Basketball

Nowitzki fortan zweite Option - doch kann Barnes auch führen?

Viele Fragezeichen bei den Dallas Mavericks

Nowitzki fortan zweite Option - doch kann Barnes auch führen?

Geht in seine 19. NBA-Spielzeit: Wie viele Minuten bekommt Dirk Nowitzki?

Geht in seine 19. NBA-Spielzeit: Wie viele Minuten bekommt Dirk Nowitzki? Getty Images

Vorsaison: 42 Siege, Aus in Runde eins (1:4 gegen OKC)

Wie auch in den Jahren zuvor scheiterten die Mavericks in der ersten Play-off-Runde an einem der "Schlachtrösser" der Western Conference. OKC war einfach zu stark, ließ nur einen Gnadensieg zu. Es war der erwartete Ausgang einer Saison, in der Nowitzki zwar für sein Alter beachtliche Zahlen ablieferte (18,3 Punkte, 6,5 Rebounds in nur noch 31,5 Minuten), in der es aber ansonsten nur wenige positive Überraschungen im Team von Trainer Rick Carlisle gab. Solide Vorstellung, mehr aber auch nicht - so könnte das Fazit lauten.

Free Agency: Wieder mächtig Bewegung

Hinter den Mavs liegt wieder einmal ein Sommer mit mächtig viel Bewegung im Aufgebot. Und mit nicht erfüllten Hoffnungen. So entschieden sich die Wunschkandidaten Kevin Durant, Nicolas Batum und Hassan Whiteside nicht für die Texaner. Dass es keine komplette Enttäuschung gab beim Meister von 2011, lag schließlich an der Doppelverpflichtung Andrew Bogut/Harrison Barnes. Während Center Bogut an den Brettern wuchtig dazwischenhauen soll, wird von Small Forward Barnes nicht wenig erwartet. "Er soll ein Go-to-Guy werden", lautet Nowitzkis Einschätzung, der dadurch selbst mehr Richtung zweite Wurfoption tendieren kann.

Harrison Barnes

Der neue Hoffnungsträger bei den Mavs: Harrison Barnes. Getty Images

Zwei Neue also in der Starting Five der Mavs, die im Gegenzug Chandler Parsons (Memphis) und Zaza Pachulia (Golden State) verloren. Eine kleine Spitze in Richtung Kumpel Parsons ließ Nowitzki dabei nicht aus, als er Barnes im Gegensatz zum Weggang als "richtiges Arbeitstier im Gym" bezeichnete. Ferner neu im Carlisle-Team sind die Rollenspieler Quincy Acy (26, Power Forward, Sacramento) und der "kleine" Curry: Point Guard Seth ist 25, zeigte gegen Ende der vergangenen Saison in Sacramento einige starke Partien und könnte als Dreierschütze (45 Prozent Trefferquote von draußen) sowohl auf der Eins als auch der Zwei Deron Williams, J.J. Barea und Wesley Matthews entlasten.

Kaderanalyse: Mehr Physis im Frontcourt - Was kommt von Matthews?

Der neue Frontcourt um Franchise-Ikone Nowitzki verspricht einiges. Vor allem, weil Barnes und Bogut physisch präsent sind, der Australier zudem in der Defensive bärenstark ist. Auch Neuerwerb Acy ist ein bulliger Arbeiter, der für den Würzburger einspringen und im Pick-and-Roll abliefern kann. Von der Bank aus haben Dwight Powell und der defensivstarke Justin Anderson das Potenzial, wichtige Akzente zu setzen. Anderson muss freilich seinen Distanzwurf deutlich verbessern. Der Backcourt bringt jede Menge Erfahrung mit: Williams muss seine Künste als Ballverteiler bestätigen, Barea durch Tempo und Pick-and-Roll bestechen. Youngster Curry soll von der Bank aus kommend Dreier einstreuen, die in der Vorsaison vor allem auch deshalb fehlten, weil Matthews nach seinem Achillessehnenriss von hinter der Linie katastrophal abschnitt (36 Prozent) - Richtung 40 Prozent sollte es beim Shooter schon wieder gehen.

Saison-Prognose: Funktioniert Barnes, geht es (leicht) nach oben

Bei den furiosen Warriors nur einer unter anderen (11,7 Punkte in 30,9 Minuten) kommt Neuzugang Barnes fortan eine ganz andere Rolle zu. Kann er Verantwortung übernehmen und den Staffelstab von Nowitzki übernehmen? Eins ist klar: Der 24-Jährige kann werfen und ist ein hungriger Athlet. Er kennt Bogut schon und ist nicht so verletzungsanfällig wie Vorgänger Parsons. Allerdings hat er Defizite beim Kreieren von Spielzügen und im Eins-gegen-eins. Dies allein wird schon verhindern, dass Carlisle ihn zum Kern der neuen Offensive macht. Gleichwohl wird seine körperliche Präsenz andernorts auf dem Court für Raumgewinn sorgen. Die Mischung im Team und auch die Chemie innerhalb der Mannschaft scheinen zu stimmen - die Basis für einen Platz in den Top 8. Mehr wäre allerdings angesichts der vielen Fragezeichen und der starken Konkurrenz im Westen vermessen.

aho