Managerspiel Interactive

So ticken die besten Interactive-Manager

Porträts: Die Top 4 setzen auf verschiedene Erfolgsrezepte

So ticken die besten Interactive-Manager

Investierte sieben Millionen Euro in Philipp Lahm: Carina Böckl.

Investierte sieben Millionen Euro in Philipp Lahm: Carina Böckl.

1. Platz: Carina Böckl (932 Punkte) - die Risikofreundin

Keine teuren Abwehrspieler? Ein paar Ersatzmänner? Finger weg von Aufsteigern? Es gibt einige vermeintliche Erfolgstipps im kicker-Managerspiel Interactive - Carina Böckl hat sie alle ignoriert. Das Ergebnis: Platz eins nach der Hinrunde - Herbstmeisterin mit 932 Punkten!

Wie hat sie das gemacht, die 18 Jahre junge Fremdsprachenindustriekauffrau aus dem niederbayerischen Malgersdorf? Klar ist: Die Grundlagen legte sie im Sommer, nicht in der wöchentlichen Rotation, keiner ihrer Ersatzspieler kostete mehr als 300.000 Euro. Nicht mal im Tor gibt es Alternativen. Die Devise: Risiko pur! Weil ihrer Startelf Punktegaranten wie René Adler, Thomas Müller oder Aaron Hunt angehören und sie von Verletzungen gänzlich verschont blieb, ist sie schon seit dem dritten Spieltag ganz vorne dabei - trotz einer zwischenzeitlichen 17-Punkte-Runde.

Von den Lieblingen der kicker-Manager (Daems, Reus oder Arango) ließ Böckl komplett die Finger, mit Philipp Lahm setzte sie auf einen sieben Millionen Euro schweren Abwehrmann ihres Lieblingsklubs aus München. Glücksgriff Andreas Ivanschitz (1,6 Millionen Euro, 77 Punkte - vier mehr als Lahm) zeigt aber, dass sie sich vor der Saison auch im Schnäppchenmarkt bestens zurechtfand. Auch die beiden Fortunen Andreas Lambertz und Jens Langeneke enttäuschten nicht.

Und wie kam sie auf das kicker-Managerspiel? "Ich war schon immer ein begeisterter Fußballfan und habe früher auch selbst gespielt", erzählt sie. "Nachdem sich mehrere meiner Freunde beim Managerspiel angemeldet haben, wurde ich auch darauf aufmerksam und stellte meine eigene Mannschaft zusammen." Ihre Freunde hat sie allesamt abgehängt. Und sie sind alle stolz, verrät Böckl - auch die männlichen.

Der Lohn: Als Herbstmeisterin gewann sie zwei VIP-Tickets für ein Spiel ihrer Wahl in der Bundesliga-Rückrunde - und im Rennen um den Gesamtsieg ist sie jetzt in der Pole Position. Für die Wintertransferphase hat sie noch keine konkreten Pläne. "Aber ich brauche unbedingt eine gute Verstärkung im Sturm." Mit Marko Arnautovic und Robert Lewandowski hat sie bislang nach Punkten schließlich nur den Zweit- und Drittbesten. Nur Stefan Kießling, der Führende in der Torjägerliste und mit Abstand punktbeste Angreifer (123), wäre also eine Steigerung - es sei denn, Böckl setzt sich auch im Winter über die gängigen Konventionen hinweg. Bislang ist diese Strategie voll aufgegangen.

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2. Platz: Rainer Held (922 Punkte) - der Späteinsteiger

Rainer Held

Nicht nur in der Interactive-Variante ganz vorne dabei: Rainer Held.

Zehn Punkte hinter Böckl ist Rainer Held platziert - mit vollkommen anderer Herangehensweise. Denn: Der 45-jährige Hobbyfußballer aus Sindelfingen stieg erst am 3. Spieltag ins Managerspiel ein, "wegen meines Urlaubs", wie Held sagt. Geschadet hat es ihm keineswegs, er zog aus den ersten beiden Spieltagen genau die richtigen Schlüsse. Mit Keeper Adler holte er den punktbesten Hinrundenakteur, mit Müller, Hunt und Alex Meier die drei punktbesten Feldspieler. Dazu kommen die Top-Abwehrmänner Dante und Timm Klose - gerade Letzteren hatte vor der Saison kaum einer auf dem Zettel.

Am dritten Spieltag startete Held, der "wahrscheinlich seit dem ersten Jahr" beim kicker-Managerspiel dabei ist, mit 93 Punkten gleich durch. Schon am vierten gehörte er den Top 20.000 an, obwohl er zwei Runden lang gar keine Zähler sammeln konnte. Ein Garant dafür ist sein extrem offensives Mittelfeld, das in der Realität wohl auf beiden Seiten Tore satt garantieren würde. Und mit Szabolcs Huszti sitzt ein fleißiger Punktesammler sogar noch auf der Bank.

