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Unfallrisiko Zeitumstellung

Schlafmangel kann die Fahrtauglichkeit beeinträchtigen

Unfallrisiko Zeitumstellung

Nur ein Blechschaden: Müdigkeit, hervorgerufen durch die Zeitumstellung, kann aber auch schlimmere Unfälle verursachen.

Nur ein Blechschaden: Müdigkeit, hervorgerufen durch die Zeitumstellung, kann aber auch schlimmere Unfälle verursachen. rv24/Monkey Business

Als vor 34 Jahren die Sommerzeit eingeführt wurde, dann sollte das der sonnenhungrigen Bevölkerung eine Stunde mehr Licht am Abend bringen – und ganz nebenbei helfen, Energie und damit Kosten einzusparen, weil die elektrische Beleuchtung ja erst später eingeschaltet werden muss. Viele Menschen bezahlen aber trotzdem. Nicht mit Geld, sondern mit einer erheblichen Störung ihres Bio-Rhythmus. Beinahe jeder zweite Deutsche soll mit Schlafproblemen zu tun haben, nachdem die Uhr um eine Stunde vorgestellt worden ist. Je nach Konstitution dauert es vier bis vierzehn Tage, bis der Organismus wieder in der Spur ist und sich auf die neuen Verhältnisse eingestellt hat.

Mehr Unfälle

"Auch die Fahrtauglichkeit kann beeinflusst werden", vermutet der Auto Club Europa ACE. Eine Auswertung amtlicher Daten habe ergeben, dass es in den letzten Jahren "fast durchgängig in der Woche nach der Zeitumstellung zu einer Häufung folgenschwerer Verkehrsunfälle mit Personenschaden gekommen ist". Vergleiche man das Unfallgeschehen von sieben Tagen vor der Sommerzeit mit demjenigen unmittelbar danach, so zeige sich ein Anstieg der Unfallzahlen um bis zu 30 Prozent. Nur wenige Ausreißer seien zu verzeichnen – wie im Jahr 2010, als in der letzten "Winterzeit"-Woche frühlingshaft mildes Klima die Ausflügler auf die Straße lockte, während die Menschen nach der Zeitumstellung von nasskalter Witterung zu Hause gehalten wurden.

Gähnende Autofahrerin

Gefährlich: Sekundenschlaf. Erste Anzeichen sollten Ernst genommen und eine Pause eingelegt werden. Fotolia

Was das Unfallrisiko derzeit erhöhe, so der ACE, sei eine Kombination aus Schlafmangel, Temperaturanstieg und dem zunehmenden Freizeitverkehr.

Tödliches Risiko Sekundenschlaf

Dabei sei die Unfallursache „Müdigkeit“ von der Gefährlichkeit her mit Alkohol und Drogen gleichzusetzen. Sekundenschlaf gilt als tödliches Risiko hinterm Steuer. In den Tagen nach der Umstellung von Winter- auf Sommerzeit sollten sich Autofahrer also besonders um Konzentration und Aufmerksamkeit bemühen. Frische Luft hilft, die Produktion des Aktivitätshormons Serotonin anzuregen. Und viel frisches, vitaminhaltiges Obst und Gemüse tut ein weiteres, den Körper fit zu machen.