Eigentlich gelten Stufenheck-Limousinen bei uns nicht als erste Wahl. Wenn es nicht gerade ums automobile Oberhaus geht, wo sich Mercedes S-Klasse, 7er BMW und Audi A8 tummeln, dann ziehen Deutschlands Autokäufer einen Fünftürer oder einen Kombi vor. Der VW Jetta ist bei uns niemals zum Renner geworden, und auch der Astra mit Stufenheck fuhr nicht aus seinem Dasein als Mauerblümchen heraus. Inzwischen deutet sich aber eine vorsichtige Trendwende an. Fiat zeigt sich nach Aussage von Firmensprecher Claus Witzeck überrascht über den vergleichsweise hohen Zuspruch, den der neue Tipo in Stufenheckausführung erfährt, und bei Mercedes läuft der CLA – wenn auch eher coupéhaft gestylt – mehr als ordentlich.
Vor diesem Hintergrund wäre es gut vorstellbar, dass auch die BMW 1er Limousine bei uns auf Gegenliebe stößt. Der knackige Münchner sieht ganz so aus, wie ein BMW aussehen muss: Mit langer Motorhaube, Doppelniere im Gesicht, LED-Doppelrundscheinwerfern und dem typischen "Hofmeister-Knick", jenem Gegenschwung also, den die Fensterlinie im Bereich der unteren C-Säule vollführt.
Autobahn-tested in Germany
Allerdings ist die Sportlimousine ganz speziell für China gedacht, wo sie von der BMW Group und deren lokalem Joint-Venture BMW Brilliance Automotive Ltd. (BBA) produziert und angeboten wird. Das neue Modell sei "mit Unterstützung chinesischer Ingenieure in der BMW-Zentrale in Deutschland entwickelt und getestet" worden, heißt es, "autobahn-tested" gilt schließlich immer noch als Gütesiegel.
Insgesamt lässt BMW fünf Baureihen in China produzieren, darunter die Langversion des X1 und den 2er Active Tourer. Auch perspektivisch ist der Stufenheck-1er interessant. Er ist die erste Limousine der Münchner, die mit Front- und nicht mit Heckantrieb ausgestattet ist. Ein Konzept, das bislang nur der 2er Active Tourer verfolgt. Es ist aber kein Geheimnis, dass die nächste 1er-Generation grundsätzlich frontgetrieben auf den Markt kommen wird. Die China-Limousine macht da nur den Anfang.
ule