Guard schaufelte allein in Q3 21 Zähler auf sein Konto. Am Ende sollte er seine 41-Punkte-Gala aus Game 5 der Finalserie 2016 gegen Golden State um genau einen Zähler übertreffen. Unwiderstehlich zog Irving immer wieder zum Korb und legte den Ball mal mit links, mal mit rechts durch die Reuse.

"Wir wussten zur Pause, dass wir nicht unser bestes Spiel gezeigt hatten", sagte der Protagonist in diesem vierten Akt. "Wir hatten die Wahl: Wie übel wollten wir es haben?" Die Reaktion ab dem dritten Viertel war deutlich. Cleveland wollte keinesfalls mit zwei Heimniederlagen im Gepäck nach Boston fliegen, während sich der Finalrivale Golden State nach zwölf geschmeidigen Siegen in zwölf Spielen im Schongang vorbereiten konnte. Aus einem Zehn-Punkte-Rückstand zur Pause wurde so ein Sieben-Punkte-Plus nach Q3 - gekrönt von einem Dreier Irvings, der in diesem Abschnitt neun von zehn Versuchen versenkte. Obwohl er mit dem linken Knöchel in einer Szene umgeknickt war.

"Ein ganz spezielles Talent"

"Er ist schon ein besonderer Junge", lobte "King" James, "er hat ein ganz besonderes Talent. Und wenn es um viel geht, wird sein Spiel immer besser. Also hat mich das nicht überrascht." In Irvings Sog spielte dann auch James bärenstark auf. Mit 24 Zählern nach der Pause und seiner typischen Dominanz kam "LBJ" noch auf 34 Punkte bei sechs Assists und fünf Rebounds. Dass er im dritten Viertel einen Dunk gegen den Ring schmetterte, fiel am Ende nicht mehr ins Gewicht. Kevin Love zeigte ebenfalls ein starkes Spiel: 17 Punkte und 17 Rebounds. Clevelands Trefferquote im dritten und vierten Abschnitt: atemberaubende 71 Prozent!

Boston: Nur 42 Punkte nach der Pause

Die Celtics (Avery Bradley, 19; Jae Crowder, 18) gaben sich zwar keineswegs auf und hielten lange Zeit einen einstelligen Rückstand, doch 42 Punkte nach der Halbzeitpause waren letztlich zu wenig, um das Blatt nochmals wenden zu können. Jetzt spricht nicht mehr viel für den Altmeister. In Play-off-Serien, in denen LeBron James 3:1 nach Siegen vorne lag, zog der "King" in elf von elf Fällen auch weiter.

aho