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Sonnenbrille: Nicht jede taugt für Autofahrer

Womöglich droht ein Bußgeld

Sonnenbrille: Nicht jede taugt für Autofahrer

Blendwirkung bannen: Wer sich eine neue Sonnenbrille kauft, sollte die alte am besten dauerhaft ins Auto legen.

Blendwirkung bannen: Wer sich eine neue Sonnenbrille kauft, sollte die alte am besten dauerhaft ins Auto legen. ACE

Die Sonnenbrille ist mehr als ein modisches Accessoire. Wer sich bei gleißendem Sonnenschein "ohne" hinters Steuer begibt, setzt sich und andere sogar einer erhöhten Unfallgefahr aus. "Grelles Licht und Reflexionen blenden Fahrer, Folgen sind oftmals ein aggressiverer Fahrstil", heißt es beim Auto Club Europa (ACE).

Dass manche Sonnenbrillen schlicht Murks sind, ist bekannt. Vor allem Billigstmodelle mit besonders dunklen Gläsern und ohne integrierten UV-Schutz können das Auge schädigen. Hinter solch dunklen Gläsern weiten sich die Pupillen, auf diese Weise dringt sogar mehr schädliche UV-Strahlung ins Auge ein, als wenn man überhaupt keine Brille tragen würde. Neben Kopfschmerzen können tränende und brennende Augen beziehungsweise eine Horn- oder Bindehautentzündung die Folge sein.

Es gibt aber auch teure Sonnenbrillen, die speziell für Autofahrer ungeeignet sind. Das betrifft vor allem die Farbe der Gläser und deren Tönung. Rot, blau oder orange sind problematisch, weil sie die Farben von Straßenschildern oder Ampeln verfälschen können. Auch eine zu starke Tönung ist schlecht – nachvollziehbar, denn wenn zu wenig Licht durch die Gläser dringt, kann das Sehvermögen so beeinträchtigt werden, dass die Fahrbahn im Verborgenen bleibt. "Doch wer die Straße kaum noch sieht, handelt fahrlässig und muss mit einem Bußgeld in Höhe von 10 Euro rechnen", warnen die ACE-Experten.

Lichtdurchlässigkeit checken

Wie es um die Lichtdurchlässigkeit bestellt ist, lässt sich der sogenannten Blendschutzkategorie entnehmen, die oft auf der Innenseite der Bügel steht. Ansonsten sollte man beim Kauf nachfragen. Bis Stufe 3 ("Cat 3") kann man von ausreichend Lichtzufuhr ausgehen, Gläser ab Blendschutzkategorie 4 aber sind für Autofahrer zu dunkel, denn sie absorbieren über 90 Prozent des Lichts. Empfehlenswert für unsere Breitengrade ist Stufe 2, hier werden zwischen 57 und 82 Prozent "geschluckt". Auch Stufe 3 ist noch in Ordnung, mit einer Absorbtionsfähigkeit von 82 bis 92 Prozent eignen sich solche Gläser selbst für südlichere Breitengrade. Kategorie 1 oder gar 0 wiederum lassen zu viel Licht durch und sollten daher im Auto allenfalls bei sanftem Sonnenschein oder leicht bewölkter Wetterlage getragen werden.

Lohnend erscheint zudem die Investition in polarisierte Gläser. Sie kosten zwar Aufpreis, können aber Reflexionen minimieren, wie sie beispielsweise auf nassen Straßen auftreten. Auch fürs Fahren bei Eis und Schnee eignen sich Brillen mit Polfilter. Farbverläufe kosten ebenfalls extra, bieten aber den Vorteil, dass Autofahrer in der Nähe den Tacho gut ablesen können, gleichzeitig aber in der Ferne auch die Straße optimal wahrnehmen.

Brillenträger können sich eine Sonnenbrille in Sehstärke anfertigen lassen, oder aber getönte Überzieher verwenden. Hier wird der vergrößerte Rahmen der Sonnenbrille über die "normale" Brille geschoben. Grundsätzlich sollten Fassung und Bügel möglichst schmal sein, damit das Sichtfeld nicht eingeschränkt wird.

epr