Basketball

Mavs schlagen Celtics in der Achterbahn

Grizzlies und Rockets bleiben unbesiegt - CP3: Triple-Double

Mavs schlagen Celtics in der Achterbahn

Erst Traumquoten, dann Stirnrunzeln: Dirk Nowitzki und die Mavericks verspielten gegen Boston den Sieg fast noch.

Erst Traumquoten, dann Stirnrunzeln: Dirk Nowitzki und die Mavericks verspielten gegen Boston den Sieg fast noch. Getty Images

Mit 31 Zählern Vorsprung lagen die Mavs vor der Halbzeitpause dank einer traumhaften Trefferquote (73% in Q1) auf Komfortkurs. Bei allen drei Siegen hatte die neu formierte Carlisle-Truppe mindestens 66 Prozent bis zur großen Pause verwandelt. Doch wieder einmal folgte Stirnrunzeln im Anschluss. "Das ist schon bedenklich", sagte Parsons. "Wir dürfen diese Teams nicht wieder zurückkommen lassen." Die Kelten verwandelten acht der ersten neun Würfe im dritten Abschnitt und waren plötzlich wieder dick dabei.

Bis auf drei kam Boston getragen von Jeff Green (35 Punkte) und Avery Bradley (32, Karrierebestwert) wieder heran und hatte einige Male die Chance zum Ausgleich. Doch Bradley vergab 39 Sekunden vor Schluss einen wichtigen Freiwurf. Monta Ellis machte anschließend von der Linie den Deckel drauf, wobei Parsons auch noch einen wichtigen Sprungball gegen Jared Sullinger gewann. "Solange wir uns solche Vorsprünge erspielen, ist alles in Ordnung. Das andere bekommen wir schon in den Griff", kommentierte ein gelassener Rick Carlisle nach dem Spiel.

Zu den Leistungsträgern der Hausherren (3:1 Siege) zählten neben Nowitzki (27/7/4) und Parsons (29) - beide zusammen verwandelten acht ihrer neun Dreier - Rückkehrer Tyson Chandler (10/12, erstes Double-Double), Ellis (14) und Devin Harris (12). Der gut in die Saison gekommene Ersatzforward Al-Farouq Aminu musste die Partie wegen einer Knieblessur frühzeitig beenden.

Memphis und Houston marschieren

Unbefleckt sind indes weiter die Westen der Memphis Grizzlies und der Houston Rockets. Das Team aus Tennessee zeigte beim 93:81 über West-Rivale New Orleans einmal mehr, wie stark die Defense ist. Die Pelicans liefern normal 102,5 im Schnitt ab, diesmal war ein dreistelliger Wert so weit entfernt wie ein Vergnügungsverbot im heimischen French Quarter. 34 Prozent Trefferquote machten den Gästen jedenfalls keinen Spaß. Beim 16. Heimsieg der Grizzlies in Reihe (Franchiserekord) kamen Marc Gasol (16/11), Zach Randolph (15/11) und Tony Allen (12/11) auf Double-Doubles, Ex-Maverick Vince Carter steuerte neun Zähler von der Bank bei. Pelican-Topstar Anthony Davis ("Wir haben schrecklich geworfen") schaffte mit 14 genau die Hälfte seines bisherigen Durchschnitts.

Auch dank eines relativ leichten Auftaktprogramms stehen die Rockets ebenfalls bei 4:0 - bester Start seit 1996 -, nun stehen mit den Spurs und den Heat die Titelträger der Vorjahre auf dem Plan. Der vierte Sieg gelang in Philadelphia und fiel mit 104:93 recht deutlich aus. James Harden erreichte 35 Punkte und neun Bretter, Neuzugang Trevor Ariza (24) schoss "von draußen" sechsmal durch den Ring, Dwight Howard (11/14) schaffte das gewohnte Double-Double. Die Sixers warten noch auf einen Sieg.

Jazz bieten Clippers Paroli - Starke Kings, chancenlose Thunder

Was war sonst noch geboten? Die Los Angeles Clippers (3:1) bogen gegen die frechen Jungspunde aus Salt Lake City in die Erfolgsspur ein. Dabei gelang ihrem Denker und Lenker das erste Triple-Double der Saison: Chris Paul geleitete mit 13 Punkten, 12 Assists und 10 Rebounds die Kalifornier zum 107:101 gegen die Utah Jazz. Und das trotz eines maladen Sprunggelenks. Davon war jedoch nichts zu spüren, "CP3" war bester Rebounder seiner Mannschaft! Blake Griffin stopfte sich 31 Punkte zusammen, Jamal Crawford (19) überquerte die 15.000-Punkte-Hürde.

Ohne ihre Stars Kevin Durant (Fußbruch) und Russell Westbrook (Fraktur an der Mittelhand) werden die Oklahoma City Thunder in den nächsten Wochen wohl nicht viel bewegen. Jüngstes Beispiel: ein 85:116 bei den Brooklyn Nets. Für die Hausherren feierte Brook Lopez nach elfmonatiger Abwesenheit ein gelungenes Comeback (18). Die Sorgenfalten bei OKC werden unterdessen noch tiefer: Starting Guard Andre Robertson verließ den Big Apple auf Krücken... "Wir werden das Handtuch dennoch nicht werfen", sagte Thunder-Coach Scott Brooks trotzig.

In selten erlebten Glücksmomenten baden momentan die Sacramento Kings, seit Jahren eines der Kellerkinder der Liga. Das 110:105 bei den sonst so heimstarkes Nuggets sei ein "Sieg des Willens" gewesen, so DeMarcus Cousins (19), der von Darren Collison (21) noch überflügelt wurde. Die Kings stehen bei erstaunlichen 3:1, die weiteren Siege gelangen gegen hoch gehandelte Teams (Portland, Clippers). Die Brust der Kalifornier dürfte so breit sein wie zu Zeiten eines Chris Webber.

NBA, Ergebnisse vom 3. November

Philadelphia 76ers - Houston Rockets 93:104
Brooklyn Nets - Oklahoma City Thunder 116:85
Memphis Grizzlies - New Orleans Pelicans 93:81
Dallas Mavericks - Boston Celtics 118:113
Denver Nuggets - Sacramento Kings 105:110
Los Angeles Clippers - Utah Jazz 107:101

Die Besten des Tages

Punkte: James Harden (Houston), Jeff Green (Boston) je 35, Avery Bradley (Boston) 32, Blake Griffin (Clippers) 31; Rebounds: Dwight Howard (Houston), Reggie Evans (Sacramento) je 14, Tyson Chandler (Dallas) 12; Assists: Rajon Rondo (Boston) 15, Chris Paul (Clippers), Ty Lawson (Denver) je 12; Steals: Nerlens Noel (Philadelphia) 6; Dreier: Trevor Ariza (Houston) 6/9, Dirk Nowitzki (Dallas) 4/4; Freiwürfe: Harden 17/18; Einsatzminuten: Reggie Jackson (OKC) 42

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