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Mazda MX-5: Luftig, leicht und nicht mal teuer

Neue Generation des Roadsters am Start

Mazda MX-5: Luftig, leicht und nicht mal teuer

Mazda MN-5: Der japanische Roadster hat sich den Status eines Klassikers erarbeitet.

Mazda MN-5: Der japanische Roadster hat sich den Status eines Klassikers erarbeitet. Werk

Als Mazda vor fünfundzwanzig Jahren mit der Auslieferung des ersten MX-5 begonnen hatte, da sprach sich schnell herum, wie viel Fahrspaß der 3,92 Meter kurze Roadster vermittelt. Der MX-5 wurde den Händlern förmlich aus den Händen gerissen, zumal das Auto nicht nur originell, sondern auch vom Preis her erschwinglich war. Inzwischen ist der kleine Mazda schon fast zum Klassiker avanciert. Aber das ist kein Grund für die Japaner in Hiroshima, die Hände in den Schoß zu legen. Im Gegenteil: In der vierten Generation haben sie den MX-5 rundum aufgefrischt. Leichter, sicherer und noch emotionaler hieß das Ziel.

"Sexy Look"

Schon im optischen Auftritt macht der MX-5 mehr her. Er wirkt nicht nur erwachsener, Mazda-Designer sprechen von "sexy look". Mancher Betrachter meint, ein wenig erinnern jetzt Stilelemente an den ersten BMW Z3. So fällt die längere Haube auf, weil die Frontscheibe einschließlich der A-Säule um siebzig Millimeter nach hinten gerückt ist. Gleichzeitig wurden die Karosserieüberhänge kürzer. Innen gibt es kaum ein Plus beim Raumangebot: Zwei Sitze, deren Längsverstellung eingeschränkt ist, außerdem das enge Einfädeln beim Einsteigen. Doch das stört höchstens großgewachsene Fans des MX-5. Etwas dünnere Sitzlehnen senken zudem das Gewicht, optional sind Recaro-Sitze in der Stufe Sports-Line beim stärkeren Benziner 2.0 bestellbar. Aufwändig wirkt das Narbenmuster in den (optionalen) Lederbezügen, weniger der Hartkunststoff. Was gut gefällt: Die neue Sitzposition, durch die der Fahrer weiter zur Mitte des Fahrzeugs rückt. Auf ihn konzentriert sich jetzt das Cockpit.

Mazda MX-5

Erfolgreich auf Diät gesetzt: Die Karosserie des neuen MX-5 enthält deutlich mehr Leichtbauteile als die des Vorgängers. Werk

Der Kofferraum reicht für Kurzausflüge

Ins Gepäckabteil passen zwei mittlere Reisetaschen, für Kurzausflüge von zwei Personen muss das halt reichen. Noch leichter nach hinten lässt sich das Stoffverdeck im Sitzen mit einer Hand klappen. Die Sicherheitsdetails entsprechen nun dem hohen Niveau der anderen Mazda-Modelle und freilich ist auch genügend Konnektivität an Bord möglich.

Auf Diät gesetzt hat Mazda die Karosserie. Sie enthält künftig weitaus mehr Leichtbauelemente (Alu) als vorher. Ein großer Teil der bekannt guten Agilität basiert auf der Leichtigkeit des Roadsters. Auch der Schwerpunkt ist weiter nach hinten und tiefer gerückt, was nicht zuletzt das Fahrverhalten verbessert. Zackig lässt er sich selbst um haarige Kurven steuern. Die sehr kurzen Schaltwege haben die Japaner beibehalten; knackig und leicht lassen sich die Gänge wechseln. Der erste Gang ist direkter ausgelegt, die beiden Benziner sind elastisch und drehen klaglos bis auf über 7000 Touren. Der Sound aus dem Doppelauspuff klingt bei beiden ähnlich sportlich.

Mazda MX-5

Auf Zack: Wendig und behände lässt sich der Mazda-Roadster um die Kurven zirkeln. Werk

Spritziger Basismotor

Zwei Benziner stehen zur Auswahl: der 1.5 mit 131 PS und der 2.0 mit 160 PS. Mit dem Basismotor kann man gut leben, er ist durchaus spritzig und macht viel Spaß. Kein Wunder, dass ihn die Käufer schon im bisherigen Modell zu siebzig Prozent geordert haben. In der Ausstattungsstufe Exclusive-Line kostet der stärkere Motor 1500 Euro mehr.

Vier Ausstattungsstufen gibt es in Kombination mit beiden Motoren. Schon die Prime-Line bietet eine Menge: Neben zahlreichen Komfort- und Sicherheitsfeatures sind Klimaanlage, LED-Licht, Audio-System und Leichtmetallfelgen an Bord. In der Center-Line ab 23.990 Euro kommen LED-Tagfahrlicht, zweilagiges Verdeck, Connect-System mit 7-Zoll-Display und Freisprecheinrichtung dazu. Die Exclusive-Line bietet zum Beispiel Klimaautomatik und Ledersitze mit Sitzheizung. Noch umfangreicher die Sports-Line ab 27.490 Euro, die wohl am häufigsten gewählt wird: Navi, BOSE-Sound mit Lautsprechern in den Sitzlehnen und Fernlichtassistent gehören dazu. Allerdings nur hier und in Verbindung mit dem stärkeren Benziner erhält der Kunde das Start-Stopp-System.

Mazda MX-5 Innenraum

Luftikus: Das Verdeck lässt sich im Sitzen mit einer Hand nach hinten klappen. Werk

Interessante Preis-Rechnung

Eine interessante Rechnung legen die Mazda-Manager vor: Der erste MX-5 hat 1990 exakt 35.500 DM gekostet, umgerechnet wären das 18.151 Euro gewesen. Aber inflationsbereinigt läge der Preis heute bei knapp 27.000 Euro, heißt es. Da ist der neue MX-5 mit einem Einstiegspreis von 22.990 Euro doch fast schon günstig. Und das, obwohl Mazda das Modell, das ab 11./12. September ausgeliefert wird, rundum deutlich verbessert hat. In diesem Jahr sollen noch 1000 Einheiten verkauft werden, im nächsten sind 3000 angepeilt.

Ingo Reuss