2. Bundesliga

Beda, neuer Kopf und Kapitän

1.FC Kaiserslautern

Beda, neuer Kopf und Kapitän

Soll als Abwehrchef die "Roten Teufel" zum Erfolg führen: Mathieu Beda.

Soll als Abwehrchef die "Roten Teufel" zum Erfolg führen: Mathieu Beda. imago

Kommen & Gehen:

Der zweite Abstieg bewirkte den größten Umbruch in der Klubgeschichte. 20 Abgängen stehen elf Neuzugänge und vier Aufrücker aus dem Nachwuchsbereich gegenüber. Bis auf Demai kamen alle ablösefrei. Halil Altintop und Sanogo, mit Abstrichen Lembi, Hertzsch, Engelhardt - mehr werden sie nicht vermissen von denen, die gingen. Bohl, Gaebler, Sippel und Ziemer stehen dafür, am Kurs festzuhalten, vermehrt auf Spieler aus den eigenen Reihen zu setzen. Müller, Riihilahti und Lexa bringen Erfahrung auch im Aufstiegskampf mit, sollen Führungsrollen übernehmen. Für Simpson, Hajnal, Ouattara, Bouzid, Daham, Pavlovich und Villar ist die 2.Bundesliga dagegen absolutes Neuland.

Tests & Tore:

Zehn Siege (u.a. gegen Werder Bremen/3:1, FC Liverpool/3:2) und 57 Tore in zwölf Tests stärken das Selbstvertrauen, erhöhen aber auch die Erwartungen. Einzig die Heimpremiere (0:1 gegen OFI Kreta) missglückte.

Stärken & Schwächen:

Trainer Wolf hat Mathieu Beda als Kopf des Teams ausgedeutet. Der Abwehrchef soll als Kapitän noch mehr Einfluss auf Spiel und Kollegen nehmen. Demai, Ouattara oder Bouzid gelten wie Schönheim hinten als Garanten für Stabilität. Im Mittelfeld sind Riihilahti (defensiv) und Hajnal (Motor des Spiels) als Führungskräfte gefordert. Zumal Borbély (Achillessehne) weiter ausfällt. Die schnellen Lexa und Simpson sollen die Außenbahnen beleben. Der Angriff ist die große Unbekannte: Sehr zweifelhaft, ob Ziemer, Daham, Pavlovich oder Halfar ausreichender Ersatz für Altintop & Co sind. Bei der neuformierten Elf lassen Harmonie und Hierarchie noch zu wünschen übrig.

System & Taktik:

Im Kader ist jede Position doppelt besetzt. Das eröffnet Wolf viele Variationsmöglichkeiten, weit mehr als zu Erstligazeiten: Hinten Dreierreihe oder Viererkette, davor Viererkette, eine Raute hinter zwei Spitzen oder zwei zentrale defensive Mittelfeldspieler als Absicherung für eine Dreierreihe als Unterstützung für eine Spitze - der FCK soll nicht mehr leicht ausrechenbar sein.

Zum Thema:

Trainer & Umfeld:

Wolfgang Wolf, in Doppelfunktion vorerst auch Manager, ist der mächtige Mann auf dem Betzenberg. Ihm trauen Klubführung und Umfeld, in dem nach dem Abschied der letzten Reizfigur René C. Jäggi Ruhe eingekehrt ist, zu, den Auftrag sofortiger Wiederaufstieg zu erfüllen.

Stimmen & Stimmungen:

Von Turbulenzen haben sie in der Pfalz die Nase gestrichen voll . Die zweite Zweitligasaison wurde selbst verschuldet und war absehbar, entsprechend hielt sich der Schock in Grenzen. Die "Roten Teufel" sind hart gelandet, haben aber mittlerweile wieder Boden unter den Füßen. Über 1000 neue Mitglieder wurden seit dem Abstieg im Mai gezählt.

Fazit & Prognose:

Die Hoffnungen ruhen auf Trainer Wolf und seinem Gespür, eine kampfstarke, erfolgshungrige Elf aus vielen Unbekannten zu formen, mit der sie sich in der Region wieder identifizieren können. Ein Abstieg als große Chance für einen Neuanfang. Der FCK muss sie auf Anhieb nutzen. Ausreichend Qualität für den Aufstieg ist im Aufgebot vorhanden.

Uli Gerke