Es gibt Kunden, um die sich die Automobilhersteller in besonderem Maße bemühen. Von ihrer Strahlkraft sollen tunlichst auch die Marke und deren Modelle profitieren. Sehr dienlich war es beispielsweise für Toyota, als die Hollywood-Stars reihenweise im Prius bei der Oscar-Verleihung vorfuhren. Ähnlich verhält es sich mit James Bond und seinem legendären Aston-Martin-Dienstwagen DB5 oder dem BMW M3, den Tom Cruise in "Mission Impossible 5" sogar schrotten durfte.
Passat Alltrack für den Weihnachtsmann?
Auch der Weihnachtsmann scheint zu dieser begehrten, da imagefördernden Käuferschaft zu zählen. Nun mag es natürlich sein, dass die Kunde vom Abgas-Skandal auch bis zu dem weißbärtigen Herrn in Rot vorgedrungen ist und er es bei RS (Rentier-Stärken) statt PS belassen möchte. Andererseits: Reicht deren Kraft denn wirklich aus, um all die Geschenke zu transportieren? Bei VW scheint man zu hoffen, dass der Weihnachtsmann trotz aller Diskussionen um Diesel-Schummelei Wolfsburg nicht aus den Augen verloren hat. Dort schlägt man ihm den Passat Alltrack als geeignetes Fahrzeug vor. Der allradgetriebene Kombi biete nicht nur zuverlässiges Vorankommen abseits befestigter Wege, sondern auch "exzellenten Reisekomfort" (die Wege des Weihnachtsmanns führen schließlich rund um den Globus) und "genügend Platz für Sack und Pack".
"Santa Class" mit Mercedes-Stern
"Santa Class": Mercedes G-Klasse auf Kufen und mit klassischem Rentier-Antrieb. Mercedes
Mercedes wiederum bietet im Internet die Möglichkeit, dem Weihnachtsmann eine ganz spezielle "Santa Class" zu konfigurieren. Die steht zwar auf Kufen, trägt aber selbstredend Stern. Zur Auswahl stehen "Santas Silberpfeil", "Santas G-Klasse" oder "Santas F 015" in Anlehnung an das futuristische Mercedes-Forschungsfahrzeug. Als Hybrid mixt die "Santa Class" im Antrieb Rentiere und Pferde, das "Sicherheitspaket Plus" wird von einem pummeligen Schutzengel repräsentiert und bei der AMG-Version mutieren die Zugtiere zu wild glutäugigen Zottelkreaturen.
Ford wiederum unterstellt dem Weihnachtsmann eine ambitioniert sportliche Leidenschaft und lässt ihn – zu besichtigen auf youtube - im Video "Snowkhana 4" am Steuer eines Ford Focus RS übers winterliche Weiß driften.
Santa Claus im Truck
Jetzt wird's sportlich: Der Weihnachtsmann auf dem Weg zu Drift-Freuden im Ford Focus RS. Ford
Das Online-Portal "autoscout24" wollte es schließlich ganz genau wissen und hat eine Umfrage gestartet. Die meisten Befragten (27 Prozent) verorten "Santa" demnach in einem Truck, kein Wunder, wo sonst gibt es so viel Platz für die Geschenke? 19 Prozent tippten auf einen Range Rover, Allradantrieb kann am Polarkreis schließlich nicht schaden. Eher verwunderlich mutet dagegen die Vorstellung des Weihnachtsmanns auf einer Vespa an (13 Prozent). Abgesehen davon, dass so ein Roller auf Eis und Schnee schnell ins Schleudern kommt, eignet er sich höchstens für ein Christfest mit ganz kleinen Päckchen. Fünf Prozent sahen den Weihnachtsmann gar im Ferrari, und zwei Prozent im Sattel einer Ducati. Vielleicht handelt es sich hierbei freilich nur um ein Missverständnis und "Santa" fährt in solchen Fällen schlicht ein motorisiertes Weihnachtsgeschenk beim glücklichen Adressaten vor.
Gut möglich freilich, dass der Weihnachtsmann allen verlockenden Angeboten der Automobilhersteller widersteht und auch künftig den guten, alten Schlitten präferiert. Der hat schließlich einen unschlagbaren Vorteil: Aufgrund seiner Flugtauglichkeit ist er sämtlichen Autos überlegen.
ule