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Mini Clubman: Der Maximus der Minibande

Neu vorgestellt: Die Kombi-Variante des Mini

Mini Clubman: Der Maximus der Minibande

Neuer Mini Clubman: Beim Radstand zieht er sogar mit dem Familientransporter BMW Active Tourer gleich.

Neuer Mini Clubman: Beim Radstand zieht er sogar mit dem Familientransporter BMW Active Tourer gleich. Hersteller

Der Kleine ist erwachsen geworden. Stolze 4,25 Meter misst der Mini Clubman in seiner jüngsten Version und sprengt damit die Dimensionen der britischen Kleinwagen-Ikone. Zwar betonen die Mini-Verantwortlichen, dass der Clubman "unter den Kompaktmodellen im Premium-Segment immer noch der kürzeste Vertreter ist", doch kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Kombi alles andere als mini auftritt. Mit seinem Radstand (2,67 Meter) zieht der "Mini Maximus" sogar mit dem aktuellen BMW-Familientransporter Active Tourer gleich.

Anleihen beim Ur-Clubman

Doch genug der Abmessungen. Schließlich geht es beim Mini um andere Werte, und die heißen Sportlichkeit, Dynamik und Agilität sowie Lifestyle. Beim Clubman gesellen sich noch praktische Eigenschaften wie Kofferraumvolumen und Platz im Innenraum hinzu. Der Kreativabteilung der Marke gelang innen wie außen ein Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne, sodass der Clubman auf den ersten Blick als Mini erkannt wird. Die Front spiegelt dabei die neue Design-Generation des Modells wieder, während am Heck deutliche Anleihen beim Ur-Clubman aus dem Jahr 1969 genommen wurde. Daher wurde auch die geteilte Hecktür beibehalten, die allerdings dem Fahrer die Sicht nach hinten erschwert. Auch im Innenraum trifft Moderne auf Tradition. Dazu gehören das zentrale Rundinstrument samt Bildschirm für die (optionale) Navigation-, Infotainment- und Telefonfunktion sowie die Kippschalter und der Rundtacho auf der Lenksäule.

Mehr als ein banaler Lastenträger

Mini Clubman

Mehr als ein banaler Lastenträger für Farbeimer oder Werkzeug: Der schicke Mini Clubman zählt zu den Lifestylern unter den Kombis. Hersteller

Der Clubman ist mehr als ein banaler Lastenträger. Auf der Ladefläche des größten Minis aller Zeiten dürften nur selten Farbeimer oder Werkzeug stehen, sondern wie schon beim Vorgänger eher Snowboards, Skier oder Surfbretter, die sich dank der im Verhältnis 40:20:40 umklappbaren Rückbank problemlos transportieren lassen. Maximal erreicht der Mini-Clubman ein Stauvolumen von 1.250 Liter. Wenn sich vier Insassen den Innenraum teilen, dann passen 360 Liter in den Kofferraum.

Geblieben sind die klassischen Mini-Fahreigenschaften, auch wenn die Maße Richtung Kompaktsegment zielen. Die Kraftübertragung übernimmt entweder ein angenehm zu bedienendes Sechsganggetriebe oder als Premiere optional eine Achtgang-Steptronic-Automatik bei Cooper S und Cooper SD. Gegen Aufpreis ist zudem eine individuelle Fahreinstellung erhältlich, mit der drei Einstellungen gewählt werden können. Dabei reicht das Fahrererlebnis vom klassischen Mini-Gokart-Feeling bis zum komfortablen (und sparsamen) Gleiten.

Bei Grün wird "gesegelt"

Je nach Einstellung verändern sich die Parameter von Gaspedal und Lenkung, der Schaltdynamik des Steptronic-Getriebes sowie der Dynamischen Dämpfer Kontrolle. Bei der Einstellung Green in Verbindung mit der Automatik kann der Mini bei abgekoppelten Antriebsstrang sogar "segeln".

Mini Clubman

Das hat Tradition: Auch der neue Mini Clubman bleibt bei der doppelten Hecktür. Hersteller

Doch wer will schon segeln, wenn er die 192 PS im Mini Cooper S Clubman aktivieren kann. Dynamischer ist kaum ein Kombi in diesem Segment unterwegs, und in der Einstellung Sport räubert der Mini hart aber herzlich durch die Kurven. Im Gegensatz zu dem raubeinigen Ur-Mini lässt sich mittels einer Veränderung des Fahrprogramms schnell wieder in den Komfort- und Sparmodus schalten.

Vor allem die Fahrleistungen des Zweiliter-Motors gehen stark in Richtung GTI-Konkurrenz von VW und Konsorten: Aus dem Stand auf Tempo 100 schnellt die Tachonadel in nur 7,1 Sekunden und in der Spitze läuft der Mini Clubman Cooper S mit der Topmotorisierung 228 km/h schnell. Wer sich annähernd an Tempolimits und die Richtgeschwindigkeit hält, kann vielleicht an den Normverbrauch von knapp sechs Litern Super (137 g/km CO2-Ausstoß) herankommen. Der Tank fasst 48 Liter.

Sechs Motorvarianten

Zur Auswahl stehen sechs Motorisierungen. Bei den Dieselaggregaten reicht die Palette vom Dreizylinder mit 116 PS über einen Vierzylinder (150 PS) bis zum 190 PS starken Mini SD Clubman. Auch bei den Benzinern bildet ein Dreizylinder (102 PS) die Basis, gefolgt von einem 136 PS starken Vierzylinder und dem 192 PS-Toptriebwerk im Mini Cooper S Clubman. Die Clubman-Preisliste beginnt bei 23.900 Euro. Für das Topmodell Mini Cooper S werden 27.5000 Euro fällig, was sich mittels Komplettausstattung auf 47.000 Euro steigern lässt. Wer redet da noch von mini?

Mini Clubman Cockpit

Clubman-Cockpit: Im Innenraum gibt sich auch der Kombi typisch "Mini" - etwa, was das kreisrunde Kombi-Instrument betrifft. Hersteller

Auch wenn offiziell niemand darüber redet, aber mit den aktuellen Abmessungen ist die Grenze erreicht. „Einen längeren Mini können wir uns in der Tat nicht vorstellen“, beschreibt ein Markensprecher Dimensionen künftiger Versionen. In den nächsten fünf Jahren sollen fünf weitere Varianten auf den Markt rollen. „Darunter befinden sich auch neue Ideen“, verrät BMW-Vorstand Peter Schwarzmann.

RR/wwu