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Rückruf: Das sollten VW-Besitzer wissen

Infos zur Umrüstung

Rückruf: Das sollten VW-Besitzer wissen

Rückruf: Nicht immer genügt ein Software-Update. Beim 1,6-l-Diesel muss es ein Strömungsgleichrichter sein.

Rückruf: Nicht immer genügt ein Software-Update. Beim 1,6-l-Diesel muss es ein Strömungsgleichrichter sein. VW

Ist mein Auto betroffen? Der Problem-Diesel, um den es geht, trägt die Motorenbezeichnung "EA 189". Es handelt sich dabei um einen 1,2-, 1,6- oder 2,0-l-TDI der Schadstoffnorm Euro-5. Wer wissen will, ob sein Fahrzeug die manipulative Software intus hat, kann dies auf entsprechenden Internetseiten der Hersteller überprüfen, indem er die Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN) eintippt. Das funktioniert beispielsweise unter info.volkswagen.de oder indem man den Links auf www.skoda-auto.de (Kundeninformationen), www.seat.de oder www.audi.de folgt.

Wann ist mein Auto dran? Als Erster ist der Pick-up Amarok in die Werkstatt gerufen worden. Danach sollen weitere Fahrzeuge mit Zwei-Liter-Motor (etwa der Passat) folgen. Im Frühsommer sind die 1,2-l-Motoren an der Reihe und ab dem dritten Quartal die Modelle mit 1,6-l-Diesel.

Wann muss ich handeln? Sobald das offizielle Rückrufschreiben von VW kommt – mit der Bitte, umgehend einen Werkstatttermin zu vereinbaren.

Wie lange kann ich mir Zeit lassen? Nach Angabe von VW läuft die Umrüstaktion bis Ende 2017. Das Auto kann gefahrlos bewegt werden, die Abgastrickserei hat keinen Einfluss auf die Verkehrssicherheit. Hektische Betriebsamkeit ist also nicht notwendig. Wer dem Ruf in die Werkstatt jedoch selbst nach wiederholter Aufforderung nicht folgt, muss damit rechnen, dass gemäß Paragraf 5 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung ein weiterer Betrieb des Autos untersagt werden kann.

In welche Werkstatt kann ich fahren? Hier kommt nur ein autorisierter Volkswagen-Partner in Frage, sprich eine Vertragswerkstatt. Eine freie Werkstatt kann nicht mit der Umrüstung betraut werden. Grund: VW bezahlt die Umrüstung, hat also auch bei der Wahl des Betriebs das Sagen.

Was muss ich mitbringen? Das Rückrufschreiben von VW und ebenso das Serviceheft, damit die erfolgte Umrüstung dokumentiert werden kann. Dies ist auch für einen späteren Weiterverkauf des Autos wichtig.

Wie lange dauert die Umrüstung? Das ist je nach Motorvariante unterschiedlich. Beim 1,2-l- und beim 2,0-l-Diesel ist mit 30 bis 60 Minuten zu rechnen, hier muss nur ein Software-Update durchgeführt werden, damit der vorgeschriebenen Abgasnorm Genüge getan wird. Aufwendiger gestaltet sich die Angelegenheit im Falle der 1,6-l-Maschinen, bei denen außerdem ein sogenannter Strömungsgleichrichter eingebaut wird. Dies dürfte eine weitere halbe bis volle Stunde in Anspruch nehmen. Verlassen sollte man sich darauf freilich nicht. Die große Menge an umzurüstenden Autos – deutschlandweit sind es rund 2,4 Millionen – bedeutet auch für die Werkstätten eine organisatorische Herausforderung. Wartezeiten sollten also eingeplant werden, auch, um das Verwaltungstechnische zu erledigen.

Was kostet mich der Rückruf? Die Umrüstung selbst ist kostenlos.

Wird mein Auto schwächer? VW verneint dies. Manche Fachleute erwarten allerdings einen etwas höheren Spritverbrauch und weniger Leistung.

Erhalte ich Schadenersatz? US-Kunden bekommen 1000 Dollar an Bargeld und Gutscheinen, etwa für Wartung, Reparaturen und Zubehör. Für Europa ist bislang nichts dergleichen geplant. Die EU hat indes schon auf eine Gleichbehandlung gedrängt.

ule