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Frings-Poker lässt Werder kalt

Bremen: Konzentration auf Alkmaar-Spiel

Frings-Poker lässt Werder kalt

Torsten Frings, Thomas Schaaf

Wechselwillig: Torsten Frings, rechts Werder-Coach Thomas Schaaf. dpa

"Das ist intern weit weniger ein Thema als es nach außen erscheint", stellt Trainer Thomas Schaaf mit Nachdruck fest und macht so deutlich, worauf die Hanseaten zur Stunde eigentlich ihr Augenmerk legen. Frings hatte am Dienstag verkündet, dass "Juve" ihn "mit aller Macht" wolle, das Bestreben des 30-Jährigen, noch einmal bei einem europäischen Top-Klub im Ausland zu spielen, hatte der frühere Aachener schon vor Wochen kund getan. "Ich hoffe, dass der Verein mir keine Steine in den Weg legen würde." Juve soll nach italienischen Medienberichten bereit sein, zehn Millionen Euro Ablöse zu bieten.

Dass der Rummel um seine Person sich negativ auf die Mannschaft auswirken könnte, denkt Frings nicht: "Glauben Sie, dass sich ein Tim Borowski oder Per Mertesacker nervös machen lassen, bloß weil unklar ist, ob ich bleibe oder nicht?" Und schließlich habe er auch "das Recht auf ein paar Wochen" Spekulationen - ein Seitenhieb auf seinen Vereins- und Auswahl-Kollegen Miroslav Klose, dessen Zukunft schon sehr viel länger im Unklaren liegt.

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Mit einem Schuss Pathos reagierte Sportdirektor Klaus Allofs auf die Wechselabsichten seines Nationalspielers, der, blendet man den nur zweimal eingesetzten Schlussmann Andreas Reinke aus (kicker-Notenschnitt 2,75), nach kicker-Zensuren bester Werderaner ist (2,77). "Wir werden niemanden anketten", so Allofs. "Wir haben es immer geschafft, Abgänge zu ersetzen. Werder ist größer als jeder Spieler."

Am Donnerstag (20.45 Uhr) steht Torsten Frings auf alle Fälle im Werder-Dress auf dem Platz. Der Gegner heißt AZ Alkmaar, und nach Einschätzung Allofs' ist die Elf von Trainer Louis van Gaal ein gefährlicher Kontrahent. "Das ist Ajax Amsterdam plus zehn Prozent." Gegen Ajax hatte Werder in der Zwischenrunde die Oberhand behalten (3:0, 1:3). Der Tabellendritte der Ehrendivision blickt auf 29 Heimspiele auf internationaler Ebene ohne Niederlage zurück. Thomas Schaaf sieht seine Mannschaft dennoch in Sachen Erfahrung "ein bisschen im Vorteil". Mit den zuletzt verletzten Borowski und Baumann stoßen zwei wichtige Akteure zum Team hinzu, Jensen und Schulz müssen passen.