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Partikelfilter für Benziner

Jetzt wird auch VW aktiv

Partikelfilter für Benziner

TSI-Motor im VW Tiguan: Nächstes Jahr sollen seine Abgase mit einem Ottopartikelfilter (OPF) gereinigt werden.

TSI-Motor im VW Tiguan: Nächstes Jahr sollen seine Abgase mit einem Ottopartikelfilter (OPF) gereinigt werden. Hersteller

Während der Diesel zunehmend als das Schmuddelkind unter den Motoren angegangen wurde, schienen speziell Benzin-Direkteinspritzer die Motorengattung der Stunde zu sein. Sie spielen eine wichtige Rolle beim sogenannten Downsizing, das weniger Zylinder und weniger Hubraum in Kombination mit Turboaufladung meint und als Spritspartechnik eingesetzt wird. Umweltschützer aber haben die Benzindirekteinspritzer schon seit längerem im Visier. Auch sie haben nämlich keine blütenweiße Weste, was den Ausstoß von Rußpartikeln betrifft. Zu erwarten ist daher, dass neben Peugeot-Citroen, Mercedes und VW auch andere Hersteller die Abgase ihrer Ottomotoren per Partikelfilter reinigen werden. Ihnen bleibt kaum eine andere Wahl, denn ab 2017 greift die verschärfte Abgasnorm Euro 6c, die Ottomotoren mit Direkteinspritzung nur noch ein Zehntel des jetzt tolerierten Partikelausstoßes zubilligt. Ohne Filter dürfte diese Vorgabe kaum zu erfüllen sein.

Wie der Name schon sagt, wird der Kraftstoff beim Direkteinspritzer direkt in den Brennraum eingespritzt und erst dort mit Luft vermischt. Nicht alle Tröpfchen verdampfen vollständig, stattdessen werden sie in Form kleinster Rußpartikel aus dem Auspuff gejagt. Bei Saugmotoren sieht die Situation anders aus, denn hier wird das Benzin-Luft-Gemisch schon vor dem Brennraum angelegt.

Der Tiguan fängt an

Die ersten Modelle aus dem Volkswagen-Konzern, die den Ottopartikelfilter (OPF) bekommen, sind der Tiguan mit 1,4-l-TSI und der Audi A5 mit 2,0 TFSI. Im Juni 2017 soll es so weit sein. Danach sind sukzessive die weiteren Modelle dran. Mit Hilfe des OPF soll die Emission feiner Rußpartikel um bis zu 90 Prozent reduziert werden. Ob sich die Installation des Filters auch beim Preis niederschlägt, wird sich zeigen. Experten schätzen die zu erwartenden Mehrkosten auf 40 bis 140 Euro ein.

ule