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So fährt das Fahrrad sicher mit

Verschiedene Trägersysteme bieten sich an

So fährt das Fahrrad sicher mit

Opel Adam mit FlexFix-Träger: Genial einfach – er wird wie eine Schublade unter dem hinteren Stoßfänger hervorgezogen.

Opel Adam mit FlexFix-Träger: Genial einfach – er wird wie eine Schublade unter dem hinteren Stoßfänger hervorgezogen. Werk

Nicht jede Radtour lässt sich bequem von zu Hause aus starten. Muss ja auch nicht sein: Mit tatkräftiger Hilfe des Autos lässt sich das Fahrrad bequem dorthin schaffen, wo schöne Touren locken. Und auch im Urlaub hat der Mensch den Drahtesel gern dabei. Zu diesem Zweck bieten sich verschiedene Transportsysteme an:

Dachträger

Dach-Fahrradträger

Dachträger: Er stellt in aller Regel die preisgünstigste Lösung dar. Für die schwereren Pedelecs ist er allerdings nicht geeignet. dpp-AutoReporter

Trägersysteme für das Dach stellen in aller Regel die preisgünstigste Lösung dar. Weitere Vorteile: Der Zugriff auf den Kofferraum bleibt erhalten. Zudem ist der Blick nach hinten nicht eingeschränkt. Und es lassen sich vergleichsweise viele Bikes aufladen - bis zu deren vier können mitgenommen werden. Nachteile dagegen: Das Hinaufwuchten der Räder aufs Dach ist eine relativ mühevolle Angelegenheit. Außerdem erhöht sich durch die Dachlast der Luftwiderstand und damit auch der Kraftstoffverbrauch. Zusätzlich wird der Schwerpunkt des Autos nach oben verlagert, was das Fahrverhalten "nachteilig beeinflusst", wie Hans-Joachim Koch, Leiter der Kfz-Schadenabteilung der HDI-Versicherung, erklärt. Besondere Gefahr bestehe bei Vollbremsung oder Crash: "In diesen Fällen lösen sich immer wieder Dachgepäckträger komplett vom Fahrzeug und werden zum gefährlichen Geschoss". Zu beachten ist, dass die zulässige Dachlast des Fahrzeugs nicht überschritten werden darf. Wird das Gewicht des Trägers abgezogen, bleiben womöglich nur noch rund 40 Kilo für die Bikes übrig. Erkenntnis: Pedelecs gehören nicht aufs Dach!

Heckklappenträger

Bei Heckklappenträgern muss nicht so viel Kraft für die Beladung mit den Bikes aufgewendet werden. Andererseits aber sind sie teurer als Dachsysteme, und meist taugen sie nur für zwei Fahrräder. Außerdem verschieben auch sie den Schwerpunkt des Autos: Es lastet mehr Gewicht auf dem Heck, andererseits wird der Vorderwagen entlastet – mit der Folge, dass das Fahrzeug bei zügiger Kurvenfahrt über die Vorderräder nach außen schiebt, also stärker untersteuert. Darauf muss sich der Fahrer einstellen. Zudem gestaltet sich der Zugriff aufs Gepäckabteil schwieriger. Darüber hinaus, so warnt die Deutsche Verkehrswacht (DVW), werden gerade bei Heckklappenträger die Scharniere arg strapaziert. Bei längerer Fahrt über holpriges Gelände ist also Vorsicht geboten. Auch wird durch Montage und Handhabung schon mal der Lack verkratzt.

Golf Sportsvan mit Fahrradträger

Kupplungsträger für den neuen Golf Sportsvan: Bei Nichtgebrauch wird er zusammengeklappt und in der Reserveradmulde verstaut. Werk

Kupplungsträger

Sie bieten verhältnismäßig wenig Luftwiderstand und beeinflussen daher auch die Fahreigenschaften des Wagens kaum. Die Beladung geht einfach vonstatten. Kupplungsträger vertragen auch die schwereren Pedelecs und sind meist für drei oder vier Räder konzipiert. Autofahrer sollten auf die maximale Stützlast der Anhängerkupplung achten und außerdem deren D-Wert berücksichtigen: Er nennt die Dauerfestigkeit gegen Krafteinwirkung. Nicht vergessen. Bei Aufsätzen für die Anhängerkupplung sind ein Folgekennzeichen und eventuell auch zusätzliche Rückleuchten und Bremslichter nötig. Tipp der DVW: Vor Fahrtantritt überprüfen, ob die Lichter bei der Montage nicht verwechselt wurden und richtig funktionieren. In einigen Urlaubsländern wie Italien oder Spanien wird außerdem eine Warntafel vorgeschrieben.

Besonders praktisch: Ein System, wie es beispielsweise VW für den Golf Sportsvan anbietet. Bei Nichtgebrauch wird der Träger einfach in der Reserveradmulde zusammengeklappt, muss also nicht umständlich abgebaut und verstaut werden. Auch BMW wird ab kommenden März eine entsprechende Lösung für den neuen 2er Active Tourer offerieren.

Schubladenträger

Das vielleicht genialste Trägersystem, das aber nur Opel anbietet: Der sogenannte FlexFix-Träger wird wie eine Schublade unter dem hinteren Stoßfänger ausgefahren. Bis zu vier Räder oder zwei Pedelecs lassen sich so befördern. Allerdings muss der FlexFlix gleich mit dem Neuwagen bestellt werden. Und: Auch wenn er nicht schwer wiegt, so wird sein Gewicht doch während des gesamten Autolebens mit spazierengefahren.

Gerade die Besitzer besonders hochwertiger, teurer Fahrräder sehen diese am liebsten im Fahrzeuginneren untergebracht – dort, wo sie vor Schmutz und Diebstahl am besten geschützt sind. Dank spezieller Befestigungsschienen ist ein solcher Transport sicher und "im Stand" möglich. Zu bedenken gilt es aber, dass die Rückbank umgelegt werden muss. Im Fond kann also niemand mehr mitfahren, und auch das Gepäckraumvolumen schrumpft.

Zurück zum Transport der Fahrräder auf dem Autodach oder am Heck: Hierbei kommen immer wieder Montagefehler vor, die dazu führen, dass der Drahtesel unterwegs verlustig geht – mit oft gefährlichen Folgen. Deshalb sollte man gerade auf längeren Fahrten immer wieder einen Zwischenstopp einlegen und nachsehen, ob auch wirklich alle Befestigungen noch stramm sitzen. Alle nicht fest montierten Teile – Luftpumpen, Steckschutzbleche oder Leuchten – müssen sowieso noch vor Fahrtantritt abgenommen werden.