Offenkundig vermisst Cheftrainer André Breitenreiter in seinem Aufgebot noch einen bestimmten Typ Angreifer. In der Tat fehlt Hoffenheim aktuell noch eine echte Neun, ein körperlich präsenter zentraler Mittelstürmer. Nach kicker-Informationen bemühen sich die Kraichgauer aktuell energisch um Jhon Cordoba, zu dieser Personalie wollte sich der Bundesligist bislang nicht äußern. Der 29-Jährige ist dem deutschen Publikum ein Begriff, der Kolumbianer spielte schließlich sechs Jahre in der Bundesliga - erst für Mainz 05, später für den 1. FC Köln und zuletzt für Hertha BSC.
Kostenfreie Leihe möglich
Spielerprofil
Mittlerweile steht Cordoba in Diensten von FK Krasnodar. Der aktuelle Tabellensiebte der russischen Liga, der bis März noch vom heutigen Gladbacher Coach Daniel Farke trainiert worden war, hatte Cordoba vor einem Jahr für 20 Millionen Euro aus Berlin geholt und mit einem Vertrag bis 2025 ausgestattet. Allerdings können sich wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine nach einer aktuellen Verordnung der FIFA in Russland tätige Profis kostenfrei ins Ausland verleihen lassen. Von dieser Regelung scheint nun auch die TSG Gebrauch machen zu wollen. Demnach soll Cordoba zunächst bis zum Sommer 2023 ausgeliehen werden, bis dahin ist der Erlass des Weltverbandes gültig. Vorerst.
Starker Arbeitsnachweis
Cordoba war 2015 aus Granada zunächst auf Leihbasis nach Mainz gewechselt, ein Jahr später verpflichtete der FSV den Stürmer für 6,5 Millionen Euro fest, um ihn 2017 für 17 Millionen nach Köln zu verkaufen. Beim FC trug er nach dem Abstieg mit 20 Treffern zum direkten Wiederaufstieg bei und legte in der Bundesliga weitere 13 Tore nach, ehe es 2020 für 15 Millionen weiter nach Berlin ging (21 Spiele/7 Tore).
Eine Ergänzung der Kategorie Cordoba könnte durchaus Sinn ergeben
Der 1,88 m große und 85 Kilo schwere Hüne könnte mit seiner körperbetonten Spielweise, seiner wuchtigen Strafraumpräsenz und seiner Schnelligkeit den Hoffenheimer Angriff mit weiteren Komponenten befruchten. In der TSG-Offensive finden sich mit Andrej Kramaric, Munas Dabbur, Georginio Rutter, Jacob Bruun Larsen oder auch dem derzeit verletzten Ihlas Bebou eher Kandidaten der feinen Klinge oder die sich mit Vorliebe dribbelnd und eher von außen dem Ziel annähern. Da könnte eine Ergänzung der Kategorie Cordoba durchaus Sinn ergeben.
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Allerdings bleibt abzuwarten, in welcher Verfassung Cordoba ist. In seiner ersten Saison absolvierte er bis Ende November 15 Partien und erzielte sechs Tore, ehe ihn eine Oberschenkelverletzung lange außer Gefecht setzte. Als Cordoba im April wieder fit war, hatte der Krieg gegen die Ukraine begonnen, und erst im Juli trat Cordoba wieder für Krasnodar in Erscheinung. Seither absolvierte er drei Partien (kein Tor), zuletzt stand er am vergangenen Wochenende beim 0:0 gegen Dinamo Moskau (0:0) 66 Minuten auf dem Platz.
Wie der kicker erfuhr, laufen die Gespräche zwischen dem Kolumbianer und den Kraichgauern bereits geraume Zeit, demzufolge könnte es dieser Tage durchaus schnell gehen mit einer finalen Entscheidung. Allerdings in beide Richtungen: Entweder Cordoba wird zügig verpflichtet oder der Transfer verworfen. Dann aber dürfte sich die TSG um eine alternative Lösung bemühen, um die erkannte Kaderlücke zu schließen.