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Jetzt lernt das Taxi fliegen

Passagierdrohne aus China

Jetzt lernt das Taxi fliegen

Flugtaxi Ehang 184: Die Drohne wird per Smartphone bestellt und fliegt autonom.

Flugtaxi Ehang 184: Die Drohne wird per Smartphone bestellt und fliegt autonom. Hersteller

Davon träumen Autofahrer schon lange: Wenn's verkehrstechnisch ganz dick kommt, einfach in die Lüfte schwingen und lässig auf den Stau hinabblicken. Was bislang eine Vision war, wird womöglich bald Wirklichkeit. Zumindest, wenn es nach den Plänen des chinesischen Unternehmens Ehang geht. Zur Consumer Electronics Show (CES) von Las Vegas hat man eine Drohne mitgebracht, die dem autonomen Passagiertransport dient. Ein elektrisch angetriebenes Flugtaxi also, dessen Modellbezeichnung "Ehang 184" lautet. Der Name leitet sich aus folgenden Daten ab: Ein Fluggast kann mitfliegen. Und es gibt insgesamt acht Rotoren an vier Auslegern.

Octocopter mit acht Rotoren

Der Ehang 184 ist somit ein Octocopter. Praktischerweise können die Rotoren elegant hochklappt werden, so dass sich das "AAV" (Autonomous Aerial Vehicle) gut auf einem herkömmlichen Parkplatz abstellen lässt.

Die Bedienung der Taxidrohne fällt denkbar unkompliziert aus. Per Smartphone bestellt der Fluggast den Octocopter, der dann direkt vor der Haustür landet. Der Passagier steigt ein, tippt das gewünschte Flugziel über eine Smartphone-App oder das an Bord befindliche Tablet ein, drückt auf "Starten", und der Flug beginnt. Die Drohne bewegt sich autonom, der Insasse benötigt angeblich keine Fluglizenz. Eine Akkuladung reicht für eine Flugzeit von 23 Minuten, maximal werden 100 km/h vorgelegt, und es geht bis zu 3.500 Meter hoch hinaus. Auch zur Landung muss lediglich die Taste "Landen" betätigt werden.

Ehang 184 Bildschirm

Zielführung: Die Befehle, auch für Stadt und Landung, werden über Tablet oder Smartphone eingegeben. Hersteller

Sicherheitssysteme an Bord

Wen nun ein etwas mulmiges Gefühl beschleicht, den beruhigt Ehang mit dem Hinweis, dass das AAV "redundant" konstruiert sei. Es sind also Backup-Sicherheitssysteme an Bord, die ein ausgefallenes ersetzen können. Außerdem will das Unternehmen Flugleitzentralen einrichten, die sämtliche Flüge überwachen und die Steuerung der Drohne im Notfall übernehmen können. Diese Kontrollzentren sorgen auch dafür, dass unter schwierigen Wetterbedingungen – Sturm oder Gewitter – kein AAV abhebt.

Wann der Oktokopter in die Serienproduktion geht, ist noch unklar. Zumindest vom Preis ist schon mal die Rede: Er könnte etwa 200.000 bis 300.000 US-Dollar betragen. Zu den ganz heftigen Schwergewichten sollte der Fluggast übrigens nicht zählen, und auch sein Reisegepäck fällt besser bescheiden aus: Mehr als 100 Kilo packt der Ehang 184 leider nicht.

ule