DFB-Pokal

Abbruch in Stuttgart

Assistent von Hartplastikbecher getroffen - Hertha im Achtelfinale

Abbruch in Stuttgart

Abbruch: Linienrichter Voss (mi.) wird von einem Schiedsrichterbetreuer und Schiedsrichter Weiner (li.) vom Platz geführt.

Abbruch: Linienrichter Voss (mi.) wird von einem Schiedsrichterbetreuer und Schiedsrichter Weiner (li.) vom Platz geführt. dpa

Der Schiedsrichter-Assistent sank nach einer Wurfattacke aus dem Tribünenbereich zu Boden, wurde einige Zeit behandelt und musste schließlich in die Kabine geführt werden. Weiner brach die Partie nach diesem Zwischenfall sofort ab. Der mutmaßliche Verursacher des Spielabbruchs ist der Polizei in Stuttgart bereits als gewaltbereiter Hooligan bekannt. Der 38-Jährige sei aber seit langer Zeit nicht mehr aufgefallen, erklärte ein Poilzeisprecher.

Der vermeintliche Täter, ist nach seiner Verhaftung am Mittwochabend inzwischen wieder auf freiem Fuß. Laut Polizei wird gegen den Mann Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung erhoben. Neben einer Geld- oder Haftstrafe muss er außerdem damit rechnen, dass ihn die Kickers für die zu erwartende Geldstrafe von Seiten des DFB haftbar machen wollen. Dies hatten die Klub-Verantwortlichen direkt nach dem Spielabbruch angekündigt.

Zum Zeitpunkt des Abbruchs führte Hertha nach Treffern von Okoronkwo (58.) und Bastürk (74.) per Handelfmeter mit 2:0. Mit zwei Platzverweisen hatte Schiedsrichter Weiner in einer hart geführten Partie bereits für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Denn nachdem sich die Berliner gegen den Außenseiter lange Zeit sehr schwer getan hatten, erhielten die sie kurz vor der Pause unfreiwillige Unterstützung vom Unparteiischen. Weiner stellte den Stuttgarter Außenverteidiger Steinle wegen einer angeblichen Notbremse gegen Pantelic vom Platz. Mit seiner Entscheidung lag er allerdings falsch, da Steinle klar den Ball gespielt hatte.

Nach dem Wechsel hielten die Kickers das Spiel auch mit zehn Mann zunächst offen. Erst der Treffer Okoronkwos brach den Bann für die Berliner, die kurz danach ebenfalls dezimiert wurden. Nach einer Tätlichkeit gegen Mesic (63.) sah auch Cairo die Rote Karte. Elf Minuten später sorgte Bastürk vom Elfmeterpunkt für die vermeintliche Entscheidung, ehe es vier Minuten vor Schluss zum Eklat kam. Das DFB-Sportgericht hat am Donnerstag nun die Berliner zum Sieger erklärt, die Partie wurde mit 2:0 gewertet. Dies wurde im Einzelrichter-Verfahren entschieden. Die Stuttgarter Kickers haben auf Rechtsmittel verzichtet, so dass das Urteil rechtskräftig ist und Hertha im Achtelfinale des DFB-Pokals steht.