Bundesliga

Kommentar zum Bayern-Wechsel: Leon Goretzkas Argument erweist sich als haltlos

Kommentar zum Wechsel des Noch-Schalkers zum FC Bayern

Goretzkas Argument erweist sich als haltlos

Er muss sich daher den Vorwurf gefallen lassen, zu lange gewartet zu haben: Leon Goretzka.

Er muss sich daher den Vorwurf gefallen lassen, zu lange gewartet zu haben: Leon Goretzka. picture alliance

Sportlich ist Leon Goretzkas Entscheidung, sich im Sommer dem FC Bayern anzuschließen, nachvollziehbar und in keiner Weise zu beanstanden. Es ist erfreulich, dass ein Spieler seines Formats der Bundesliga erhalten bleibt. Die Stimmung bei Schalkes erstem Rückrundenheimspiel gegen Hannover 96 am Sonntag wird auch keine Dimensionen erreichen wie einst beim Wechsel von Manuel Neuer. Einige Pfiffe wird Goretzka aber über sich ergehen lassen müssen, daran wird auch sein besänftigendes Facebook-Statement wenig ändern.

Nach der Bekanntgabe seines Wechsels zum FC Bayern am Freitag wird der Nationalspieler schwer den Verdacht widerlegen können, dass er seine Entscheidung, Schalke am Saisonende ablösefrei zu verlassen, schon länger getroffen hatte. Er muss sich daher den Vorwurf gefallen lassen, zu lange mit der Verkündung gewartet zu haben. Manch einer fühlt sich an der Nase herumgeführt , insbesondere jene, die bis zuletzt Hoffnung auf einen Verbleib verbreitet hatten.

Schalkes Hoffnung war nicht gespielt, sie war echt

Goretzkas einst gegenüber dem FC Schalke vorgetragenes Argument ("Entwicklung abwarten") hat sich als haltlos erwiesen, es scheint nur so dahergesagt gewesen zu sein. Für die Schalker muss sich Goretzkas Korb daher anfühlen wie ein Schlag ins Gesicht. Denn die Mannschaft ist Tabellendritter und steht im Pokal-Viertelfinale, mehr ist zu diesem Zeitpunkt kaum möglich. Auch wegen dieser Bilanz hatten die Vereinsverantwortlichen bis zuletzt Hoffnung auf eine Vertragsverlängerung des Nationalspielers geäußert. Diese Hoffnung war nicht gespielt, sie war echt - denn sie fußte auf Goretzkas Signalen.

Goretzka wird am Sonntag mit Pfiffen rechnen müssen, das Gute aus sportlicher Sicht: Der Vizekapitän könnte gegen Hannover von Beginn an spielen, sein Gesundheitszustand würde es zulassen. Dies ist nun verbrieft. Als Beweis dient nicht zuletzt der detaillierte Medizincheck , dem sich der Nationalspieler am Donnerstag unterzogen hat - beim FC Bayern München.

kicker-Reporter Toni Lieto

kicker-Reporter Toni Lieto kicker

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Toni Lieto