Nicht nur der Bombenanschlag auf den Bus von Borussia Dortmund im vergangenen Jahr und der Terroranschlag in Paris 2015, den er mit der Nationalmannschaft erlebte, haben den Ausschlag gegeben, sich schon in jungen Jahren als Stifter zu betätigen. Es waren vor allem Besuche in der Kinderklinik der Freiburger Uniklinik, die ihn dazu bewogen haben. "Das war schön und bedrückend zugleich", sagte Ginter, "und ich habe gesehen, dass sie dort so schnell wie möglich Hilfe brauchen." Bei der Präsentation der Stiftung überreichte er deshalb einen Scheck über 15.000 Euro an die Kinderklinik.
Sie ist damit das erste Projekt, das von seiner Stiftung unterstützt wird. Geplant ist auch ein Fußballcamp für benachteiligte Kinder und Jugendliche in diesem Sommer. Zunächst sollen Projekte in Freiburg und Umgebung gefördert werden, weil er sich seiner Heimat weiterhin sehr verbunden fühlt. "Meine Familie lebt hier und meine Freunde auch, die immer noch dieselben sind wie früher", sagte der Gladbacher Innenverteidiger, "und ich fühle mich immer sehr wohl, wenn ich hier bin." Seine Stiftung wird mit einem Startkapital von 150.000 Euro ausgestattet und von seiner Lebensgefährtin Christina Raphaella Dirr als Vorstandsvorsitzende geleitet. Zunächst werden die beiden die Arbeit alleine übernehmen und auch zusammen entscheiden, wer Hilfe bekommt.
"Ich bin so erzogen worden, dass ich Dankbarkeit, Demut und Bodenständigkeit vorlebe, und das will ich beibehalten", erklärte Ginter den Zuhörern, unter denen auch seine Eltern und sein Bruder Niklas waren. "Und ich will den Bezug zu der Welt außerhalb des Fußballs nicht verlieren." Trotzdem wird er seine sportliche Karriere keinesfalls vernachlässigen und wird weiterhin bei Borussia Mönchengladbach "alles dafür tun, dass ich bei der WM dabei bin". Am Vorabend der Stiftungs-Präsentation war er allerdings bei seinem Ex-Verein SC Freiburg im Stadion und hoffte vergeblich auf einen Sieg gegen die Bayern. "Ich war leider kein Glücksbringer", sagte Ginter, der aber glaubt, dass die Freiburger und sein Ex-Trainer Christian Streich die Klasse halten. "Ich drücke dafür auch die Daumen."