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Curry feuert Warriors zum Sieg - Raptors gleichen aus

NBA: Chicago vor dem Aus - Clippers-Spieler protestieren

Curry feuert Warriors zum Sieg - Raptors gleichen aus

Auffälligster Akteur auf Seiten Washingtons: Trevor Ariza, der auf 30 Punkte kam.

Auffälligster Akteur auf Seiten Washingtons: Trevor Ariza, der auf 30 Punkte kam. Getty Images

Nur 62 Punkte nach drei Vierteln. Die Offensive der Chicago Bulls strauchelte über weite Strecken. Erst im Schlussabschnitt fand sie zu ihrem Rhythmus. Angesichts von 20 Zählern Rückstand war es zu diesem Zeitpunkt aber eigentlich schon zu spät für die Gäste aus "Windy City". Auch dank einer verbesserten Abwehrarbeit rund um "Defensive Player of the Year", Joakim Noah, kam aber nochmal so etwas wie Spannung ins Verizon Center. Insgesamt betrieb die Mannschaft von Trainer Tom Thibodeau aber nur noch Ergebniskosmetik. Am Ende hatte Chicago, dessen Topscorer Taj Gibson mit 32 Zählern war, sogar eine bessere Wurfquote vorzuweisen (44,9 Prozent). Allerdings fielen nur vier von 19 Dreierversuchen durch die Reuse. Bei den Wizards waren es bei ebenso vielen Würfen deren acht. Hinzu leisteten sich die Hauptstädter lediglich sechs Turnover, Chicago dafür 16.

Auffälligster Akteur auf Seiten Washingtons, das ohne Nene (war nach einem Kopfstoß gegen Jimmy Butler in Spiel drei für eine Partie gesperrt) auskommen musste, Trevor Ariza. Der 28-jährige Forward verbuchte 30 Punkte (10/17 aus dem Feld, davon sechs Dreier) und pflückte sich zudem noch acht Rebounds. Bei den Bulls blieb Mike Dunleavy, beim bisher einzigen Sieg Chicagos mit 35 Punkten bester Werfer, mit nur sechs Zählern blass.

Die Serie wandert nun von Washington zurück nach Chicago, wo die Wizards in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (2 Uhr) mit einem weiteren Erfolg in die nächste Runde einziehen können.

Aldridge führt Portland zur 3:1-Führung

Eine weitere Hürde Richtung zweite Play-off-Runde nahmen auch die Portland Trail Blazers, die sich im heimischen Rose Garden in einem Overtime-Krimi mit 123:120 gegen die Houston Rockets durchsetzten. Wegbereiter zur 3:1-Serienführung war erneut LaMarcus Aldrige, der nicht nur 29 Punkte und zehn Rebounds verbuchte, sondern sich in der engen Schlussphase unter dem Korb auch heiße Duelle mit Rockets-Center Dwight Howard lieferte.

Zwei vergebene Freiwürfe von Aldridge machten die Sache in der Verlängerung allerdings nochmal spannend. 121:120 stand es 8,9 Sekunden vor Schluss, ehe Mo Williams jedoch die Nerven behielt und von der Freiwurflinie den Deckel drauf machte. Nicolas Batum steuerte 25 Punkte für die Blazers bei, denen jetzt nur noch ein Sieg fehlt, um erstmals seit 14 Jahren die zweite Runde der Play-offs zu erreichen. Die Rockets, bei denen James Harden auf 28 und Howard auf 25 Punkte kamen, benötigen jetzt drei Siege in Folge.

Raptors holen sich den Heimvorteil zurück

Einen 1:3-Rückstand konnten die Toronto Raptors verhindern. Die Kanadier gewannen mit 87:79 beiden Brooklyn Nets und glichen die Serie zum 2:2 aus. Das Backcourt-Duo DeMar DeRozan mit 24 und Kyle Lowry mit 22 Zählern war spielentscheidend bei den Raptors, die erstmals nach 13 aufeinanderfolgenden Auswärtsniederlagen in den Play-offs ein Spiel in der Fremde gewannen. Bei den Hausherren aus Brooklyn leistete nur Paul Pierce (22 Zähler) Widerstand. Ansonsten punkteten lediglich Mirza Teletovic (zwölf) sowie Deron Williams und Kevin Garnett (beide zehn) zweistellig. Joe Johnson fand trotz 41 Minuten Spielzeit nur zu sieben Würfen und ebenso vielen Punkten. Toronto hat damit vor der fünften Partie den Heimvorteil wieder zurückerkämpft.

Heißer Curry legt den Grundstein für die Warriors

Ab an die Westküste: Die Golden State Warriors standen nach zwei aufeinanderfolgenden Pleiten, darunter ein 98:138, in Spiel vier gehörig unter Druck. Denn eine weitere Niederlage hätte bedeutet, dass die Los Angeles Clippers schon im nächsten Heimspiel den Sack hätten zumachen können. Doch Golden State setzte sich in der heimischen Oracle Arena erfolgreich zur Wehr. Ausschlaggebend für den 118:97-Erfolg war ein überwältigender Start für das Team aus der Bay Area.

Voll in Fahrt: Golden State Warrior Stephen Curry zieht an Chris Paul von den L.A. Clippers vorbei.

Voll in Fahrt: Golden State Warrior Stephen Curry zieht an Chris Paul von den L.A. Clippers vorbei. Getty Images

Gerade der Dreierspezialist Stephen Curry schien einen dieser besonderen Tage zu haben und traf gerade zu Beginn schier aus allen Lagen. Nach zwölf Minuten standen für den Guard schon 17 Zähler (fünf Dreier) zu Protokoll. Für Golden State bedeutete dies eine beruhigende 39:24-Viertelführung. Dann aber wurde es etwas ruhiger um Curry, der nur noch zwei weitere Distanzwürfe versenkte und letztlich die Partie mit 33 Punkten beendete. Currys kongenialer Partner, Klay Thompson (15 Punkte), hatte das ganze Spiel mit Foul-Problemen zu kämpfen und schied Mitte des vierten Viertels vorzeitig aus. Die Führung gaben die Warriors trotzdem nicht mehr aus der Hand.

Clippers protestieren gegen Sterling

Neben dem 2:2-Serienausgleich hat Los Angeles derweil noch ganz andere Sorgen: Clippers-Besitzer Donald Sterling hatte unlängst für einen gewaltigen Rassismus-Skandal gesorgt, in welchen sich mittlerweile auch schon US-Präsident Barack Obama eingeschaltet hat. Die Mannschaft der Clippers distanzierte sich jedenfalls eindeutig von den Aussagen Sterlings: Symbolisch legten alle Spieler ihre Aufwärmkleidung mit dem Clippers-Logo im Mittelkreis ab. Darunter trugen sie lediglich rote Shirts ohne den ansonsten obligatorischen Team-Schriftzug.