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Ja, ist denn schon wieder Sommer?

Opel Cascada

Ja, ist denn schon wieder Sommer?

Opel Cascada: Das Stoffdach des eleganten Viersitzers surrt binnen 17 Sekunden zurück, drei Verdeckfarben werden zur Wahl stehen.

Opel Cascada: Das Stoffdach des eleganten Viersitzers surrt binnen 17 Sekunden zurück, drei Verdeckfarben werden zur Wahl stehen. Werk

Es ist eine "milliardenschwere Produktoffensive" - so Strategievorstand Thomas Sedran - mit der die angeschlagenen Opelaner der Krise trotzen wollen. Neue Modelle für neue Käuferkreise; der schicke Kleinwagen Adam soll sich die lifestyleorientierte Kundschaft schnappen, der kompakte Mokka die SUV-Fans, und der Cascada diejenigen, die sich gerne ein laues Lüftchen um die Nase wehen lassen.

Technisch ist das neue Cabriolet weder dem Astra noch dem Insignia exakt zuzuordnen, auch deshalb hat man es auf einen ganz anderen Namen getauft. Das Label "Cascada" soll die Eigenständigkeit des Modells dokumentieren. Vom Vorgänger Astra Twin-Top, den Opel Ende 2010 aussortiert hat, unterscheidet sich der kommende Luftikus grundlegend. Sehr viel schöner sieht er aus, mit elegant gestreckter Silhouette, statt eines Stahl-Klappdachs nutzt er ein Stoffverdeck, um sich vor Wind und Wetter zu schützen, und mit knapp 4,70 m Länge ist er eher der Mittel- als der Kompaktklasse zuzuordnen.

Aufwendig gedämmtes Stoffverdeck

Opel Cascada Heck

Nichts stört: Einen sichtbaren Überrollbügel gibt es nicht, stattdessen fahren im Notfall Sicherheitsstäbe hinter den Rücksitzen aus. Werk

Binnen 17 Sekunden zieht sich das akustisch und wärmetechnisch aufwendig gedämmte Verdeck zurück, der entsprechende Mechanismus funktioniert bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h, alle Cascada-Varianten, so verspricht Opel, werden das Öffnen und Schließen serienmäßig auch via Funkfernbedienung möglich machen. Bei geschlossenem Dach stehen 350 l Stauraum zur Verfügung, geöffnet bleiben 280 l übrig, gilt es besonders lange Gegenstände zu transportieren, lassen sich die Rücksitzlehnen fernentriegeln und im Verhältnis 50:50 umlegen.

Die Wege des Cascada sollen in Richtung Premium gehen, und so gibt es neben feinen Ausstattungsdetails wie beheizbaren und belüftbaren Ergonomiesitzen aus Nappaleder auch allerlei technische Besonderheiten; ein adaptives Sicherheitslichtsystem beispielsweise, Verkehrsschild- und Spurassistenten, Abstands- und Kollisionswarner, Rückfahrkamera, einen Parkassistenten, einen Toter-Winkel-Warner oder ein beheizbares Lenkrad. Fahrwerkstechnisch spendiert Opel dem Cascada die so genannte HiPerStrut-Vorderachse (ursprünglich ist sie für den sportlichen Insignia OPC entwickelt worden), so soll die Straßenhaftung verbessert und das Zerren von Antriebseinflüssen an der Lenkung minimiert werden.

Neuer Direkteinspritzer am Werk

Nicht ganz zu Unrecht muss sich Opel den Vorwurf gefallen lassen, dass es im Portfolio an neuen, modernen Motoren hapert. Zumindest der Cascada kann da kontern: Sein 1.6-l-Vierzylinder ist tatsächlich eine Novität, ein Benzin-Direkteinspritzer mit 170 PS und bis zu 280 Nm Drehmoment, wahlweise ist er mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe oder einer Sechsstufen-Automatik zu kombinieren. Die kleinere Lösung stellt ein 1.4-l-Turbo mit 120 oder 140 PS dar, wer gerne dieselt, wird mit einem 165 PS starken 2.0 CDTI bedient. Weitere Aggregate, so versprechen die Opelaner, würden "zu einem späteren Zeitpunkt" folgen.

Opel Cascada innen

Aufpreispflichtig: Die belüft- und beheizbaren Ergonomiesitze aus Leder. Werk

Dass die ganz große Cabrio-Euphorie vorüber scheint, mag dem Cascada nur in die Karten spielen. So mancher Mitbewerber hat sich aus dem Geschäft zurückgezogen, das direkte Konkurrenzumfeld ist überschaubar und meist entweder anders geartet wie im Falle des VW Eos (Stahldach), kürzer (VW Golf Cabrio) oder teurer (offener Audi A5). Exakte Preise hat Opel noch nicht genannt für sein neues Cabrio. Vorstellbar ist aber, dass sie bei rund 28000 Euro beginnen werden.

epr