Das Rezept für den Winter? "Klar ist, dass ich den Kießling nehmen muss", betont Held. "Den braucht jeder, um nicht nach hinten zu rutschen. Ansonsten vertraue ich dem Team, das ich habe." Für weitere Spieler seines Favoriten FC Bayern ("von Kindesbeinen an") reicht es wohl nicht, "das liebe Geld ist dann doch zu knapp". In der Classic-Variante muss seine Mannschaft dagegen den Regeln entsprechend bleiben, wie sie ist. Doch das wird Held nicht stören: Hier ist er Fünfter der Gesamtwertung - nach 16 Spieltagen führte er sie sogar noch an. Auch hier hat ihm der Sommerurlaub nicht geschadet.

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2. Platz: Daniel Henkel (922 Punkte) - der Stürmische

Daniel Henkel

Für ihn zählen bei der Spielerauswahl nicht nur die zu erwartenden Punkte: Daniel Henkel.

Zwei Karten für ein Bundesligaspiel erhält auch Daniel Henkel, er teilt sich mit Held zur Winterpause Platz zwei. Auch Henkel ist Bayern-Fan ("Mitglied seit 13 Jahren"), auch er profitiert von Adler und Hunt. Weitere Gemeinsamkeiten? Fehlanzeige! Henkel, 25-jähriger Student aus Niederfüllbach bei Coburg, erspielte sich seine 922 Punkte mit fast durchweg anderem Spielermaterial.

Seine Strategie: Gefühl und Tore! "Generell setze ich bei meinem Team immer auf Spieler, die mir sympathisch erscheinen", erklärt Henkel. "Einen Kevin Großkreutz würde ich zum Beispiel nie ins Team nehmen, auch wenn er 500 Punkte machen würde." In diesem Jahr kommt Henkel gut ohne ihn klar, an keinem Spieltag blieb er unter 30 Zählern. Und das liegt vor allem an seiner Sturmabteilung: Vedad Ibisevic, Adam Szalai und Robert Lewandowski erzielten zusammen schon 29 Treffer. Kurios: Wie die anderen beiden Manager in den Top drei verzichtete auch er auf Kießling.

Ob das auch nach der Wintertransferphase so bleibt? Noch habe er sich "keine großen Gedanken" gemacht, sagt der Sportnarr, der Fußball, Basketball und Handball leidenschaftlich verfolgt. Doch der Name Kießling taucht in seinen Planungen auch auf, "eventuell verkaufe ich auch Lewandowski". Das Ziel: sein Name auf dem Wanderpokal seiner 36-Mitglieder-Managerliga. Dort übrigens gibt es nur eine Voraussetzung - jedes Team muss bis zum ersten Spieltag stehen. "Späteinsteiger wie dieser Rainer Held haben also bei uns keine Chance."

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4. Platz: Axel Junski (912 Punkte) - der Realistische

Axel Junski

Vertraut nur einem HSV-Spieler regelmäßig: Axel Junski.

Axel Junski, der Vierte der Interactive-Gesamtwertung zur Halbzeit, hebt sich von den ersten drei nicht nur dadurch ab, dass er von Anfang an auf Kießling setzte - er ist außerdem kein Bayern-Anhänger. Obwohl der 35 Jahre alte Rechtsanwalt nach sechs Jahren in Abu Dhabi, Dubai und Nürnberg inzwischen in Neuried bei München zuhause ist, gehört sein Herz dem HSV. Klar, dass er Neuzugang Adler gleich verpflichtete. "Andere Hamburger Spieler sind leider kaum einsetzbar", klagt Junski, für den andere die Punkte holen: Mit Adler, Kießling, Müller, Hunt und Mario Götze sammelten schon fünf Spieler seines Teams über 100 Zähler. Von Anfang an gehörte er so den Top 5000 der Gesamtwertung an.

Nun ist er schon Vierter - dabei gäbe es noch Potenzial: Wie Junski einräumt, lag sein Fokus in der Hinrunde auf der Pro-Variante des Managerspiels, "so dass ich im Interactive-Bereich einige Punkte liegen gelassen habe". Eine ebenso überraschende wie realistische Einschätzung: Tatsächlich vertraute er stets denselben elf Spielern, zumindest in der Abwehr hätte er mit Oliver Sorg für Niko Bungert (Kreuzbandriss Anfang Oktober) noch 20 Zähler mehr einfahren können - damit wäre er Herbstmeister gewesen.

Apropos realistisch, so sieht Junski, der selbst beim Bezirksligisten TSV Neuried kickt, auch die Wintertransferphase: "Marcus Berg steht bei mir in der Winterpause zum Verkauf - wie im wirklichen Leben." Spielen ließ Junski den HSV-Stürmer ohnehin nicht - bei minus zehn Punkten eine weise Entscheidung.

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